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22.03.2017 |
Den Sieg leitete die belgische Equipe von Manager Patrick Lefevere dabei früh mit einer offensiven Fahrweise ein. Die letztendlich entscheidende Attacke lancierte Gilbert bereits 77 Kilometer vor dem Ziel am kurzen Anstieg zum Berendries. So bildete sich eine Gruppe aus 25 Fahrern - darunter Lampaert, Jelle Wallays (Lotto Soudal), Mathew Hayman, Luke Durbridge (Orica-Scott), Mike Teunissen (Sunweb), Dylan Groenewegen (LottoNL) sowie der Österreicher Lukas Pöstlberger (Bora-hansgrohe).
Den Vorstoß verpassten dagegen Sep Vanmarcke (Cannondale-Drapac) und Arnaud Demare (FDJ), deren Teams anschließend auch größtenteils um die Verfolgung bemüht waren, die Gruppe aber nie zurückholen konnten. Der Vorsprung pendelte dabei lange Zeit um die 30 Sekunden. Der Wind, die insgesamt zwölf Hellingen und das dabei ständig auseinanderfallende Verfolgerfeld erschwerten die Nachführarbeit jedoch zusätzlich.
Zur Schlussphase des Rennens über die bekannten wie berüchtigten Hellingen Eikenberg und Taaienberg sowie dem Oude Kwaremont dünnte die Spitzengruppe immer weiter aus, bevor erneut Gilbert am Paterberg die entscheidende Selektion herbeiführte: Dem Vorstoß des belgischen Meisters konnten nur Lampaert, Durbridge und Lutsenko folgen.
Eine weitere Randnotiz der Quick-Step-Dominanz an diesem Tag war eine Attacke ebenfalls am Paterberg durch Niki Terpstra und Zdenek Stybar aus dem Hauptfeld heraus, die anschließend in kürzester Zeit die Lücke zu den ehemaligen Begleitern des Spitzenreiter-Quartetts zufahren konnte - allerdings war da die Gruppe um Gilbert bereits enteilt und konnte in der Folge den Vorsprung auf über eine Minute ausbauen.
Im Finale spielte Quick-Step dann seine Überzahl in der Gruppe aus. Erst zog Gilbert am letzten Helling des Tages, dem Nokereberg, neun Kilometer vor dem Ziel das Tempo an, als alles wieder zusammenrollte, setzte schließlich Lampaert mit dem nächsten Antritt die Konkurrenz schachmatt. Die Gegenwehr war gebrochen und der 25-jährige Lampaert hatte auf den letzten Metern alle Zeit, seinen ersten WorldTour-Sieg gebührend zu feiern.
"Als ich angriff war ich mir nicht sicher, ob ich eine Lücke aufreißen könnte", erzählte Lampaert. "Aber dann habe ich festgestellt, dass sie nicht rankamen und das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Die letzten Kilometer waren wie ein kurzes, hartes Zeitfahren. Ich habe alles gegeben. Dwars door Vlaanderen zu gewinnen, ist die Erfüllung eines Traums."
Den totalen Teamerfolg machte Gilbert mit Platz zwei im Sprint perfekt. Aus der Verfolgergruppe sicherte sich Groenewegen mit einem Rückstand von 1:01 Minuten den fünften Platz.