"Boasson Hagen darf man keine zehn Meter geben"

Keukeleire vergaß im Kreisverkehr die Teambesprechnung

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Jens Keukeleire (Orica-Scott) nach der 19. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

21.07.2017  |  (rsn) – Jens Keukeleire hat auf der 19. Etappe der 104. Tour de France zwar für die erste Podiumsplatzierung seines Orica-Scott-Teams gesorgt. Doch so richtig zufrieden war der Belgier mit dem Ausgang der mit 221,5 Kilometer längsten Etappe der diesjährigen Austragung nicht.

Denn der sprintstarke Keukeleire gewann zwar den Sprint um Platz drei, hatte aber knapp drei Kilometer zuvor an einem Kreisverkehr den späteren Sieger Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) und Nikias Arndt (Sunweb), der Zweiter wurde, ziehen lassen – und das ohne Not. "Wir hatten es am Morgen im Bus noch davon, dass es an diesem Kreisverkehr besser ist, rechts zu fahren. Doch ich hatte es vergessen. Es fiel mir erst wieder ein, als wir schon im Kreisverkehr waren“; so Keukeleire zu Sporza.be.

Doch dann war es schon zu spät, denn einzig Arndt und Boasson Hagen waren rechts rum in den Kreisverkehr gefahren und hatten sich dadurch einen Vorsprung herausgefahren, der letztlich reichte, um vor den sieben ehemaligen Begleitern ins Ziel zu kommen. "Boasson Hagen darf man keine zehn Meter Vorsprung geben, das heute war eine vergebene Chance. Ich wäre zu gerne gegen ihn gesprintet“, erklärte der 28-Jährige, der im Finale mit dem Schweizer Michael Albasini noch einen Teamkollegen an seiner Seite hatte, der aber die Lücke zum entwischenden Duo nicht mehr schließen konnte.

Trotz der Enttäuschung, dass man die numerische Überlegenheit in der neun Fahrer starken Spitzengruppe am Ende nicht besser spielte und man im Kreisverkehr die falsche Entscheidung traf, zollte Keukeleire dem Tagessieger Boasson Hagen Respekt. "Es hat ja nicht irgendwer gewonnen. Er war der Stärkste heute“, so der endschnelle Allrounder, der immerhin aufgrund seiner offensivfreudigen Fahrweise im Etappenverlauf zum kämpferischsten Fahrer des Tages gewählt wurde.

 

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