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17.09.2017 | (rsn) - Für nicht wenige Beobachter war Team Sky im WM-Mannschaftszeitfahren der Favorit auf Gold - nicht zuletzt, weil sich Tour-Sieger nach seinem Vuelta-Triumph dazu entschlossen hatte, seine gute Form zu nutzen und noch in den beiden Zeitfahren der Welttitelkämpfe anzutreten. Der Blick auf die Namen des sechs Starter veranlasste BMC-Sportdirektor Marco Pinotti dann auch zur ehrfurchtsvoll gemeinten Aussage: "Ihre Aufstellung ist monströs.“
Und tatsächlich: Mit Froome, Ex-Zeitfahrweltmeister Vasil Kiryienka, dem Polnischen Zeitfahrmeister Michal Kwiatkowski, dem italienischen Titelträger Gianni Moscon sowie Owain Doull und Geraint Thomas verfügte Sky auf dem Papier über so viel Power, dass den Konkurrenten Angst und Bange werden konnte. Zunächst lief auf dem 42,5 Kilometer langen Kurs von Bergen auch alles nach Plan, Froome & Co. erzielten nach 10,5 Kilometer die beste erste Zwischenzeit, eine Sekunde vor Titelverteidiger Quick-Step Floors und neun vor BMC.
Doch im schwersten Teil des Rennens verlor Sky zunächst Doull, dann überraschend auch Thomas, der nach seinem Sturz-Aus bei der Tour de France seiner Bestform hinterher fährt, und damit auch entscheidend an Boden. An der zweiten Zwischenzeit am Ende des 1,4 Kilometer langen Birkelundsbakken wurden die nur noch vier Sky-Profis auf Rang drei geführt. Diese Position behielt das Team bis ins Ziel und sicherte sich Bronze mit 13 Sekunden Vorsprung auf Quick-Step Floors.
“Die Jungs haben ihr Bestes gegeben und am ersten Messpunkt waren wir ja noch mit einer Sekunde vorn. Am Anstieg haben wir dann ein bisschen gewartet, weil wir wussten, dass man im Finale idealerweise noch zu fünft sein müsste“, spielte Sportdirektor Brett Lancaster auf die Szene an, als Thomas in dem 1,4 Kilometer langen und bis zu neun Prozent steilen Anstieg den Anschluss an seine damit nur noch vier Teamkollegen verlor.
Das verbleibende Quartett schien kurze Zeit unschlüssig, ob man noch auf den Waliser warten sollte, doch als klar wurde, dass Thomas nicht mehr würde zurückkommen würde, zog der Rest des Sky-Teams das Tempo wieder an. "Die Jungs haben einen super Job gemacht, (den dritten Platz) nach Hause zu bringen“, lobte Lancaster seine Fahrer. "Dritter ist ein bisschen ein Trostpreis“, befand der Australier, der die Überlegenheit der beiden vor Sky platzierten Mannschaften anerkannte: "Sunweb ist ein wirklich gut aufgestelltes Team und Hut ab vor BMC, die großartig waren“.