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17.04.2018 | (rsn) - Am 4. Mai startet der 101. Giro d’Italia in Jerusalem. Erstmals beginnt eine dreiwöchige Landesrundfahrt jenseits des europäischen Kontinents. Mit dabei ist auch ein Team aus dem "Heiligen Land". Die Israel Cycling Academy aus Tel Aviv bekam eine von vier Wildcards des Organisators RCS Sport.
Eine Aufgebot des Zweitdivisionärs bereitet sich derzeit bei der Tour of the Alps in Italien und Österreich auf die erste GrandTour des Teams vor. Kapitän Ben Hermans liegt auf Rang acht aussichtsreich im Gesamtklassement, auf dem Belgier werden auch bei der Italien-Rundfahrt die Hoffnungen ruhen.
Sportdirektor der Equipe ist der Finne Kjell Callström, ehemals Profi bei Liquigas und Sky. Er wechselte nach der Auflösung des Schweizer IAM Teams Ende 2016 nach Israel: "Es ist ein spannendes und interessantes Projekt. Die Akademie ist quasi bei null gestartet. Ich konnte viel Erfahrung und Ideen einbringen und vor allem auch mitgestalten", sagte Callström im Gespräch mit radsport-news.com.
Ein echtes Heimspiel hat das israelische Team beim Giro-Start genau genommen nicht, da die Basis sich in Spanien befindet. "Allerdings haben wir uns schon öfter in Israel bewegt, das können wir sicher als einzige Mannschaft behaupten", fügte Callström an.
Radsport in Israel wirkt noch wie ein weißer Fleck auf der Weltkarte. "Ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie der Giro-Start ablaufen wird. Wir hoffen auf viele begeisterte Radfans, denn das ist eine einzigartige Möglichkeit. So was hat es noch nie gegeben", sagte der 41-Jährige.
Als größte Schwierigkeit sieht Callström, dass es noch keine Radsporttradition in Israel gibt. Ein Faktor, den er als finnischer Fahrer oft erlebt hat. "Es gibt keine Führungspersonen, von denen sich die Jungen etwas abschauen und an die sie sich heranarbeiten können. Wir arbeiten deshalb viel im Jugendbereich und versuchen, die ganze Struktur zu entwickeln", berichtete Callström.
Das Giro-Debüt betrachtet er als Abenteuer und große Herausforderung für die Fahrer und das Team: "Es werden viele zusätzliche Aufgaben auf uns zukommen, aber wir sind gut vorbereitet".