Trotz Aufwärtstrend für 2019 kein Team gefunden

Dieteren: “Es fehlen leider noch immer 15 bis 20 Prozent“

Von Christoph Adamietz

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Jan Dieteren (hier noch im Dress vom Team Stölting) | Foto: ROTH

31.12.2018  |  (rsn) – Mit Nils Politt, Silvio Herklotz, Phil Bauhaus, Max Walscheid, Lennard Kämna und Jan Dieteren fuhren einige der größten deutschen Talente der letzten Jahre in ihrer U23-Zeit gemeinsam beim seit Ende 2016 aufgelösten Team Stölting. Doch abgesehen von Politt wurden in den letzten Jahren alle genannten Fahrer mehr oder weniger von gesundheitlichen Problemen ausgebremst. Am schlimmsten hatte es Dieteren erwischt, der Anfang 2016 an Krebs erkrankte.

Mut machten sich die Sportler vor allem gegenseitig, wie Dieteren gegenüber radsport-news.com berichtete. “Viele meiner Stölting-Teamkollegen sind echte Freunde und haben mir zur Seite gestanden. Silvio ist ein guter Freund, wir haben viel Kontakt und bauen uns gegenseitig auf. Auch Max wohnt in Heidelberg nicht weit von mir. Wir trainieren öfter zusammen und hatten auch während den schweren Zeiten stets Kontakt. Und auch mit Jochen Hahn (dem damaligen Teamchef, d. Red) hatte ich die letzten Jahre immer wieder Kontakt. Das Team Stölting war also nicht nur sportlich sehr erfolgreich, sondern auch menschlich eine super Sache“, befand Dieteren.

Mittlerweile ist der 25-Jährige wieder genesen, doch zum alten Top-Niveau fehlen “leider immer noch 15 bis 20 Prozent“, wie Dieteren berichtete. Nachdem er im vergangenen Winter beim Team Leopard kurzfristig doch keinen neuen Vertrag erhielt, fand Dieteren beim LKT Team Brandenburg Unterschlupf, wo er als erfahrenster Fahrer als Kapitän fungieren und die jungen Fahrer führen sollte.

Dort habe sich Dieteren zwar “gut ins Team eingefunden und hatte direkt ein super Umfeld.“ Aber gerade im ersten Halbjahr machte dem Südhessen die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. “Leider war ich den kompletten Mai krank, davon auch zwei Wochen im Krankenhaus und konnte so bei vielen Rennen nicht als Kapitän agieren“, blickte er zurück. In der zweiten Saisonhälfte sei es zwar immer besser gelaufen und bei der Tour of China hatte er bereits wieder an den Top Ten geschnuppert. Doch mit einer Weiterbeschäftigung im Kontinental-Bereich wurde es für Dieteren trotz des Aufwärtstrends nichts.

Beim LKT Team Brandenburg, das sich zur Saison 2019 weiter verjüngt, konnte Dieteren nicht bleiben. Mit anderen Mannschaften war Dieteren in "wirklich gutem Kontakt. Allerdings konnte kein Team das Vertrauen aufbringen, dass ich nächstes Jahr wieder näher an mein altes Niveau herankomme. In meinem Alter muss man Leistung zeigen als Siegfahrer oder Kapitän. Da war den Teams das Risiko zu hoch, dass ich nächstes Jahr nicht performe. Bei unsicheren Personalien werden dann doch die U23 Fahrer bevorzugt", so Dieteren, der selbst zugab, dass der Weg zurück zur alten Stärke "deutlich schwerer und langwieriger als erwartet" sei.

Wie Ex-Teamkollege Herklotz, der gerade von einer Borreliose genesen ist, wird auch Dieteren 2019 als Amateur fahren. Gleichzeitig will er den Grundstein für ein erfolgreiches Berufsleben auch außerhalb des Leistungssportes legen. "Ich werde dann mein Studium mit einem Praxissemester und der Bachelorarbeit abschließen, das steht im Vordergrund", so Dieteren, der Internationales Management an der Hochschule Ansbach studiert, das speziell auf Leistungssportler ausgerichtet ist.

Ganz aufs Radfahren will Dieteren aber nicht verzichten. "Ich möchte im kommenden Jahr weiter an meinen Schwächen arbeiten, um weiter wieder näher an mein altes Niveau zu gelangen. Ich werde eventuell etwas mehr den Fokus auf das Training setzen und eher selektiert Amateur-Rennen fahren", so Dieteren, der auf eine vom Kurs her machbare DM hofft, die dann sein Saisonhöhepunkt werden soll.

Wie bei Herklotz auch, will Dieteren eine Rückkehr in den höherklassigen Radsport nicht ausschließen. "Außer einem Worldtour-Rennen oder einer Elite WM oder EM, habe ich im Radsport, ehrlich gesagt, alles gesehen. Deshalb wäre 2020 ein entscheidender Faktor, ein Team mit internationalem, spannendem Rennprogramm zu finden. Natürlich müssen sich meine Werte stetig weiter entwickeln, damit ich auch wieder tragende Rollen bei internationalen Rennen spielen kann", knüpfte Dieteren sein Comeback allerdings an einige Anforderungen.

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