Maglia Rosa ohne Angst vor schwarzem Tag

Carapaz: “Ich glaube, ganz Ecuador schaut den Giro“

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Carapaz: “Ich glaube, ganz Ecuador schaut den Giro“"
Richard Carapaz (Movistar) trägt beim 102. Giro d´Italia drei Tage vor Schluss stolz das Rosa Trikot. | Foto: Cor Vos

31.05.2019  |  (rsn) - Auf der letzten Flachetappe des 102. Giro d’Italia konnten Richard Carapaz (Movistar) und die anderen Klassementfahrer vor den entscheidenden drei Tagen nochmals durchschnaufen - auch wenn die 18. Etappe mit ihren 222 Kilometern von Valdadra/Olang nach Santa Maria di Sala wieder die 200-km-Marke durchbrach. Carapaz kam, von seinen Teamkollegen beschützt, sicher ins Ziel und behauptete seinen Vorsprung von 1:54 Minuten auf Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) sowie 2:16 Minuten gegenüber Primoz Roglic (Jumbo - Visma), seine größten Gegner im Kampf um das Maglia Rosa.

"Ich bin ganz zuversichtlich, was die kommenden Tage angeht. Ich habe keine Angst vor einem schwarzen Tag, fühle mich gut und habe eine starke Mannschaft. Ich schreibe niemanden ab, Nibali sowieso nicht, aber auch nicht Roglic. Er hatte zuletzt ein paar schwächere Tage, aber er ist noch nicht raus aus dem Rennen", so Carapaz weiter.

Der 26-Jährige hat in seiner Heimat Ecuador offenbar einen kleinen Giro-Boom ausgelöst. Die Begeisterung sei groß, erklärte er am Donnerstag. "Ich glaube, das ganze Land schaut den Giro, selbst wenn die Leute da sehr früh aufstehen müssen", so Carapaz, der trotz seines vierten Gesamtranges aus dem Vorjahr zunächst als Edelhelfer für Kapitän Mikel Landa in Italien eingeplant war. 

Einzelzeitfahren als erster Schritt zur Kapitänsrolle

Dann aber bewies er in der ersten Giro-Woche Top-Form, gewann in Frascati den Bergaufsprint um den Tagessieg der 4. Etappe vor Caleb Ewan (Lotto Soudal) sowie Diego Ulissi (UAE Team Emirates) während Landa 44 Sekunden einbüßte, und lag plötzlich deren 28 vor dem Spanier. Einschneidender ins Rollenverständnis bei Movistar war dann das Einzelzeitfahren von San Marino auf der 9. Etappe. Dort war Carapaz 1:08 Minuten schneller als Landa und lag nun 1:36 Minuten vor dem Kapitän.

"Ich habe schon am Beginn des Giro daran geglaubt, dass ich Rosa anziehen kann", so Carapaz nun. "Klar, der Leader war anfangs Mikel, aber ich habe an meine Stärke geglaubt", so der Ecuadorianer selbstbewusst.

In Courmayeur den Giro gewonnen?

In den Bergen ging Landa dann zwar in die Offensive und gewann Zeit gegen die Konkurrenz zurück, doch selbst bei seiner langen Attacke hinauf zum Lago Serru von Ceresole Reale rollte er letztlich nur 18 Sekunden vor Carapaz ins Ziel, der auf den letzten vier Kilometern erst beschleunigt hatte und dort dann der Schnellste des gesamten Feldes war. Was folgte war Carapaz' Attacke tagsdrauf auf dem Weg nach Courmayeur, als ihn zunächst niemand richtig verfolgte und er dann schließlich fast zwei Minuten herausholte, um Rosa zu übernehmen und den Grundstein für einen nun sehr greifbaren Giro-Sieg zu legen. Seitdem arbeitet Landa für Carapaz.

Nehmen kann ihm den bei nun rund zwei Minuten Vorsprung auf Nibali und Roglic wohl nur noch ein rabenschwarzer Tag auf einer der drei letzten Giro-Etappen zu den Bergankünften in San Martino di Castrozza und am Monte Avena sowie beim Zeitfahren in Verona.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.10.2019Martens wurmt Roglics verpasster Giro-Sieg

(rsn) - Nach 60 Renntagen beendete Paul Martens vor drei Wochen beim belgischen Eintagesrennen Binche - Chimay - Binche ein Radsportjahr, in dem er sich wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt ha

01.08.2019Sieg in der Wallonie: Cimolai kämpft sich aus Lebenskrise

(rsn) - Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) hat sich aus einer Lebenskrise gekämpft und ist bei der Tour de Wallonie (2.HC) auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Italiener

10.07.2019Dumoulins Knieverletzung schlimmer als gedacht

(rsn) - Tom Dumoulins Knieverletzung, die ihn beim Giro d`Italia zum Ausstieg und auch zur Absage der Tour de France zwang, ist schlimmer als befürchtet. Wie die niederländische Zeitung De Telegraa

05.06.2019Wird Lopez für Schlag gegen Zuschauer doch noch bestraft?

(rsn) - Im laufenden Giro d´Italia entging Miguel Angel Lopez (Astana) einer Strafe, als er im letzten Anstieg der Italien-Rundfahrt von einem Zuschauer zu Boden gerissen worden war und diesen deshal

04.06.2019Giro d´Italia 2019: Analyse, Tops & Flops

(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportpodcast.de werfen Malte Asmus, Eric Gutglück und Marc Winninghoff einen Blick zurück auf den 102. Giro d’Italia, der mit dem über

04.06.2019Martens: “Movistar hatte immer alles unter Kontrolle“

(rsn) - Zum erhofften Gesamtsieg hat es nicht gereicht, aber Jumbo - Visma scheint auch mit dem dritten Platz von Primoz Roglic beim Giro d’Italia zufrieden zu sein. Routinier Paul Martens etwa, der

04.06.2019Bora - hansgrohe kehrt mit vielen Lorbeeren vom Giro zurück

(rsn) - Mit drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino sowie einem sechsten Gesamtrang kehrte das deutsche Team Bora - hansgrohe vom 102. Giro d’Italia zurück. Zudem erreichten alle acht Fahrer am

03.06.2019Startet der Giro 2020 im Zwift-Stil?

(rsn) - Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach der Giro d’Italia 2020 mit einem “virtuellen Zeitfahren“, vergleichbar den Zwift-Wettbewerben, beginnen könnte. Möglicherweise handelt es

03.06.2019Gazzetta: Team Ineos will Carapaz´ Gehalt verzehnfachen

(rsn) – Mit Chris Froome und Geraint Thomas hat das Team Ineos die Tour-Sieger der vergangenen vier Jahre in seinen Reihen. Dazu kommen mit den aufstrebenden Egan Bernal und Pavel Sivakov zwei Talen

03.06.2019Cipollini: “Ackermann ist der perfekte Athlet“

(rsn) - Mario Cipollini hält Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach dessen Auftritt beim 102. Giro d’Italia für einen potenziellen Mailand-Sanremo-Gewinner. "Ackermann ist der perfekte Athlet un

03.06.2019Roglic empfindet seinen dritten Platz wie einen Sieg

(rsn) - Nach einer grandiosen ersten Giro-Hälfte mit den Siegen in den beiden Zeitfahren und vier Tagen im Rosa Trikot lief bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seit der 15. Etappe mit dem schlecht orga

03.06.2019Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“

(rsn) - Zwar machte Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) im abschließenden Zeitfahren des 102. Giro d’Italia nochmals deutlich Boden gegenüber Richard Carapaz (Movistar) gut. Die 49 Sekunden, die de

Weitere Radsportnachrichten

01.05.2025Fortunato feiert Ausreißercoup, Baudin fährt ins Gelbe Trikot

(rsn) – Lorenzo Fortunato (XDS – Astana) hat die 2. Etappe der 78. Tour de Romandie gewonnen. Der Italiener setzte sich über 157 Kilometer rund um La Grande Béroche aus einer fünfköpfigen Aus

01.05.2025Eschborn-Frankfurt U23: Haugsted schlägt Landsmann Landsbo

(rsn) – Mit einem dänischen Doppelsieg endete die 60. Austragung der U23-Version von Eschborn-Frankfurt (1.2). Nach 129,9 Kilometern von Eschborn nach Frankfurt setzte sich Conrad Haugsted (ColoQui

01.05.2025Matthews holt sich vor der Alten Oper den heiß ersehnten Sieg

(rsn) - Als erster Australier seit Phil Anderson vor 40 Jahren hat Michael Matthews (Jayco – AlUla) den hessischen Klassiker Eschborn–Frankfurt gewonnen. Der kletterstarke Sprinter ließ im Sprint

01.05.2025Herzog erhält mit der Rückennummer 1 seine Freiheiten

(rsn) - Emil Herzog (Red Bull – Bora – hansgrohe) ist erst 20 Jahre alt, aber beim deutschen Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt trägt der junge Allgäuer die Nr. 1. “Das ist auf jeden Fal

01.05.2025Rutsch und Zimmermann teilen sich die Leaderrolle

(rsn) - Georg Zimmermann und Jonas Rutsch kommen zusammengerechnet auf bisher acht Starts bei Eschborn-Frankfurt. Zur 62. Ausgabe des 1.Mai-Klassikers treten die beiden Deutschen erstmals gemeinsam im

01.05.2025Red Bull – Bora – hansgrohe startet globales Scoutingprogramm

(rsn) - Im Gegensatz zu anderen WorldTour-Teams setzt Red Bull – Bora – hansgrohe schon seit einigen Jahren konsequent auf frühzeitige Nachwuchsförderung. Mit dem U19-Team Auto Eder wurde 2021 e

01.05.2025Nach Fahrerprotesten: 5. Etappe der Türkei-Rundfahrt abgesagt

(rsn) – Schon die gestrige Königsetappe der Türkei-Rundfahrt fand im Dauerregen statt. Nun haben sich die Wetterbedingungen offensichtlich nochmals verschlechtert. Nachdem die ersten 70 Kilometer

01.05.2025Die Aufgebote für die 11. Vuelta Espana Femenina

(rsn) – Im Gegensatz zu den Männern, für die die Spanien-Rundfahrt als letzte Grand Tour der Saison im Herbst ansteht, eröffnet die Vuelta Espana Femenina (2.WWT) die Phase der großen Frauen-Run

01.05.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

01.05.2025Zwiehoff auf dem Podium: “Schön, dass es mal wieder geklappt hat“

(rsn) – Seit 2021 ist der frühere Mountainbiker Ben Zwiehoff als Profi im Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs. Ein Sieg gelang dem Essener seitdem nicht, wohl aber mehrere beeindru

01.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)