Tour-Vierter bereit fürs Trainingslager im Ötztal

Buchmann: “Freue mich, mal wieder von zuhause wegzukommen“

Von Felix Mattis

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Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

12.06.2020  |  (rsn) - In den kommenden Tagen trifft das Team Bora - hansgrohe nach drei Monaten endlich wieder zusammen: Im Ötztal wird der Raublinger WorldTour-Rennstall sein erstes Trainingslager seit Beginn der Corona-Pause im Radsport abhalten, und Emanuel Buchmann ist voller Vorfreude.

"Ich freue mich, wenn ich jetzt mal wieder von zuhause wegkomme", sagte der Tour de France-Vierte des vergangenen Jahres in der Weekly Cycling Show von Eurosport im Gespräch mit Eurosport-Kommentator Karsten Migels und fügte hinzu: "Normalerweise bin ich es gewöhnt, immer wieder weg zu sein und maximal zwei Wochen am Stück hier. Jetzt drei Monate, das war schon eine Umstellung."

Buchmann, der auf der österreichischen Seite am Pfänder nahe des Bodensees wohnt, hat es nicht weit bis ins Ötztal, kennt sich dort aber bislang trotzdem nicht aus - auch wenn er seine Everest Challenge Ende Mai am Eingang des Tales absolviert hat. "Ich denke aber, dass das Trainingsgebiet gut ist", blickte er voraus.

"Wir schlafen auf 2.150 Metern und versuchen, so viel Zeit wie möglich in der Höhe zu verbringen. Aber klar: Wir können nicht nur dort oben immer rauf und runterfahren. Wir werden sicher auch mal runter ins Tal fahren", erklärte er mit Blick auf die Unterkunft in Hochgurgl, dem Ski-Ort auf dem Weg hinauf zum Timmelsjoch.

Vorbereitung auf die Tour hat nicht gelitten

Zuversichtlich ist Buchmann, der in den vergangenen drei Monaten fast ausschließlich auf der Straße trainierte, weil er in Österreich ja raus durfte und somit nicht ans Rollentraining gebunden war, in Sachen Form vor der Tour de France. "Ich denke, im Training kann man sich genauso gut oder fast noch besser vorbereiten. Wenn man es mit der Motivation schafft, kann man sicher genausogut am Start stehen bei der Tour", meinte er.

Am 29. August will Buchmann in Nizza die Frankreich-Rundfahrt in Angriff nehmen und sein Ergebnis aus dem Vorjahr - einen vierten Gesamtrang - verbessern. Dabei hat er auch keine Angst davor, dass das Wetter in den französischen Bergen im September wechselhafter werden könnte, als sonst im Juli. "Sommerliches Wetter wäre mir immer lieber. Aber ich denke ich habe auch gezeigt, dass ich mittlerweile auch im Regen gute Ergebnisse erzielen kann", sagte er.

Einen positiven Effekt hat die Verlegung der Tour de France jedenfalls: Wenn die Tour-Form stimmt, kann er sie gleich auch für den Kampf ums Regenbogentrikot nutzen. Denn die Weltmeisterschaften in Aigle und Martigny in der Schweiz finden in der Woche nach der Frankreich-Rundfahrt auf einem sehr bergigen Kurs statt. "Das sollte mir entgegenkommen. Und eine Woche nach der Tour sollte die Form gut sein. Deshalb ist das auf jeden Fall auch ein Thema für mich", gab er zu.

Das gesamte Interview im Eurosport-Video:

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