Am ersten Ruhetag werden die Teams kontrolliert

Die Tour schaut gespannt auf die heutigen Coronatests

Foto zu dem Text "Die Tour schaut gespannt auf die heutigen Coronatests"
Das Feld vor dem Start der 9. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

07.09.2020  |  (rsn) - Das Coronavirus hält immer noch die ganze Welt in Atem. Auch über der Tour de France hängt es wie ein Damoklesschwert. Während die erste Woche voller aufregender Momente die Problematik zumindest für die Zuschauer in den Hintergrund treten ließ, hängt der Verbleib der Teams bei der 107. Tour de France am Montag von den Ergebnissen der dann durchgeführten Tests ab.

Lediglich zwei positive Tests pro Team inklusive Betreuer führen nämlich bereits zum Ausschluss der ganzen Mannschaft. Ob dieses Wissen den einen oder anderen Fahrer unruhig werden lässt und wie die Fahrer die Sicherheitsmassnahmen bei der Tour einschätzen, konnte radsport-news.com vor und nach der 9. Etappe mit Nikias Arndt (Sunweb), Nils Politt (Israel Start-Up Nation), Gregor Mühlberger und Lennart Kämna (beide Bora - hansgrohe) besprechen.

Allen vier genannten Fahrern gemeinsam ist eine gewisse Spannung auf die neuartige Situation rund um den Corona-Test am Ruhetag, auch wenn keiner  besorgt scheint. Während Arndt nicht überrascht wäre, sollten einige positive Fälle vorliegen, kann sich Mühlberger nicht vorstellen, dass es dazu kommen könnte. Offensichtlich ist sein Vertrauen in die vom Team errichtete "Bubble" stark genug.

Arndt: "Kann nicht abschätzen, wie groß das Risiko ist"

Skeptischer zeigte sich Arndt: "Die Sicherheitsmaßnahmen sind schon gut und helfen uns extrem. Wenn man sich aber die Zielankünfte und die Berge anschaut, da sind dann doch auch viele Zuschauer ohne Maske am Strassenrand", sagte der Road Captain von Team Sunweb und fügte an: "Ich kann nicht wirklich einschätzen, wie groß das Risiko wirklich ist. Ob, wenn wir da dran vorbei fahren, wir uns das Virus holen können."

Darüber beunruhigt zeigte sich auch Politt, der die Bilder vom Peyresourde mit den vielen Fans ohne Masken in Erinnerung rief. Dennoch glaubt der Hürther, dass im Rennen keine große Ansteckungsgefahr besteht. Mit 15 bis 20 km/h seien die Profis bergauf zu zügig an den Fans vorbeigefahren, als dass eine Ansteckungsgefahr bestanden hätte. Viel mehr sieht Politt das Risiko im Hotel, wo die Teams nicht unter sich seien.

"Ansteckungsgefahr gibt es (im Hotel) überall: Im Aufzug, im Hotelzimmer oder beim Essen. Die anderen Hotelgäste oder die Leute an der Rezeption wurden ja vorher nicht getestet. Von daher kann man sich überall anstecken", meinte er. Dennoch relativierte auch Politt, dass die Fahrer alle Maßnahmen ergreifen würden und stets mit Maske unterwegs seien. Eine Ausnahme werde nur beim Essen gemacht.

Mühlbergers Teamkollege Kämna geht ebenfalls nicht vom Schlimmsten aus. Das Extremszenario eines Rennabbruches bereitet ihm keine Sorgen. Mehr als einen negativen Corona-Test erwartet er vom morgigen Tag nicht.


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