Knolles Türkei-Tagebuch

Verpflegen, warten und in die raue Gebirgslandschaft gucken

Von Jon Knolle

Foto zu dem Text "Verpflegen, warten und in die raue Gebirgslandschaft gucken"
Jon Knolle (Team SKS Sauerland NRW) führt Tagebuch von der Türkei-Rundfahrt | Foto: Claudia Hauf

13.04.2021  |  (rsn) - Ich melde mich diesmal aus Alanya, Urlaubsregion und Hotelhochburg an der Südküste der Türkei. Hier endete heute die 3. Etappe der Tour of Turkey.

Nach drei Nächten in Konya wartete heute früh ein eineinhalbstündiger Transfer. Bereits um 5.30 Uhr klingelte der Wecker. Ab jetzt bleiben wir nur noch je einen Tag in einem Hotel, da die Zielorte fast immer auch die Startorte des nächsten Tages sein werden. Abgesehen davon ist die Organisation der Rundfahrt wirklich gut. Man merkt direkt das hohe Niveau des Rennens (2.Pro). Nicht nur auf dem Rad, auch im Hintergrund. 

Auch die Covid-Hygiene-Maßnahmen werden streng kontrolliert, damit die Rundfahrt stattfinden kann. Überall herrscht Masken-Pflicht und auch in den Hotels wird auf Abstand von der Außenwelt geachtet. Die Tour-Bubble wird isoliert. Auch die Menschen am Straßenrand achten meist auf die Maßnahmen und auch sonst ist links und rechts der Strecke wenig zu sehen. Ich bin einfach nur froh, dass wir in diesen Zeiten eine Rundfahrt dieser Größe fahren können. Anfang des Jahres hätte ich damit eher nicht gerechnet. 

Zum heutigen Rennen: Von Beysehir ging es Richtung Süden von knapp 1200 Meter Höhe runter ans Meer. Klingt zunächst einfach. Unterwegs warteten aber zwei kernige Bergwertungen und viele kürzere Steigungen. Während es am Start noch fünf Grad und bewölkt war, wurde es im Laufe des Tages immer heißer. Schließlich zeigte das Thermometer 25 Grad bei wolkenlosem Himmel. 

Wir hatten uns vorgenommen, wieder auf Sprint zu fahren, nicht zuletzt um Kräfte für die kommenden schweren Etappen zu sparen. Nach längerem Gespringe stand nach knapp einer Stunde die Gruppe und im Feld wurden die Beine hochgenommen. Für uns verlief der Tag daher unspektakulär.

Eher gemütlich rollten wir Richtung Ziel. Die Berge fuhren wir zwar mit Zug auf der Kette, niemand kämpfte jedoch ums Überleben. Somit hieß es: verpflegen, warten und mal nach mal links und rechts gucken, in die raue Gebirgslandschaft. Als es fünfzig Kilometer vor dem Ziel an die Küste ging, wurde es auch nicht schneller. Auf breiter Straße rollte das Feld dahin. Knapp dreißig Kilometer vorm Ziel formierten sich dann die Teams. Auch wir fanden uns zusammen. 

Nachdem wir gestern zu früh im Wind waren, wollte ich dieses mal erst an der Fünf-Kilometer-Marke nach vorn fahren. Bis hierhin klappte alles nach Plan, im entscheidenden Moment habe ich dann zwar nicht die richtige Lücke gefunden. Per und Michel brachten Lars aber dann bis auf auf den letzten Kilometer, so dass Lars wieder auf einen guten 13. Platz sprintete. 

Morgen steht die vermeintlich einfachste Etappe an. Über 184 Kilometer geht es entlang der Mittelmeerküste Richtung Osten von Alanya nach Kemer. Wir werden uns wahrscheinlich noch einmal zurückhalten, bevor am Donnerstag die schwerste Etappe mit einer Bergankunft auf fast 2000 Metern Höhe im Programm steht. 

 Bis morgen
 Euer Jon

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