Niederländer übernimmt Gelb in der Schweiz

Van der Poel fliegt in Pfaffnau allen Konkurrenten davon

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Van der Poel fliegt in Pfaffnau allen Konkurrenten davon"
Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) trägt nach seinem zweiten Etappensieg das Gelbe Trikot der Tour de Suisse. | Foto: Cor Vos

08.06.2021  |  (rsn) – Er kam, sah und siegte erneut: Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) war auch auf der 3. Etappe der diesjährigen Tour de Suisse für seine Gegner nicht zu bezwingen.In Pfaffnau gewann der Niederländer den Sprint eines stark dezimierten Hauptfeldes souverän und schlüpfte dank der Zeitgutschriften sogar in das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Hinter van der Poel mussten sich die beiden Franzosen Christoph Laporte (Cofidis) und Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick Step) auf den weiteren Plätzen einordnen.

"Ich hatte einen guten Tag und wollte das Rennen schwer machen", erklärte van der Poel im ersten Interview im Ziel. Schon an der letzten Bergwertung hatte er attackiert, gerade einmal sechs Fahrer konnten dort seinem Antritt folgen. Doch das Feld der Favoriten rollte auf dem hügeligen Parcours im Finale, der für viel Rennaction sorgte, wieder zusammen.

Immer wieder attackierte ein Fahrer nach dem anderen, doch mit der Hilfe des Teams des späteren Tagessiegers kam es dann doch noch zum Sprint einer größeren Gruppe und in diesem stellte der 26-Jährige wieder einmal seine großen Fähigkeiten unter Beweis. "Ich wusste, dass mir die Strecke gut entgegenkommt. Darum habe ich was probiert", meinte er zu seinem ersten frühen Versuch 32 Kilometer vor dem Ziel.

Alaphilippe nun eine Sekunde hinter van der Poel

Da Alaphilippe nur Tagesdritter wurde, übernahm van der Poel die Gesamtführung, eine Sekunde vor dem Franzosen. Vier Sekunden hinter dem Niederländer liegt nun Auftaktsieger Stefan Küng, der auch in der ersten Gruppe das Ziel erreichte. Vierter ist Maximilian Schachmann, der die Etappe als Fünfter beendete.

Morgen folgt die erste Bergetappe, es geht hinauf nach Gstaad. Trotzdem rechnet sich van der Poel Chancen aus, sein gerade gewonnenes Trikot zu verteidigen. "Es wird schwierig, aber vielleicht geht noch was. Die anderen werden mir es nicht leicht machen", meinte er im Hinblick auf den vierten Tagesabschnitt. Dies sollte aber auch seine letzte Chance sein, denn die Hochgebirgsetappen werden ihm nicht mehr liegen: "Die Berge, die dann kommen, sind zu schwer für mich."

Mit seinem zweiten Tagessieg übernahm der Niederländer zudem die Führung in der Sprintwertung. Auch in der Bergwertung gab es einen Wechsel, obwohl die gleichauf liegenden Tom Bohli (Cofidis) und Nickolas Zukowksy (Rally Cycling) auf der 3. Etappe nicht anschreiben konnten. Das bessere Tagesergebnis entschied aber zu Gunsten des Kanadiers. Im Nachwuchsklassement führt weiter der US-Amerikaner Neilson Powless (EF Education Nippo).

So lief das Rennen:

182 Kilometer von Lachen nach Pfaffnau standen im Programm der 3. Etappe der diesjährigen Schweiz-Rundfahrt. Nachdem es gleich nach dem Start einige Kilometer bergauf ging, löste sich früh eine Dreiergruppe aus dem Peloton, bestehnd aus Claudio Imhof (Nationalteam Schweiz), Remy Rochas (Cofidis) und Benjamin King (Rally Cycling). Wenig später stieß noch Imhofs Landsmann Mathias Frank (AG2R Citroën) dazu.

Der 34-jährige Schweizer, der nach den Nationalen Meisterschaften in wenigen Tagen  seine Karriere offiziell beenden wird, wollte sich seinem Publikum nochmals zeigen, denn am Ende der Etappe wurde sein Heimatort durchfahren. Das Quartett baute sich einen Maximalvorsprung von sieben Minuten auf, doch auf dem hügeligen Terrain schmolz der Vorsprung während der zweiten Rennhälfte zusehends. Die erste Bergwertung des Tages eroberte King, den ersten Zwischesprint holte sich Imhof.

32 Kilometer vor dem Ziel wartete dann die zweite Bergwertung des Tages, der 700 Meter lange Anstieg hinauf zur Ohmstalerstraße. Dort hatte die Spitzengruppe nur mehr einen kleinen Vorsprung. Imhof musste als erster abreißen lassen, wenig später dann auch Frank. Dahinter attackierte van der Poel das erste Mal und nur wenige Fahrer konnten seinem Tempo folgen. Rochas holte sich noch die Bergwertung, in der Abfahrt versuchte dann Weltmeister Alaphilippe davonzufahren.

In einem munteren Finale folgte Attacke um Attacke. Im Zwischensprint eroberte der Italiener Mattia Cattaneo (Deceuninck – Quick-Step) drei Bonussekunden, kurz darauf versuchte sich der Spanier Garcia Cortina (Movistar) als Solist. Erst am letzten Kilometer wurde er durch die starke Nachführarbeit des Belgiers Xandro Meurisse (Alpecin – Fenix) gestellt.

Er führte das Feld an Cortina heran und wenig später eröffnete sein Teamkollege van der Poel den Sprint. In seiner unnachahmlichen Art flog er den Kontrahenten davon. Er war so überlegen, dass er  früh die Arme in die Luft reißen und seinen zweiten Etappensieg in Folge bejubeln konnte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.06.2021Palzer: “Das hat mit Skibergsteigen gar nichts mehr zu tun“

(rsn) - Vergangene Woche absolvierte Anton Palzer (Bora – hansgrohe) das erste WorldTour-Rennen seiner Karriere. Der 28-jährige Bayer beendete die Tour de Suisse als Helfer von Maximilian Schach

14.06.2021Garate hat Uran seit Jahren nicht so stark gesehen

(rsn) - Nach seinem zweiten Platz 2017 gelangen Rigoberto Uran (EF Education - Nippo) bei der Tour de France zwar noch zwei weitere Top-Ten-Ergebnisse - Siebter 2019 und Achter im vergangenen Jahr -

14.06.2021Carapaz und Ineos hatten auf alle Attacken eine Antwort

(rsn) - In seiner ersten Saison im Trikot von Ineos Grenadiers reichte es für Richard Carapaz noch nicht für einen Sieg. Bei der Tour de France 2020 belegte der Ecuadorianer zweimal einen zweiten E

14.06.2021Highlight-Video der Schlussetappe der Tour de Suisse

(rsn) - Rigoberto Urán (EF Education - Nippo) hat auf der Schlussetappe der Tour de Suisse alles versucht, um Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) das Gelbe Trikot noch abzunehmen. Der Kolumbianer grif

13.06.2021Schachmanns Kampf wird um vier Sekunden nicht belohnt

(rsn) - Mit Vollgas wie am Vortag im Einzelzeitfahren raste Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als Solist auf gleicher Strecke in Andermatt dem Ziel entgegen. Doch um den Sieg ging es in diese

13.06.2021Wieder Ineos: Carapaz gewinnt die Tour de Suisse

(rsn) - Bereits die fünfte von bislang neun WorldTour-Rundfahrten der Saison 2021 hat das Team Ineos Grenadiers am Sonntag gewonnen: Richard Carapaz verteidigte sein Gelbes Trikot in Andermatt nach e

13.06.2021Mäder holt die Schlussetappe, Carapaz den Gesamtsieg

(rsn) – Gino Mäder (Bahrain Victorious) hat nach einer Attacke am oberen Ende der Tremola-Straße am Gotthardpass im Duell gegen Michael Woods (Israel Start-Up Nation) nach rauschender Abfahrt in A

13.06.2021Vuillermoz zieht sich bei Tour de Suisse Beckenbruch zu

(rsn) – Alexis Vuillermoz (Total Direct Energie) bleibt vom Pech verfolgt. Der in den vergangenen Jahren schon mehrfach durch Verletzungspausen gestoppte Franzose hat sich im Zeitfahren der Tour de

13.06.2021Dumoulin überzeugt bei Tour de Suisse als Fünfter im Zeitfahren

(rsn) - In seinem Comebackrennen ließ Tom Dumoulin (Jumbo – Visma) am Samstag direkt aufhorchen. Nach einem ordentlichen 16. Platz im flachen Zeitfahren der 1. Etappe und Platz 48 in der Gesamtwert

13.06.2021Alaphilippe verlässt Tour de Suisse vor der Schlussetappe

(rsn) - In seiner wöchentlichen Kolumne in der belgischen Tageszeitung Het Nieuwsblad kündigte Deceuninck – Quick-Step-Teammanager Patrick Lefevere am Samstag bereits an, dass Julian Alaphilippe (

13.06.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 13. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

13.06.2021Die Renneinsätze der Fahrer aus deutschsprachigen Ländern

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

30.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

29.04.2025Pogacar im Frühjahr auch bei den Preisgeldern die Nummer eins

(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d

29.04.2025Evenepoel hat keine Lust auf Montmatre-Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)

29.04.2025Eschborn-Frankfurt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Über Jahrzehnte hin unter dem Namen Rund um den Henninger Turm bekannt, wurde der hessische Frühjahrsklassiker nach dem Rückzug des Sponsors zum 1. Mai 2009 zunächst in Eschborn Frankfur

29.04.202562. Eschborn-Frankfurt ohne Behrens und Kooij

(rsn) – Ohne Visma - Lease a Bike wird am 1. Mai die 62. Ausgabe von Eschborn – Frankfurt (1.UWT) gestartet. Entgegen der ersten Ankündigung findet sich der Name des Rennstalls von U23-Weltmeiste

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Tour of Bostonliq (2.2, UZB)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)