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25.03.2022 | (rsn) – Neun Tage ist es inzwischen her, dass Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) bei Mailand-Turin von der Straße und eine Böschung heruntergeflogen ist. Und auch wenn sich der 24-Jährige bei seinem schweren Sturz glücklicherweise keine Knochen gebrochen hat, so ist er noch immer nicht zurück im Training.
"Zur Zeit halten mich die Hämatome noch vom Training ab", erklärte er radsport-news.com am Donnerstagabend. "Ich merke aber, dass es jeden Tag besser wird und hoffe, dass ich am Wochenende wieder auf dem Rad sitzen werde." Einen steifen Nacken und Hämatome an der Wade, dem Oberschenkel und am Gesäß habe er aus Italien mit nach Hause gebracht, so Zimmermann.
Die Bilder von seinem Unfall – beziehungsweise viel mehr von seiner Bergung – in der vergangenen Woche beim italienischen Eintagesklassiker waren erschreckend. Zimmermann wurde sicherheitshalber eine Halskrause angelegt, als der Rettungsdienst ihn aus der Böschung holte. Doch was war überhaupt passiert?
___STEADY_PAYWALL___ "Nach etwa einem Drittel des Rennens habe ich zum Pinkeln angehalten. Danach war ich im Konvoi wieder auf dem Weg zurück zum Feld, aber in einer kleinen Abfahrt unterschätzte der Autofahrer vor mir die nächste Kurve. Er musste eine Vollbremsung machen und brauchte jeden Zentimeter der Straße, um um die Kurve zu kommen. Für mich war dann kein Platz mehr und ich musste in den Straßengraben ausweichen", schilderte Zimmermann seinen Sturz, an den er sich noch sehr genau erinnern kann.
Bergung im Liegen: Sicherheitshalber bekam Zimmermann eine Halskrause angelegt und er wurde liegend die Böschung hinaufgezogen. | Foto: Cor Vos
"Als ich mich im Graben wiedergefunden habe, war ich geschockt. Das war mit Abstand der angsteinflößendste Sturz, den ich bisher hatte. Ich brauchte erstmal ein paar Minuten, um durchzuatmen. Aber ich hatte schon im Graben das Gefühl, dass nichts gebrochen ist. Das wurde dann im Krankenhaus glücklicherweise bestätigt."
Zum zweiten Mal Pech rund um Mailand-Turin
Auch wenn das am Renntag natürlich eine Erleichterung war, so hat sich in den Folgetagen beim 24-Jährigen doch etwas Enttäuschung breitgemacht. "Dass ich so lange ausfalle, hätte ich nicht gedacht", erklärte er nun.
Einen bleibend negativen Eindruck hat der Intermarché-Profi von Mailand-Turin aber nicht – auch wenn es bereits das zweite Mal in seiner Karriere war, dass ihm der norditalienische Klassiker und dessen Umfeld Pech brachten: Vor einem halben Jahr hatte sich Zimmermann hier im Piemont rund um Tre Valli Varesine, Mailand-Turin und Gran Piemonte mit dem Coronavirus infiziert. "Ich bin nicht abergläubisch und würde nächstes Jahr gerne wieder hier am Start stehen", meinte er.
Bis dahin wird natürlich auch von der Woche Trainingsausfall, die Zimmermann jetzt aushalten musste, nichts mehr zu spüren sein. Wie weit ihn die Zwangspause nun kurzfristig aber zurückgeworfen hat, das dürfte man wohl erst bei den nächsten Renneinsätzen sehen. Geplant war, dass er Anfang April die Baskenland-Rundfahrt bestreiten sollte.