Von Bauhaus bis Kämna

Die deutschen Giro-Starter / Teil 1

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Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) steht erstmals in seiner Karriere beim Giro d´Italia am Start. | Foto: Cor Vos

05.05.2022  |  (rsn) - Elf Deutsche werden am Freitag am Start des 105. Giro d'Italia stehen. Wir stellen die Fahrer, ihre Aufgaben und Ziel für die erste Grand Tour des Jahres vor.

Teil 1: Von Bauhaus bis Kämna
Zu Teil 2

Phil Bauhaus (Bahrain Victorious, 27 Jahre, 2. Teilnahme)
In einem Team, das sich um vordere Platzierungen in der Gesamtwertung bemühen will, ist Phil Bauhaus als Sprinter zwar nicht komplett allein auf weiter Flur, doch damit er sein ambitioniertes Ziel eines Etappensiegs auch erreicht, wird alles zusammenpassen müssen. Hilfe dabei bekommt er von Landsmann Jasha Sütterlin. Nach einem Monat Rennpause kam Bauhaus am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt als Vierter gut zurück -  dass er auf WorldTour-Niveau auch gewinnen kann, bewies er auf der Schlussetappe von Tirreno-Adriatico .

Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe, 29 Jahre, 2. Teilnahme)
Wer am Ende wirklich Giro-Kapitän von Bora - hansgrohe sein wird, dürfte sich erst im Rennverlauf zeigen. Emanuel Buchmann zählt zu den drei Kandidaten. Zwar hat der gebürtige Ravensburger in diesem Jahr noch keine Ergebnisse vorzuweisen, die auf entsprechende Ambitionen hindeuten könnten, doch verhält sich das bei Jai Hindley und Wilco Kelderman kaum anders. Sein Team sieht Buchmann jedenfalls im Plan. Hinzu kommt: Auch 2021 konnte Buchmann vor seiner Premiere in Italien nicht allzu viel reißen, doch mit zunehmender Renndauer wurde er besser. Ehe ein Sturz alle Hoffnungen beendete, hatte sich der 29-Jährige bis auf Gesamtrang sechs vorgearbeitet.

Nico Denz (DSM, 28 Jahre, 5. Teilnahme)
Bei seiner fünften Giro-Teilnahme in Folge wird Nico Denz bei DSM an allen Ecken und Enden gebraucht. Vornehmlich als Unterstützung im Leadout für Alberto Dainese in den Sprintfinals. Doch die Niederländer wollen auch auf Gesamtwertung fahren, Kapitän Romain Bardet am Ende weit vorne positionieren. Dafür wird jeder Helfer gebraucht, im Zweifel sicher auch auf Kosten der Chancen in den schnellen Finals. Um in Ausreißergruppen sein Heil in der Flucht zu suchen, wird da keine Zeit bleiben, dabei hat Denz bei seiner Premiere 2018 bewiesen, dass er auch das kann. Damals wurde er nach langem Ritt auf einer mittelschweren Etappe im Sprintduell von Matej Mohoric geschlagen.

Roger Kluge (Lotto Soudal, 36 Jahre, 5. Teilnahme)
Für den Altmeister gibt es bei seinem fünften Giro nur ein Ziel: Etappensiege. Allerdings keine eigenen, sondern die von Kapitän Caleb Ewan. Der Australier ist Lotto Soudals große Hoffnung auf den Erhalt der WorldTour-Zugehörigkeit. Als einer der wichtigsten Helfer im Sprintzug wird auch Kluge entsprechend fokussiert auf diese Aufgabe sein, wenngleich die Anzahl der Chancen darauf alleine schon durch das Streckenprofil imitiert ist. Vielleicht bleibt so doch die Möglichkeit auf einen Ausreißer-Auftritt wie im Vorjahr, als Kluge das elfte Teilstück als Siebter beendete. Drei Etappen später musste er allerdings aussteigen.

Alexander Krieger (Alpecin – Fenix, 30 Jahre, 2. Teilnahme)
Nur drei Renntage hat der Stuttgarter bisher auf seinem Konto. Insofern ist es eine faustdicke Überraschung, dass Alexander Krieger seinen zweiten Giro bestreiten wird. Zwar war das von vornherein der Plan, doch in Anbetracht des Saisonverlaufs nicht unbedingt zu erwarten. Zumal auch Tim Merlier, für den er  den Anfahrer geben sollte, nicht am Start sein wird. Freiheiten sind trotzdem nicht zu erwarten, da in Jakub Mareczko ein schneller Ersatzmann nominiert wurde - und Kapitän Mathieu van der Poel wohl auch mal in einem Massensprint reinhalten wil.

Lennard Kämna (Bora – hansgrohe, 25 Jahre, 1. Teilnahme)
Den Giro d'Italia ist Lennard Kämna noch nie gefahren, doch was die Alpen angeht, ist der Bremer fast schon ein alter Hase. Zumindest weiß er, wie man dort Etappen gewinnt, siehe die Tour de France 2020 oder auch die Tour of the Alps vor ein paar Tagen. Dort bewies Kämna, dass die Form passt. Ob bei drei Klassementfahrern Raum für die eigenen Ambitionen, sprich einen Etappensieg, bleibt? Als Helfer am Berg und für die angekündigte, offensive Fahrweise des Teams ist Kämna jedenfalls eine erstklassige Wahl.

 

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