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20.05.2022 | (rsn) - Mit seinem dritten Etappensieg hat Arnaud Démare (Grouapama – FDJ) seinen Status als stärkster Sprinter dieses Giro d’Italia unterstrichen. Der Kölner Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious) hätte den Franzosen fast noch abgefangen, musste sich aber in Cuneo mit dem zweiten Rang begnügen.
Dritter wurde der Brite Mark Cavendish (Quick-Step Alpha Vinyl), gefolgt vom Kolumbianer Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) sowie den Italienern Alberto Dainese (DSM) und Giacomo Nizzolo (Israel – Premier Tech). Der Österreicher Tobias Bayer (Alpecin – Fenix) belegte Platz zehn. Auch nach der 13. Etappe führt Juan Pedro Lopez (Trek – Segafredo) die Gesamtwertung an. Romain Bardet (DSM) musste das Rennen aufgeben.
Die nur 150 Kilometer lange und in San Remo gestartete Etappe entwickelte sich zu einer intensiven Jagd zwischen einer zunächst fünf-, dann noch vierköpfigen Spitzengruppe und dem Feld. “Es war ein unglaublicher Tag. Die Ausreißer haben gut dagegengehalten. Ich habe schon angefangen zu zweifeln. Wir waren sehr schnell unterwegs. Ich habe erst zehn Kilometer vor dem Ziel an den Sprint geglaubt“, erklärte Démare, der sein Team in der zweiten Etappenhälfte viel arbeiten ließ.
Sprinterteams gelingt Punktlandung
Erst 600 Meter vor dem Ziel konnten seine Anfahrer die Ausreißer doch noch stellen. “Ich war tot, aber die Mannschaft eine monströse Arbeit geleistet, um den Sprint vorzubereiten“, bedankte sich der Träger des Maglia Ciclamino bei seinen Teamkollegen. Démare vollendete deren Vorbereitung mit einem langen und kraftvollen Sprint. Fast wäre Bauhaus aus dem Windschatten noch vorbeigezogen. Dem 27-Jährigen fehlten letztlich nur wenige Meter zum bisher größten Sieg seiner Karriere.
“Ich bin enttäuscht. Wir haben die Ausreißer erst 500 Meter vor dem Ziel gestellt. Als der Sprint begann, war ich hinter Nizzolo. Ich war schnell, aber die Ziellinie kam fünf Meter zu früh“, sagte Bauhaus, dessen ganz auf das Klassement ausgerichtete Team ihm mit Landsmann Jasha Sütterlin in Italien nur einen Helfer zur Seite stellt.
Dagegen kann Démare auf ein fast gänzlich auf ihn ausgerichtetes Team bauen. Mit seinem insgesamt achten Giro-Etappenerfolg konnte er zudem seine Bilanz als französischer Rekordsieger ausbauen. “Bevor ich hier angekommen bin, habe ich mir gesagt, es wäre schön, wenn ich eine Etappe gewinnen könnte“, meinte Démare. Durch die Punkteausbeute des heutigen Tages sitzt das Maglia Ciclamino sicher auf seinen Schultern.
Bardet muss aufgeben, Hindley jetzt Vierter, Buchmann auf acht
Das Rosa Trikot von Lopez dürfte auf der morgigen Etappe nicht mehr so sicher sein. “Der Anfang war noch okay, auch wenn es superwarm war. An der Spitze des Berges waren es sieben Minuten. Von da an wurde immer absolut Vollgas gefahren. Morgen werde ich sicherlich angegriffen werden, aber ich werde alles geben und schauen, wie weit ich komme“, gab sich der Spanier demonstrativ entspannt.
Die Ausgangslage im Kampf um den Gesamtsieg hat sich heute durch den krankheitsbedingte Ausstieg von Bardet überraschend verändert. Der Franzose musste mit Magenkrämpfen früh vom Rad steigen. Lopez führt weiter mit je zwölf Sekunden Vorsprung auf Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) und Joao Almeida (UAE Team Emirates). Jai Hindley (Bora – hansgrohe / +0:20) ist neuer Gesamtvierter, sein Teamkollege Emanuel Buchmann folgt auf Platz acht.
Die Bergwertung wird unverändert von Diego Rosa (Eolo – Kometa) angeführt. Lopez ist auch im Nachwuchsklassement vorne. In der Mannschaftswertung führt Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux.
So lief das Rennen:
Nach dem gestrigen harten und langen Kampf um die Gruppe des Tages und mit Blick auf die anstehenden Bergetappen wollten sich die Teams nicht noch auf eine kräfteraubende Anfangsphase einlassen und ließen nach rund zehn Kilometern die beiden Italiener Mirco Maestri (Eolo - Kometa) und Filippo Tagliani (Drone Hopper – Androni Giocattoli), den Franzosen Nicolas Prodhomme (AG2R Citroën) sowie das niederländische Duo Pascal Eenkhoorn (Jumbo - Visma) und Julius van den Berg (EF Education – EasyPost) ohne Widerstand ziehen. Kurz zuvor hatte bei erneut perfekten Wetterbedingungen Groupama – FDJ ein erstes Quintett um den Deutsche Roger Kluge (Lotto Soudal) noch zurückgeholt.
Bei der Fahrt entlang der Küste fuhren sich die Ausreißer schnell einen Vorsprung von gut drei Minuten auf das von den Sprinterteams angeführte Feld heraus. Mehr gestanden die Verfolger der Spitzengruppe zunächst aber nicht zu. Nach rund 35 Kilometern musste der Gesamtvierte Bardet mit massiven Magenproblemen das Rennen aufgeben.
Tagliani sicherte sich kampflos den ersten Zwischensprint, von dem aus es direkt in den rund elf Kilometer langen und sieben Prozent steilen Anstieg zur einzigen Bergwertung des Tages am Colle di Nava (3. Kat.) ging. Démare erhielt aus dem Feld heraus noch drei Zähler. Den Bergpreis sicherte sich Eenkhoorn 96 Kilometer vor dem Ziel, fast drei Minuten dahinter folgte Tagliani, der im Anstieg aus der Gruppe herausgefallen war. Der Rückstand des Feldes war am Berg sogar auf 6:40 Minuten angewachsen. Trek – Segafredo musste das nicht kümmern, stellte doch keine der Ausreißer eine Gefahr für Lopez‘ Rosa Trikot dar.
Nach dem Bergpreis starten die Sprinterteams die Aufholjagd
In der folgenden langen Abfahrt teilten sich Quick-Step, Groupama, Israel – Premier Tech und DSM die Arbeit, um den Rückstand wettzumachen. Der betrug am Bonussprint, den sich in San Michele di Mondovì 38 Kilometer vor dem Ziel ebenfalls kampflos van den Berg sicherte, noch genau vier Minuten. Obwohl die vier Ausreißer gut harmonierten und sich immer wieder im Wind ablösten, ging der Vorsprung beständig zurück.
28 Kilometer vor Schluss zerriss das Feld in einer kurvigen Ortsdurchfahrt. Zwar war keiner der Klassementfavoriten unter den rund 30 abgehängten Fahrern, mit Richie Porte (Ineos Grenadiers) und Simon Yates (BikeExchange – Jayco) allerdings zwei große Namen. Da im Feld vor allen Cavendishs Helfer mächtig auf die Tube drückten, schaffte die Gruppe nicht mehr den Anschluss. Bei teils böigem, aus unterschiedlichen Richtungen wehendem Wind kam das langgezogene Feld zunächst aber nicht mehr wesentlich näher an die Ausreißer heran.
Das Feld holt die Ausreißer 600 Meter vor dem Ziel noch ein
Als die Sprinterteams im Finale dann aber weitere Helfer an die Spitze des Feldes schickten, schrumpfte der Abstand schnell zusammen. Mit nur noch etwas mehr als einer Minute Vorsprung nahm das Spitzenquartett die letzten zehn Kilometer in Angriff, fünf Kilometer später waren davon noch 40 Sekunden übrig. Im danach folgenden Sekunden-Krimi profitierte das Quartett von einigen Kreisverkehren, wurde allerdings auf den letzten 600 Metern der ansteigenden Zielgeraden vom Feld eingefangen.
Zwei Helfer lancierten ihren Kapitän Démare, der dann aber gegen die links und rechts von ihm noch stark aufkommenden Bauhaus und Cavendish mächtig zu kämpfen hatte, ehe er den achten Giro-Etappensieg seiner Karriere unter Dach und Fach gebracht hatte. Bauhaus dagegen fehlten nur wenige Zentimeter zum ersten Grand-Tour-Tageserfolg.
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