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20.09.2022 | (rsn) – Gegen die Britin Zoe Backstedt war wie erwartet kein Kraut gewachsen. Doch im Rennen um Silber beim WM-Zeitfahren der Juniorinnen hat sich Justyna Czapla am Dienstag eindrucksvoll durchgesetzt: Die Top 6 lagen noch innerhalb von sechs Sekunden, ehe die 18-Jährige aus Schwabach bei Nürnberg mit 13 Sekunden Vorsprung auf die bis dato Schnellste in Wollongong ins Ziel rauschte.
"Das Rennen war sehr hart und meine Beine haben echt wehgetan, aber ich habe bis zum Ziel durchgezogen", sagte Czapla anschließend zu radsport-news.com. Als Europameisterin ins Rennen gegangen, hatten sie und der Bund Deutscher Radfahrer ganz klar eine Medaille anvisiert. Czapla galt gemeinhin als die wohl größte Medaillenhoffnung Deutschlands bei diesen Weltmeisterschaften. Und sie hielt, was sie sich selbst versprochen hatte:
___STEADY_PAYWALL___ "Ich hatte schon sehr viel Druck und dachte zwischendurch, dass das Ziel sehr hoch angesetzt ist für eine WM. Aber als ich gesehen habe, dass ich Zweite geworden bin, war ich sehr froh", erklärte Czapla, die auf dem Podium anschließend erst einmal andächtig auf ihre Medaille herunterschaute. "Im Ziel habe ich es gar nicht realisiert. Und dann habe ich bei der Siegerehrung diesen Moment erstmal gebraucht. Jetzt ist es angekommen."
Das Juniorinnen-Podium von links: Silber für Justyna Czapla, Gold für Zoe Backstedt und Bronze für Febe Jooris aus Belgien. | Foto: Cor Vos
Dass die zwei Minuten nach ihr gestartete Backstedt nur 24 Sekunden später im Ziel eintraf und damit einen Klassenunterschied manifestierte, störte Czapla wenig. "Zoe ist ja ein Überflieger. Deswegen war mir klar, dass sie sehr stark fahren und sehr viel Vorsprung einfahren wird. Da hat mich das am Ende auch nicht gewundert", erklärte die Zweitplatzierte, die deutlich "best of the rest" war bei dieser WM.
In Polen geboren, in Bayern aufgewachsen
Geboren im polnischen Ruda in der Nähe von Katowice, kam Czapla im Alter von vier Jahren mit ihren Eltern und ihrem Bruder nach Deutschland, wo sie in der Nähe von Nürnberg aufgewuchs und nach der Grundschule auf die dortige Sportschule wechselte. Dass ihr Fokus dort auf den Radsport gelegt wurde, hat keinen familienhistorischen Wettkampf-Hintergrund – ihre Eltern waren nie Rennfahrer. "Die Entscheidung für den Radsport fiel, weil wir viele Radtouren als Familie gemacht haben und mir das immer Spaß gemacht hat", erklärte die 18-Jährige.
Czapla reiht sich mit ihren jüngsten Erfolgen – sie ist Zeitfahr-Europameisterin und Deutsche Meisterin im Zeitfahren sowie Straßenrennen, fuhr aber auch bei allen drei Nation's Cup-Rundfahrten der Saison in die Top 6 der Gesamtwertung – in eine kleine Riege junger, bayrischer Talente im Frauenradsport ein: Am Sonntag wurde die gebürtige Ingolstädterin Ricarda Bauernfeind WM-Dritte im U23-Zeitfahren und vor einem Jahr holte Antonia Niedermaier aus Bad Aibling Bronze bei den Juniorinnen.
Justyna Czapla auf dem Weg zur Silber-Medaille auf ihrem Canyon Speedmax. | Foto: Cor Vos
"Vielleicht liegt es an der Umgebung, weil es bei uns in Bayern viele Berge gibt? Ich weiß es selbst nicht so genau", rätselte Czapla gegenüber radsport-news.com, wo diese bayerische Übermacht herrührt. Sowohl Bauernfeind als auch Niedermaier fuhren 2022 für das neue Nachwuchsteam Canyon – SRAM Generation und haben dort große Schritte nach vorne gemacht. Es wäre nur logisch, würde Czapla auch diesem Weg folgen – auf einem Rad in ehemaliger Teamlackierung war sie in Wollongong jedenfalls schon mal unterwegs.
Zukunft auf der Straße und der Bahn?
Und apropos folgen: Das tat Czapla am Sonntag im Elite-Zeitfahren keiner geringeren als Mieke Kröger. Von ihr schaute sich der Youngster die Linienwahl ab und beobachtete auch genau, in welchen Kurven die Bahn-Olympiasiegerin umgriff oder auf dem Aerolenker liegen blieb. "Mieke ist auch eine Art Vorbild als Olympiasiegerin und sehr erfolgreiche Bahn- und Straßenfahrerin", so Czapla, deren Zukunft ebenfalls in beiden Disziplinen liegen könnte.
Denn auch in den Ovalen dieser Welt fühlt sie sich heimisch. "So richtig kann ich mich noch nicht entscheiden, aber die Bahn macht mir sogar etwas mehr Spaß", erklärte sie. "Wenn ich vorm Fernseher sitze und da zuschaue, träume ich davon, da irgendwann selbst dabei zu sein", sagte Czapla radsport-news.com über den Verfolgungs-Vierer, der in den vergangenen zwei Jahren so große Erfolge feierte.
Auch im Straßenrennen könnte noch etwas gehen
In dieser Woche in Australien aber liegt der Fokus voll und ganz auf der Straße, und ab jetzt auf dem Straßenrennen. Dort nämlich könnten Czapla und ihre Teamkolleginnen am Samstag auch noch einmal eine Medaille anvisieren. Immerhin fuhr nicht nur sie im Zeitfahren über 14 Kilometer ein gutes Ergebnis ein: Auch Hannah Kunz und Jette Simon landeten als Elfte und 14. nur 30 beziehungsweise 39 Sekunden hinter Czapla in den Top 15.
"Wir wollen im Straßenrennen als Team gut zusammenfahren. Die Strecke liegt uns: Wir haben ein paar dabei, die gut bergauf können und ein paar, die gut drücken können auf der Geraden", meinte Simon nach dem Zeitfahren zu radsport-news.com. Am Samstagmorgen um 8 Uhr Ortszeit startet das Straßenrennen der Juniorinnen – Zielankunft wird etwa zwei Stunden später sein, für deutsche Zuschauer heißt das: 2 Uhr in der Nacht.
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