Acht Fahrer verlassen das Team

Zum zehnten Jubiläum wagt Bike Aid den Neustart

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Das Team Bike Aid bei der Teampräsentation der Serbien Rundfahrt | Foto: Team Bike Aid

21.11.2022  |  (rsn) – Vor seiner zehnten Saison vollzieht das saarländische Team Bike Aid den bisher größten personellen Schnitt seiner Geschichte. Der 2014 von Timo Schäfer und Matthias Schnapka gegründete Kontinental-Rennstall trennt sich von den drei bisherigen Erfolgsgaranten Niko Holler, Lucas Carstensen und Adne Van Engelen. Zudem werden mit Sebastian Niehues, Jesse de Rooij, Salim Kipkemboi, Jesse Ewart und Julian Lino weitere fünf Fahrer das Team verlassen.

Wie Bike Aid in einer Pressemitteilung auf seiner Homepage weiter ankündigte, wird es auch Änderungen in der Sportlichen Leitung geben. Der 40-jährige Schäfer wird sich zurückziehen, der zwei Jahre ältere Schnapka wird nicht mehr als Fahrer unterwegs sein, sondern sich ausschließlich “auf die Weiterentwicklung des Projekts“ fokussieren. Gemeinsam mit dem Niederländer Anton Wiersma, seit 2022 schon als Sportlicher Leiter verantwortlich, wird sich Schnapka diese Aufgabe teilen.

Besonders der Verlust von Holler, Carstensen und van Engelen wiegt schwer. Der 31-jährige Holler stieß 2015 zu Bike Aid und entwickelte sich zum besten deutschen KT-Rundfahrer, wie er mit einem Gesamtsieg bei der Tour of Thailand oder zwei Podiumsplatzierungen bei der Tropicale Amissa Bongo bewies. Nach einem Sturz bei der Türkei-Rundfahrt im Frühjahr bestritt Holler allerdings nur noch zwei Eintagesrennen, die er vorzeitig beenden musste.

Hollers Zukunft noch unklar, Carstensen und van Engelen nach Asien

Die gesundheitlichen Probleme seien mittlerweile behoben, dennoch plane Bike Aid künftig nicht mehr mit dem Routinier. “Dies fällt uns nicht leicht. Er hat unser Team maßgeblich mitgeprägt. Er hat viel Raum eingenommen, was auch gut war. Aber an einem gewissen Punkt brauchen wir diesen Raum für neue Entwicklungen, Raum für junge Fahrer“, begründete Schnapka die Entscheidung.

War Holler der Spezialist für die Mehretappenrennen, so holte Carstensen in den Sprints für sein Team die Kohlen aus dem Feuer. Der Hamburger gehört seit der Gründung von Bike Aid zu den Urgesteinen und feierte zehn Siege in UCI Rennen, neun davon bei asiatischen Rennen.

“Lucas‘ Herz schlägt mehr und mehr für Asien. Diese Rennen sind fester Bestandteil unseres Kalenders, aber wir wollen auch in Europa erfolgreich sein. Lucas hat nun eine Chance in einem thailändischen Team bekommen, was für ihn der richtige Weg ist und uns die Möglichkeit bietet, neue Fahrer im Sprint in den Mittelpunkt zu stellen“, sagte Schnapka zum Wechsel des mittlerweile 28-Jährigen, der in der kommenden Saison für das thailändische Kontinental-Team Roojai Online Insurance fahren wird.

Schnapka will frischen Wind ins Team bringen

Ebenfalls nicht mehr das Bike-Aid-Trikot tragen wird der 29 Jahre alte van Engelen. Der Niederländer wechselte im Frühjahr 2017 von Parkhotel Valkenburg ins Saarland und überzeugte mit seinen Kletterqualitäten. Bis zum ersten Sieg in einem UCI-Rennen dauerte es allerdings bis Ende 2021, als er die Schlussetappe der Thailand-Rundfahrt gewann und sich im Gesamtklassement noch auf den zweiten Platz verbessern konnte. “Adne braucht Berge und gutes Wetter. Und auch er schlägt gerade wie Lucas private Wurzeln in Thailand. Da ist es auch nur konsequent, dass er sich dort einem Team anschließt“, sagte Schnapka, ohne zu verraten, um welches es sich dabei handeln wird.

“Wichtig ist festzuhalten, dass wir es uns mit diesen Entscheidungen nicht einfach gemacht haben. Alle Fahrer sind gute Jungs, die man gerne in einem Team hat. Aber wenn wir das Projekt weiter entwickeln wollen, brauchen wir irgendwann frischen Wind. Es schleifen sich Dinge ein, die die Flexibilität für neue Ideen schwinden lässt“, begründete Schnapka die Neuaufstellung seines Teams, dem allerdings weiterhin Jasper Pahlke, Enzo Decker, Wesley Mol, Léo Bouvier und Dawit Yemane angehören werden.

Als bisher einziger Neuzugang steht bisher offiziell der frühere Mountainbiker Pirmin Eisenbarth fest, der vom hauseigenen Nachwuchsteam in die KT-Abteilung wechselt. Schnapka kündigte aber weitere Neuzugänge an, um die Lücken zu schließen, die durch die insgesamt acht Abgänge entstehen: “Wir freuen uns auf viele neue, motivierte Fahrer in unserem Team“, sagte er.

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