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04.06.2023 | (rsn) – Noch wartet das Team Felbermayr Simplon Wels auf seinen ersten Saisonsieg. Der Druck lastet auf den Schultern der Fahrer in den hellblauen Trikots, vor allem bei den Heimspielen wie dem Eröffnungsrennen in Leonding, dem Kirschblütenrennen in Wels oder auch der Internationalen Raiffeisen Oberösterreich-Rundfahrt (2.2), deren abschließende 3. Etappe am Sonntag nun ansteht.
Bei den beiden erstgenannten Eintagesrennen lief es nicht nach Wunsch, es siegte jeweils ausgerechnet der schärfste Kontrahent, das Team Hrinkow Advarics Cycleang. Nun heißt es anschreiben aus Sicht der Welser, die bei der Teampräsentation die drei Rennen sogar als “Weltmeisterschaften“ titulierten. Auf der finalen Etappe hinauf zu den Hutterer Böden im Skigebiet Höss in Hinterstoder heißt ihr Ass Riccardo Zoidl.
Der 35-Jährige kehrte nach einer Saison in Vorarlberg im Winter zurück zu den Welsern. Zoidl gewann bereits 2013 die Oberösterreich-Rundfahrt und ist der einzige frühere Sieger im aktuellen Starterfeld. Die Schlusssteigung ist gut zehn Kilometer lang, im Durchschnitt fast acht Prozent steil, also ideales “Jagdgebiet“ von Zoidl, der aber bei den bisherigen Ankünften noch nicht gewinnen konnte. 2021 bei der Premiere war er Zweiter an den Hutterer Höss, im Vorjahr reichte es zu Rang fünf.
“Ich hoffe auf ein gutes Ergebnis, vielleicht geht sich der Sieg ja aus. Ich fühle mich sehr gut und hoffe, dass morgen alles aufgeht“, verriet Zoidl am Vorabend der Schlussetappe im Gespräch mit radsport-news.com. Im letzten Jahrzehnt gehörte er zu den Aushängeschildern des heimischen Radsports, war die dominante Figur der Kontinentalszene in Österreich, aber schaffte es auch international in die WorldTour-Kader von Trek – Segafredo oder dem polnischen Team CCC. Nach Krankheiten ging er 2023 mit etwas Trainingsrückstand in die Saison, aber nun soll die Form zurück sein: “Es passt wieder alles.“
Zoidl zählt zu den heißesten Kandidaten auf den Gesamtsieg und bekommt es vor allem mit junger heimischer Konkurrenz zu tun wie etwa Alexander Hajek (Tirol KTM Cycling Team) oder Martin Messner (WSA KTM Graz). Aber auch die Deutschen Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) sowie Dominik Röber (P&S Benotti) zählen zu den fast 40 Fahrern, die in der Gesamtwertung nur durch maximal eine Minute getrennt sind und mit denen im Schlussanstieg zu rechnen sein wird.
Die größte Unbekannte für Zoidl wird wohl das bislang dominierende Team Alpecin – Deceuninck Development, das noch vier Fahrer aussichtsreich platziert hat. Zwar gehören die drei Crosser Timo Kielich, Emiel Verstrynge und Laurens Sweeck nicht unbedingt zu den Kletterern, dennoch sind sie in dem langen Anstieg zu beachten. Gleiches gilt für den Italiener Luca Vergallito, der im letzten Jahr noch auf der Rolle überzeugte und erst Alter von 25 Jahren zur Alpecin-Nachwuchsmannschaft stieß. Der 25-Jährige “Zwifter“ sollte ordentlich Power in seinen Beinen haben und die wird er hinauf zur Hutterer Höss auch benötigen.