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06.08.2023 | (rsn) – Lea Sophie Friedrich sorgte am Sonntag im Sir-Chris-Hoy-Velodrom von Glasgow zwar für die fünfte deutsche WM-Medaille, verpasste aber den historischen Hattrick. Im Keirin-Wettbewerb musste sich die Titelverteidigerin hinter der neuen Weltmeisterin Ellesse Andrews aus Neuseeland und der kolumbianischen Silbermedaillengewinnerin Martha Bayona Pineda mit Bronze begnügen.
“Ich habe mich sehr über mich geärgert, musste nach dem Rennen erstmal mit meinen Emotionen klar kommen. Ich hätte einfach beim Angriff von Ellesse gleich reagieren müssen, das habe ich verpasst. Dennoch bin ich froh über die Medaille und halte mir auch vor Augen, dass ich nicht immer gewinnen kann. Ich nehme sehr viel Erfahrung mit – aus Fehlern lernt man, das macht mich nur noch stärker“, kommentierte Friedrich ihr bereits drittes Edelmetall bei den Bahn-Wettkämpfen der Rad-WM in Schottland.
Zuvor hatte die Cottbuserin im Teamsprint gemeinsam mit Emma Hinze und Pauline Grabosch die Goldmedaille geholt, im Zeitfahren hatte es ebenfalls zu Bronze gereicht.
Uneingeschränkt zufrieden mit der Leistung der 23-Jährigen zeigte sich dagegen Bundestrainer Jan van Eijden, auch wenn es im Keirin nicht zum dritten WM-Gold in Folge nicht gereicht hatte. “Lea ist ein super Turnier gefahren. Die Erwartungshaltung war natürlich nach den Siegen 2021 und 2022 riesig, aber auch die anderen haben ein Top-Niveau. Lea steht wieder auf dem Podium – das ist ein starkes Resultat“, sagte van Eijden.
Alessa-Catriona Pröpster belegte als zweitbeste deutsche Starterin im Keirin Platz zehn, Hinze war mit ihrem zwölften Rang dagegen alles andere als zufrieden: “Das Ergebnis nervt mich. Seit meinem Sturz in der Champions League habe ich Respekt vor dem Keirin – auch heute hier“, sagte die Cottbuserin, die das Ergebnis vor dem am Montag beginnenden Sprintturnier aber schnell abhakte.
Mit dem Ausscheidungsfahren der Frauen und dem Omnium sowie der Einerverfolgung der Männer standen am vierten Wettkampftag noch drei weitere Entscheidungen auf dem Programm. Im Ausscheidungsfahren verteidigte die Belgierin Lotte Kopecky souverän ihren Titel vor der Französin Valentine Fortin, die Silber gewann. Bronze ging an die US-Amerikanerin Jennifer Valente. Die deutsche Starterin Lea Lin Teutenberg wurde Neunte.
Ihr Bruder Tim Torn Teutenberg belegte im Omnium den zehnten Rang. Das Regenbogentrikot sicherte sich der Portugiese Iúri Leitão, Die Silbermedaille gewann der Franzose Benjamin Thomas vor dem Japaner Shunsuke Imamura.
In der Einerverfolgung hatte Titelverteidiger Filippo Ganna schwer zu kämpfen, um seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Der Italiener lag in einem spannenden Finale gegen Dan Bigham zunächst deutlich hinten, um dann aber auf den letzten 1.000 Metern aufzudrehen, In der Zeit von 4:01,976 Minuten fing Ganna den Briten noch ab und holte mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung seinen sechsten WM-Titel in dieser Disziplin.
Im Kampf um die Bronzemedaille setzte sich der Italiener Jonathan Milan (4:05,868) gegen den Portugiesen Ivo Oliveira (4:07,469) durch. Tobias Buck-Gramcko wurde als bester deutscher Starter Fünfter, Felix Groß belegte Platz neun.