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11.03.2025 | (rsn) – Mit einem weiteren denkwürdigen Auftritt bei der Strade Bianche hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) eindrucksvoll unterstrichen, nicht nur der beste, sondern auf der spektakulärste Fahrer der Gegenwart zu sein. Dagegen gelten Jonas Vingegaard und stehen Team Visma – Lease a Bike im Ruf, Radsport nach Plan zu betreiben.
Mit dieser Charakterisierung ist der Däne allerdings nicht einverstanden. “Tadej hat seinen Stil, ich habe meinen. Aber manchmal irritiert es mich, wenn wir als berechnend dargestellt werden“, klagte Vingegaard vor dem Start des 83. Paris-Nizza gegenüber Tuttobiciweb. Zwar starte sein Team mit einer klar definierten Marschroute in die Rennen, schließlich mache es Sinn, “einen Plan zu haben. Aber manchmal folgen wir auch unserer Intuition. Wir sind keine Maschinen. Wie wir uns auf dem Parcours verhalten, hängt von mehreren Faktoren ab“, fügte der 28-Jährige an.
Offensichtlich stört Vingegaard besonders die Unterstellung, sein Team agiere schablonenhaft. “Wir sagen oft, dass wir lieber den anderen folgen würden, greifen dann aber trotzdem an, weil wir in dem Moment spüren, dass dies die beste Lösung ist. Wir sind keine Maschinen“, so der zweimalige-Tour-de-France-Gewinner, der nach den ersten beiden, jeweils im Sprint entschiedenen Etappe von Paris-Nizza mit 20 Sekunden Rückstand auf das Gelbe Trikot Rang 39 belegt.
Bester Fahrer von Visma – Lease a Bike ist Titelverteidiger Matteo Jorgenson, der als Gesamtvierter nur 14 Sekunden hinter Spitzenreiter Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) geführt wird, nachdem er zum Auftakt vier und auf der 2. Etappe zwei Bonussekunden gesammelt hatte. Vingegaard kann sich mit dieser Konstellation offenbar durchaus anfreunden. “Matteo und ich teilen uns die Führung und wir werden versuchen, als Team zu gewinnen“, sagte er Tuttobiciweb vor dem Auftakt.
Sein Team habe schon öfters bewiesen, dass es mit einer solchen Rollenverteilung erfolgreich sein könne. “Hoffentlich klappt das hier auch. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Matteo und würde mich freuen, wenn er die Gesamtwertung gewinnt. Ich bin nicht so egoistisch, dass ich immer selbst gewinnen möchte“, sagte Vingegaard und benannte – ob beabsichtigt oder nicht – einen Unterschied zu Pogacar, der in seinem Siegeshunger als unersättlich gilt.