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20.06.2025 | (rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat gegen Dries De Bondt (Decathlon – AG2R La Mondiale) eine Untersuchung wegen eines möglichen Regelverstoßes eingeleitet. Die UCI bezieht sich dabei auf die 20. Etappe des Giro d’Italia, als der Belgier eine Ablösung für Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) fuhr. Danach erklärte er gegenüber Wielerflits, EF-Sportdirektor Ken Vanmarcke habe am Start ihm gegenüber angedeutet, dass eine Unterstützung für den EF-Kapitän von dem US-amerikanischen Team mi einem Vertrag honoriert werden könne. De Bondts Kontrakt mit seiner französischen Equipe läuft am Jahresende aus.
“Ich habe von meinem Team immer noch keine Klarheit darüber erhalten, ob ich 2026 bleiben darf. Deshalb dachte ich, es wäre eine gute Idee, mich während des Giro ein wenig zu vermarkten. Deshalb habe ich mehreren Teams mitgeteilt, dass ich für ein Gespräch über einen Vertrag offen bin. Dasselbe hatte ich gegenüber Ken Vanmarcke getan. ‘Wenn Ihr noch Fahrer für 2026 sucht: Ich bin auf dem Markt‘, sagte De Bondt damals zu Wielerflits.
Daraufhin sei Vanmarcke vor der für das Gesamtklassement entscheidenden 20. Etappe auf ihn zugekommen und habe ihn kaum verklausuliert um Hilfe gebeten. “‘Wenn man vorn dabei ist und dann eine wichtige Rolle für das Endergebnis des Giros spielen kann, dann kann da richtig was bei hängenbleiben‘. Das hat mich zu dem inspiriert, was ich für Carapaz getan habe“, so De Bondt, der am vorletzten Giro-Tag tatsächlich in der Ausreißergruppe fuhr, dessen Freimütigkeit allerdings die UCI auf den Plan rief.
“Nach einer vorläufigen Untersuchung kam der UCI zu dem Schluss, dass die Äußerungen von Dries De Bondt eindeutig die Integrität des Rennens in Frage stellten. Seinen Äußerungen zufolge, über die verschiedene Medien berichteten, hat De Bondt einem Fahrer des Teams EF Education - EasyPost bewusst geholfen, nachdem ihm ein Sportdirektor des Teams angedeutet hatte, dass dies dem Fahrer zu einem Vertragsangebot für die nächste Saison verhelfen könnte“, erklärte der Verband in einer Pressemitteilung nun.
Auf dieser Grundlage habe man beschlossen, den Fall der UCI-Ethikkommission vorzulegen. Die solle mögliche Sanktionen gegen den Decathlon-Profi und Sportdirektor Vanmarcke prüfen, sofern deren Verhalten im Widerspruch zum UCI-Ethikkodex stünde. Konkret listete die UCI die Artikeln 8.1 und 8.2 des Anhangs 2 auf. Darin geht es um die Manipulation von Radsportveranstaltungen und die Nutzung von Insiderinformationen.