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27.08.2025 | (rsn) – Das Team UAE – Emirates – XRG hat in Figueres das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) gewonnen. Der Rennstall aus den Vereinigten Arabischen Emiraten war mit dem Quartett Joao Almeida, Juan Ayuso, Mikkel Bjerg und Marc Soler nach 25:26 Minuten acht Sekunden schneller als Visma – Lease a Bike um Vuelta-Top-Favorit Jonas Vingegaard.
"Wir wussten, dass wir um den Sieg kämpfen würden, aber es sind viele starke Teams hier. Wir haben einen ziemlich perfekten Job gemacht und haben uns den Sieg verdient", meinte Almeida im Sieger-Interview als Vertreter seines Teams. "Es ist gut - die Atmosphäre im Team wird dadurch noch besser und wir tanken Selbstvertrauen. Die Abstände sind klein, deshalb bedeutet es nicht viel, aber es ist ein guter Anfang."
Dritter wurde die früh gestartete Mannschaft von Lidl – Trek, die lange auf dem Hot Seat gesessen hatte, am Ende aber doch neun Sekunden zu langsam für den Tagessieg war.
Red Bull – Bora – hansgrohe um den Australier Jai Hindley und den Italiener Giulio Pellizzari wurde mit zwölf Sekunden Rückstand Tagesvierter, die Ineos Grenadiers um Egan Bernal folgten mit 16 Sekunden auf Platz fünf.
Der bisherige Gesamtführende David Gaudu verlor mit seinem Team Groupama – FDJ 24 Sekunden. Die Franzosen wurden Tagesneunter. Dadurch verlor Gaudu auch das Rote Trikot, das sich Vingegaard nach nur einem Tag schon wieder zurückholte.
"Als Erstes muss ich sagen, dass das Team eine fantastische Arbeit geleistet hat. Wir sind sehr schnell gefahren, aber um ehrlich zu sein, waren wir im mittleren Teil etwas langsamer als die anderen Teams gewesen. Vielleicht hätten wir dort schneller sein können", analysierte Vingegaard die eigene Leistung, war aber froh, wieder zurück an der Spitze des Klassements zu sein: "Es ist ein wunderschönes Trikot und jeden Tag, den man in einem Leadertrikot verbringt, ist schön. Morgen wartet die erste richtig schwere Etappe. Wir müssen morgen wieder bereit für einen Kampf sein."
Der Däne hat nun acht Sekunden Vorsprung auf das UAE-Trio Ayuso, Almeida und Marc Soler. Mit neun Sekunden Rückstand ist Giulio Ciccone (Lidl – Trek) jetzt Gesamtfünfter. Gaudu (+ 0:16) ist nun Sechster vor dem mit ihm zeitgleichen Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike). Das Red-Bull-Duo Hindley und Pellizzari folgt mit je 20 Sekunden Rückstand auf den Plätzen acht und neun, Bernal (+ 0:22) komplettiert die Top Ten der Gesamtwertung. Felix Gall (Decathlon – AG2R / + 0:25) ist hinter Jefferson Cepeda (Movistar / + 0:25) Gesamtzwölfter.
In der Punktewertung liegt Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit 78 Punkten weiter an der Spitze, hat aber nach wie vor nur zwei Zähler Vorsprung auf Ethan Vernon (Israel – Premier Tech) sowie vier auf Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck). Das Bergtrikot blieb, es gab im Teamzeitfahren keine Bergwertung, auf den Schultern des Spaniers Joel Nicolau (Caja Rural – Seguros RGA) und die Nachwuchswertung führt weiterhin Ayuso an – jetzt mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Pellizzari.
Nachdem es am Vormittag geregnet hatte, war es zu Rennbeginn überall trocken. Gleich die als erstes auf die Strecke gegangene Lotto-Mannschaft setzte eine gute Richtzeit auf dem mit einigen engen Kurven doch sehr technischen Parcours. Nach 25:53 Minuten waren die Belgier im Ziel und durften auf dem Hot Seat Platz nehmen. Die nächsten fünf Mannschaften, darunter überraschenderweise auch Jayco – AlUla, scheiterten allesamt am Lotto-Bestwert – die Australier um Ben O'Connor um 17 Sekunden.
Dann aber kam Lidl – Trek und die US-Mannschaft war schon vom ersten Messpunkt bei Kilometer 7,8 an auf Bestzeitkurs. Daran änderte auch ein Steuerfehler von Carlos Verona rund sieben Kilometer vor dem Ziel nichts, als der Spanier nach einer Ablösung vor einer Kurve spät ausscherte und ihm dann neben seinen Teamkollegen der Platz ausging, sodass er in die Absperrung fuhr – dabei aber glimpflich davonkam. Im Ziel war das verbliebene Lidl-Quartett um Mads Pedersen und Giulio Ciccone 18 Sekunden schneller als Lotto.
Das Streckenprofil des Mannschaftszeitfahrens auf Etappe 5 der Vuelta a Espana. | Grafik: Unipublic / ASO
Nur relativ knapp scheiterte daran das Q36.5-Team um Tom Pidcock, dem im Ziel 13 Sekunden zu Lidl – Trek fehlten. Mit einem starken Finale rückte auch Movistar, ins Ziel geführt von Michel Heßmann, den Spitzenreitern auf die Pelle. Das spanische Team war das Rennen verhalten angegangen und lag bei Kilometer 7,8 noch 21 Sekunden hinter Lidl – Trek zurück, bei Kilometer 16,6 waren es nur noch elf Sekunden und im Ziel nur noch deren acht, was vorübergehend für Platz zwei reichte. Nur Sekundenbruchteile langsamer war danach auch Decathlon – AG2R um Felix Gall.
Die Ineos Grenadiers waren bei der ersten Zwischenzeit das erste Team, das Lidl – Trek unterbieten konnte – und zwar gleich um zehn Sekunden. Doch im Ziel fehlten den Briten trotzdem auch sieben Sekunden zur Spitze.
Für Aufregung sorgte anschließend ein Zwischenfall um das Team Israel – Premier Tech, das nach wenigen Kilometern von die Straße blockierenden Demonstranten aufgehalten worden war und dadurch alle Chancen auf ein Spitzenresultat einbüßte. Beeindruckend war die Fahrt des Israel-Teams trotzdem: Bei Kilometer 7,8 lag man nämlich bereits 48 Sekunden zurück, im Ziel trotzdem nur 54. Das reichte am Ende noch zum 19. Platz.
Red Bull – Bora – hansgrohe war bei Kilometer 7,8 fünf Sekunden schneller als Lidl – Trek, musste dann aber auf einer langen Gerade eine Schrecksekunde erleben, als sich Matteo Sobrero, in zweiter Position fahrend, am Hinterrad seines Vordermanns aufhängte und bei rund 60 km/h schwer stürzte. Am zweiten Messpunkt hatte das deutsche Team elf Sekunden Rückstand, im Ziel dann nur noch drei. Sobrero kam mit mehreren Minuten Rückstand ins Ziel – blutverschmiert, aber eben doch zumindest auf seinem Fahrrad.
UAE – Emirates - XRG, Visma – Lease a Bike und Groupama - FDJ starteten schließlich als letzte drei Mannschaften und legten allesamt sehr schnell los. Mit null, drei und sieben Sekunden Rückstand auf Ineos ging es bei Kilometer 7,8 über den ersten Messpunkt und damit waren sie alle zunächst besser als Lidl – Trek. Bei Kilometer 16,6 aber wendete sich das Blatt bereits deutlich. UAE lag dort fünf Sekunden zurück, Visma sogar bereits 18 und Groupama ganze 27.
Auf den letzten Kilometern aber drehte die UAE-Mannschaft nochmal auf und fuhr schließlich in 25:26 Minuten doch neun Sekunden schneller über den Zielstrich als die bis dahin führenden Lidl-Mannen. Das reichte für den Sieg, obwohl Visma im Finale ebenfalls nochmal deutlich schneller geworden war. Vingegaard und Co. fehlten auf dem Zielstrich acht Sekunden. Nicht mehr aufdrehen konnte dagegen die Mannschaft um den Gesamtführenden Gaudu, die am Ende 24 Sekunden einbüßte.
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