--> -->
11.12.2008 | (rsn) - Nicht mehr ganz so stark wie im Vorjahr, aber gut genug, um sich in der vorderen Hälfte der Radsport News-Rangliste zu platzieren, war Jens Voigt 2008 unterwegs. Der Berliner feierte vier Einzelsiege. Dennoch ging es für den Saxo Bank-Profi in der Radsport News Rangliste von Rang 13 runter auf Rang 43.
Zunächst ließ es Voigt recht gemächlich angehen. Nach einer unaffälligen Kalifornien-Rundfahrt im Februar und einem durchschnittlichen Paris-Nizza startete der Allrounder Ende März dann aber beim Criterium-International (Kat. 2.HC) voll durch. Voigt übernahm auf der schweren 2. Etappe mit Rang zwei die Gesamtführung und verteidigte diese im Zeitfahren am Schlusstag. Es war Voigts vierter Gesamtsieg bei der "Mini-Tour", einem seiner erklärten Lieblingsrennen.
Anschließend bereitete sich der Routinier mit der Tour de Romandie auf den Giro d`Italia vor. Abgesehen von Platz zwei im Mannschaftszeitfahren war in Italien von "Voigte" lange nichts zu sehen. Seine große Stunde schlug dann aber doch - und zwar auf der 18. Etappe, die er in typischer Manier - nämlich als Ausreißer - bestritt und gewann. "Ich musste aus der zwölfköpfigen Gruppe angreifen und es auf eigene Faust versuchen, weil ich im Spurt gegen Bettini und Bennati keine Chance gehabt hätte", sagte der strahlende Sieger nach dem Rennen.
Danach bereitete sich Voigt bei der Tour de Suisse, wo er im Bergzeitfahren mit Rang sechs überzeugen konnte, auf die Tour de France vor. Als Fünfter der Deutschen Meisterschaften reiste Voigt nach Frankreich, blieb dort aber unauffällig, weil er vor allem für seine Kapitäne Carlos Sastre und Fränk Schleck rackern. Kein Wunder, dass ihm kaum Zeit für seine berühmten Solofahrten blieb. Nach drei Tour-Wochen konnte der Edelhelfer dennoch jubeln, denn sein Teamkollege Sastre triumphierte auf den Champs-Eylsees in Paris.
Nach unauffälligen Olympischen Spielen bestritt Vielfahrer Voigt Anfang September die Deutschland Tour. Zu seiner Heimatrundfahrt trat der Titelverteidiger aber nicht mehr in Topform an. Schon auf der ersten Bergetappe wurde er abgehängt und musste alle Hoffnungen auf den dritten Sieg in Folge begraben. Auf der 7. Etappe zeigte sich der zweimalige D-Tour-Gewinner noch einmal als Ausreißer und belegte Rang sechs.
Umso besser war die Form bei der verregneten Polen-Rundfahrt. Voigt gewann mit seinem Team zunächst das Mannschaftszeitfahren und holte sich fünf Tage später auf der Königsetappe als Solist seinen dritten Saisonsieg, übernahm die Gesamtführung und ließ auch am Schlusstag der Rundfahrt nichts mehr anbrennen.
Nach dem zweiten Rundfahrterfolg des Jahres beendete Voigt sein Radsportjahr. "Besser hätte die Saison für mich nicht enden können. Abgesehen von Olympia lief es in diesem Jahr für mich so gut wie noch nie, schließlich habe ich auch dazu beigetragen, dass wir mit Carlos Sastre zum ersten Mal den Tour-de-France-Sieger stellten", lautete die zufriedene Bilanz des Ausreißerkönigs.Auch im kommenden Jahr wird Jens Voigt für Saxo Bank fahren und die Konkurrenz mit seinen gefürchteten Attacken fordern. Und am Ende wird sicherlich wieder der ein oder andere Sieg für ihn herausspringen.