--> -->
27.05.2010 | (rsn) – Robert Wagner (Skil-Shimano) hat die von einem Massensturz auf der Zielgeraden überschattete 2. Etappe der Bayern-Rundfahrt gewonnen. Der 27-jährige Magdeburger setzte sich auf dem 201 Kilometer langen Teilstück von Viechtach in die Wagnerstadt Bayreuth im Sprint gegen den Australier Leigh Howard (HTC Columbia) durch, der bereits zum Auftakt den zweiten Platz belegte hatte. Dank der Zeitgutschrift übernahm der erst 20-jährige Howard das Gelbe Trikot. Für Wagner war es der dritte Saisonsieg
Rang drei ging an den Leipziger Steffen Radochla (Nutrixxion Sparkasse). Die Plätze vier und fünf holten der Niederländer Martijn Maaskant (Garmin-Transitions) und der Italiener Davide Vigano (Sky). Sechster wurde Sebastian Siedler (Vorarlberg-Corratec). Das Team Milram um Gerald Ciolek verpasste erneut den Sieg. Für den Pulheimer blieb am Ende nur Rang neun.
"Der letzte Berg war sehr hart und ich war ziemlich weit hinten. Aber meine Teamkollegen haben mich wieder nach vorne gebracht und im Sprint lief es dann optimal", freute sich Wagner im Ziel. "Da mein Teamkollege Kenny van Hummel heute auch in Belgien gewonnen hat, können wir einen Doppelsieg feiern."
In der Gesamtwertung übernahm der 20-jährige Howard die Führung vom spanischen Auftaktsieger Ruben Perez (Euskaltel). "Leigh muss sich noch an die Straße gewöhnen, aber zweimal Zweiter ist sehr gut. Ihm gehört die Zukunft"; sagte Columbias Sportlicher Leiter Erik Zabel. "Das Gelbe Trikot ist zwar schön, aber ich hätte lieber die Etappe gewonnen. Dafür bin ich als Sprinter ja hier. Aber noch bleiben mir zwei Chancen", sagte Howard selbstbewusst.
"Ich bin mit Platz drei zufrieden. Mehr war heute nicht drin und ich denke, als kleines deutsches Team können wir mit diesem Ergebnis auch zufrieden sein", bilanzierte Radochla, der zuletzt Zweiter der Neuseen Classics geworden war.
Über rund 140 Kilometer wurde die längste Etappe der 31. Bayern-Rundfahrt mit zwei Bergwertungen von dem Niederländer Albert Timmer (Skil-Shimano), dem Dänen Kasper Klostergaard (Saxo Bank) und dem Belgier Preben van Hecke (Topsport Vlaanderen) bestimmt. Die drei Ausreißer hatten sich auf dem hügeligen Parcours nach rund 30 Kilometern abgesetzt, wurden allerdings von Euskaltel, dem Team des Gesamtführenden Ruben Perez, bei zunächst mäßigem Tempo an der kurzen Leine gehalten. Mehr als gut vier Minuten an Vorsprung gestand das Feld der kleinen Spitzengruppe nicht zu. Bereits 27 Kilometer vor dem Ziel, kurz vor der bis zu 16 Prozent steilen letzten Bergwertung, des Tages (Kat. 2), war das Feld wieder beisammen.
Hier zeigte sich Ciolek gemeinsam mit seinem Teamkollegen Johannes Fröhlinger ganz vorne und passierte als Zweiter die Bergwertung, bei der nur eine kleine Gruppe nicht mehr dem Tempo folgen konnte. Auf der folgenden Abfahrt und den beiden Schlussrunden durch die Wagnerstadt Bayreuth hielten Milram und HTC-Columbia das Tempo hoch, so dass es keine weiteren Attacken mehr gab. Im Sprint zeigte Wagner dann das größte Durchsetzungsvermögen.
In den Sturz auf der Zielgeraden waren Fahrer des Euskaltel-Teams, von HTC- Columbia und NetApp involviert. Vor allem Pablo Urtusan, Dritter der 1. Etappe, erwischte es heftig. Der Spanier musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden.
Im Gesamtklassement führt Howard mit zwei Sekunden auf Perez und vier auf den Geraer Nils Plötner (Heizomat), der sein Blaues Trikot des punktbesten Fahrers verteidigte. In der Bergwertung führt weiter der Spanier Serafin Martinez (Xacobeo). In der Nachwuchswertung verdrängte Howard Plötner auf den zweiten Platz.