Giro-Vorschau: 7. Etappe, Marina di San Salvo - Pescara, 176 km

Eine Mittelgebirgsetappe wie aus dem Bilderbuch

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Profil der 7. Etappe des Giro d´Italia 2013 | Foto: RCS Sport

10.05.2013  |  (rsn) - Zwischen den beiden Sprintankünften und dem dem langen Einzelzeitfahren ist beim diesjährigen Giro Platz für eine richtig schwere Etappe, die zum Ausreißen einlädt, aber im Finale auch den Favoriten auf den Zahn fühlen wird. Zwischen Marina di San Salvo und Pescara warten 176 Kilometer mit mehr als 2600 Höhenmetern allein während der zweiten Hälfte des Arbeitstages. Mit seinen vielen kleinen Zacken erinnert das Profil an das Gebiss eines Haifischs.

Die Strecke: 176 Kilometer, Mittelgebirge, 2 Zwischensprints, 2 Berge der 3. Kat., 2 Berge der 4. Kat.

Auch wenn der Etappenstart nur neun Meter und das Ziel lediglich drei Meter über dem Meer liegt, mit einer Sprint-Etappe wie der am Donnerstag hat das siebte Teilstück rein gar nichts zu tun. Nach gemäßigtem Beginn in Küstennähe biegt das Peloton nach gut 40 Kilometern links ab in Richtung Abruzzen. Zunächst stellt sich der vergleichsweise leichte Anstieg nach Paglieta in den Weg. Die Straße schlängelt sich bis Kilometer 90 noch recht gemächlich durchs Hinterland, steigt aber stetig an, bis dann in Guardiagrele bei der Verpflegungskontrolle 484 Meter über dem Meer der höchste Punkt des Tages erreicht ist.

Doch der höchste Punkt ist keineswegs der Höhepunkt, sondern viel mehr der Startschuss für das wahre Rennen an diesem Freitagnachmittag. Die zweite Hälfte der Etappe geht ununterbrochen auf und ab durch die Abruzzen, überwindet in kurzen und steilen Rampen insgesamt 2600 Höhenmeter und beinhaltet vier Bergwertungen sowie beide Zwischensprints - wobei der erste der in Chieti-Tricalle am Ende einer Rampe mit bis zu 19 Steigungsprozenten wartet und daher auch problemlos als Bergwertung hätte herhalten können.

Sechs der zehn Anstiege am Nachmittag beinhalten Rampen jenseits der 15 Prozent-Marke, und die letzte Bergwertung wartet in San Silvestro erst sieben Kilometer vor dem Ziel. Es folgt eine sehr technische Abfahrt mit einigen Haarnadelkurven hinunter ans Meer, wo die letzten vier Kilometer topfeben sind und bis auf zwei 90-Grad-Kurven zwischen der 3000- und der 2000-Meter-Marke auch ständig geradeaus führen.

Die Giro-Historie: „Grande Partenza“ 2001

Pescara erlebt in diesem Jahr bereits seine 18. Giro-Etappe und ist somit ein klassischer Anlaufpunkt für die Italien-Rundfahrt. Durch die Lage an der Küste und die Abruzzen in greifbarer Nähe bietet die Stadt viele verschiedene Möglichkeiten, eine Etappe zu gestalten. Den größten Auftritt hatte Pescara aber im Jahr 2001, als die Italien-Rundfahrt hier begann. Den acht Kilometer langen Prolog entschied damals der Belgier Rik Verbrugghe für sich, für den jenes Jahr das beste seiner Karriere war. Denn zuvor siegte er auch beim Flèche Wallone sowie dem Critérium International und später auf der 15. Etappe der Tour de France. Heute ist Verbrugghe Teamchef des BMC-Nachwuchsteams.

Die Region: Einer der ersten Siege des Enzo Ferrari

Wie bislang an fast jedem Tag dieser Italien-Rundfahrt befinden wir uns heute sowohl am Start als auch im Ziel direkt am Mittelmeer. Kein Wunder, dass auch in San Salvo und Pescara die Fischerei eine bedeutende Rolle spielt. Doch die 120.000-Einwohner-Stadt Pescara war auch die Heimat der berühmten italienischen Schriftsteller Gabriele D’Annunzio und Ennio Flaiano sowie Gastgeber eines Formel-1-Laufs im Jahr 1957. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg war der Große Preis von Pescara Teil der Grand-Prix-Europameisterschaft, der bedeutendsten Rennserie vor Einführung der Formel 1. Erster Sieger auf dem 26 Kilometer langen Kurs war der damals (1924) noch recht unbekannte Alfa-Romeo-Pilot Enzo Ferrari. Was aus dem später wurde, braucht man wohl kaum zu erzählen.

Die Radsport-News-Prognose: Ausreißer-Sieg und Angriffe aufs Gesamtklassement

Ob die Favoriten heute schon ihre Karten auf den Tisch legen müssen, hängt von ihrer Angriffslust ab. Es ist gut möglich, dass Fahrer wie Vincenzo Nibali ihre Teams in den kurzen steilen Rampen das Feld zerreißen lassen, um dann am letzten Anstieg zu attackieren und einigen Kontrahenten in der schwierigen Abfahrt Zeit abzunehmen - zumal am nächsten Tag das Zeitfahren wartet, wo gerade Kletterer wie Nibali gegen Bradley Wiggins voraussichtlich Minuten verlieren werden. Der Tagessieg in Pescara wird aber wohl unweigerlich an den Stärksten der Ausreißergruppe des Tages gehen, die unbehelligt vom Schlagabtausch im Hauptfeld bleibt. Interessant dabei: Der letztjährige Gewinner des Giro-Bergtrikots, Matteo Rabottini, stammt ebenso aus Pescara wie seine Vini-Fantini-Teamkollegen Danilo Di Luca und Fabio Taborre.

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