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14.07.2013 | (rsn) – Auch nach seinem Triumph am Mont Ventoux ging Christopher Froome (Sky) strikt nach Plan vor und fuhr sich auf der Rolle noch aus. Am Ende der mit 242,4 Kilometern längsten Etappe dieser Tour war Nairo Alexander Quintana (Movistar) danach nicht mehr zumute.
„Ich bin völlig ausgepumpt. Ich sehe Chris Froome auf den Rollen, aber ich denke nur noch ans Ausruhen“, sagte der zweitplatzierte Kolumbianer, der 1,5 Kilometer vor dem in 1.912 Metern Höhe gelegenen Ziel auf dem „Riesen der Provence“ dem Tempo des Briten nicht mehr hatte folgen können. Zuvor hatte sein Movistar-Team alles getan, um den Kapitän vor dem Schlussanstieg in eine aussichtsreiche Position zu bringen. Das gelang und Quintana eröffnete mit seiner Attacke rund 13 Kilometer vor dem Ziel schon früh das Finale.
„Ich hatte die Illusion gewinnen zu können, doch am Ende fehlten mir die Kräfte“, gab der 23 Jahre alte Quintana zu. „Ich habe alles getan, was ich konnte, aber das war ein sehr schwieriger Anstieg, und das Rennen war den ganzen Tag über schnell.“
Der Gewinner der Baskenland-Rundfahrt hatte schnell zum Führenden Mikel Nieve (Euskaltel-Euskadi) aufgeschlossen, doch Froome gewährte Quintana keinen nennenswerten Vorsprung, sondern ergriff sieben Kilometer vor dem Ziel selber die Initiative. Rund fünf Kilometer bildeten die beiden die Spitze des Rennens, wobei der Südamerikaner die Tempobeschleunigungen des Gelbes Trikots zunächst parieren konnte. Doch Froome ließ nicht locker und machte Quintana schließlich mürbe.
„Ich dachte, er würde weniger stark sein, aber er hat eine gewaltige Anstrengung unternommen, bei der ich nicht mithalten konnte“, kommentierte der Kletterspezialist den letztlich entscheidenden Antritt des Briten. Im Ziel hatte Quintana schließlich 29 Sekunden Vorsprung und konnte sich im Gesamtklassement auf den sechsten Platz verbessern, nur 1:22 Minuten vom drittplatzierten Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) entfernt.
Zudem holte er sich im Fernduell mit Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick-Step) das Weiße Trikot zurück und hat in der Nachwuchswertung nun komfortable 2:11 Minuten Vorsprung auf den Polen. Nach seinem beeindruckenden Auftritt am Ventoux will Quintana in er letzten Tour-Woche unter einer doppelten Zielsetzung angehen.
„Ich will nicht zwischen einem Podiumsplatz und dem Weißen Trikot wählen, ich will beides“, kündigte er selbstbewusst an.