--> -->
07.02.2015 | (rsn) – Der Saisonauftakt in Frankreich gestaltet sich ganz nach dem Geschmack von Lotto Soudal. Nachdem Pim Ligthart den GP la Marseillaise und Kris Boeckmans den Auftakt des Etoile de Bessèges ( 2.1) gewonnen hatte, zog ihr Teamkollege Tony Gallopin am Samstag auf der 4. Etappe nach und entschied nach 147 Kilometern von L`Ardoise hinauf zur Mauer von Laudun den Sprint für sich.
Der Franzose setzte sich bei seinem ersten Saisonsieg vor seinem Landsmann Christophe Laporte (Cofidis) und dem belgischen Gesamtführenden Edward Theuns (Topsport Vlaanderen) durch. „Diese Art von Ankunft liegt mir. Ich wurde hier schon im Vorjahr Dritter“, so Gallopin über die 300 Meter lange Schlusssteigung. „So früh in der Saison schon einen Sieg zu haben, macht das weitere Arbeiten entspannter.“
Dagegen fiel die Bilanz des Tageszweiten Laporte gemischt aus. „Ich bin enttäuscht, dass ich nicht gewonnen habe, aber es war immerhin Tony Gallopin, an dem ich nicht vorbei kam. Er war einfach der Stärkste“, gestand der Franzose ein.
Mit seinem Sieg rückte Gallopin in der Gesamtwertung auf Rang zwölf vor und hat auch noch den Gesamtsieg nicht völlig abgeschrieben. „Die zehn Sekunden Zeitbonifikation von heute tun mir gut. Ich werde morgen alles daran setzen, vorne zu landen, sollte es aber nicht gelingen, dann ist das kein Beinbruch“, sagte der 26-Jährige, dessen erster Saisonhöhepunkt Anfang März bei Paris-Nizza ansteht.
Für den Gesamtsieg müsste Gallopin im morgigen zehn Kilometer langen Einzelzeitfahren, das die letzten drei Kilometer bergan führt, 20 Sekunden auf Theuns gutmachen, der wiederum sieben Sekunden vor dem Gesamtzweiten, Gallopins Teamkollegen Boeckmans liegt. Neben Theuns hat Gallopin im Kampf um den Gesamtsieg aber auch noch einen anderen Fahrer auf der Rechnung. „Bob Jungels ist ein heißer Anwärter“, nannte er den zehn Sekunden hinter ihm rangierenden Luxemburger als Favoriten für den Sonntag.
Lange Zeit bestimmten Thomas Voeckler (Team Europcar), Arnaud Gérard (Bretagne-Séché Environnement), Kévin Van Melsen (Wanty-Groupe Gobert), Steven Tronet (Auber 93), Rudy Barbier (Roubaix-Lille Métropole), Xandro Meurisse (An Post-ChainReaction), Thomas Vaubourzeix (Veranclassic-Ekoï) und Gaëtan Pons (Wallonie-Bruxelles) das Geschehen. Die acht Ausreißer konnten sich einen Maximalvorsprung von drei Minuten herausfahren, mehr aber gönnte das Feld der Gruppe nicht, da vor allem Voeckler zu gefährlich war.
Es war auch der Europcar-Kapitän, der am längsten Widerstand leistete und als letzter verbliebener Ausreißer erst drei Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde. Dann übernahm Lotto Soudal das Kommando und versuchte das Feld im Finale auseinander zu fahren. Dies gelang zwar nicht, aber dafür hatte man Gallopin in eine gute Position gebracht, der den finalen Sprint von Ligthart angefahren bekam. „Ich saß am Hinterrad von Gallopin und wollte meinen Sprint eröffnen, wurde dabei aber von Ligthart etwas ausgebremst. Deshalb bin ich ein bisschen enttäuscht“, so Theuns.
Mit einem starken Zeitfahren am Sonntag und dem damit verbundenen Gesamtsieg dürfte dies aber vergessen sein. „Jetzt liegt es an mir, ich werde alles aus mir herausholen“, sagte der Gesamtführende.