Tour de Suisse: Gefährliches Finale in Champagne

Cancellara: "Zum Glück ist niemand im Krankenhaus gelandet“

Foto zu dem Text "Cancellara:
Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) kommt mit einer abgehängten Gruppe ins Ziel der 4. Etappe der Tour de Suisse. | Foto: Cor Vos

15.06.2016  |  (rsn) – Viel Kritik mussten die Organisatoren der Tour de Suisse und die für die Sicherheit verantwortlichen des Radsportweltverbandes UCI nach der gestrigen Etappe einstecken. Warum die Streckenplaner nur 150 Meter vor dem Ziel in Champagne noch eine scharfe Rechtskurve einbauten, konnte kaum einer der Fahrer verstehen, die sich nach dem Rennen in den sozialen Netzwerken zum Parcours äußerten.

Artistisches Können bewies dabei Danny van Poppel (Sky), der eingangs der Kurve wohl das Hinterrad von Peter Sagan (Tinkoff) touchierte und um ein Haar bei hohem Tempo gestürzt wäre. Wegen gefährdenden Verhaltens wurde der Niederländer sogar zurückgesetzt, was seinen Teamkollegen Geraint Thomas in Rage brachte: "Was erwartet ihr bei einer Kurve weniger als 150 Meter vor dem Ziel?“, richtete der Waliser seine (rhetorische) Frage an den Radsportweltverband und bezeichnete die Offiziellen als Amateure“.

Matthew Brammeier (Dimension Data) reagierte auf Thomas‘ Tweet und schlug den Bogen zu den Forderungen der Fahrervereinigung CPA, die diese nach den vielen schlimmen Unfällen der vergangenen Monate an die Radsport-Offiziellen gerichtet hatte, darunter auch die eines verbindlichen Sicherheitsheitsprotokolls für die letzten drei Kilometer eines Rennens.

"Genau darum geht es bei unserem 3-km-Vorschlag“, twitterte der mehrmalige Irische Meister, der als einer von drei Ausreißern gestern vier Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt worden war. Brammeier bezeichnete das Finale als „nicht akzeptabel." In die gleiche Kerbe schlug Fabian Cancellara (Trek-Segafredo). "Wie lächerlich war dieser Sprint heute bei der Tour de Suisse“, twitterte der Schweizer und fügte an die UCI gerichtet an: "Ich denke, dass da was mit den Regeln nicht stimmt. Zum Glück ist niemand im Krankenhaus gelandet.“

Andere Fahrer erklärten, dass nicht nur die letzten drei Kilometer das Problem gewesen seien, sondern der gesamte Rundkurs von Champagne. "Schlussendlich waren das wohl mit die gefährlichsten 20 Kilometer, die ich jemals gefahren bin“, erklärte etwa Cancellaras Teamkollege Kiel Reijnen auf der Trek-Website. Und auch Paul Martens (LottoNL-Jumbo) kritisierte auf Twitter die Streckenführung. „Mit einer solchen Kurve 140 Meter vor dem Ziel kommen halt solche Sachen raus“, kommentierte der Routinier den Beinahe-Crash.

Der Beinahe-Sturz on danny van Poppel im Video:
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