Vorschau auf die 11. Amstel Gold Race Ladies Edition

Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

Von Kevin Kempf

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Kasia Niewiadoma gewann schon 2019 in Berg en Terblijt das Amstel Gold Race. | Foto: Cor Vos

19.04.2025  |  (rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. Amstel Gold Race Ladies Edition wird die Toursiegerin, die 2019 am Cauberg die Beste war, von einer sehr starken Equipe unterstützt. Cecilie Uttrup Ludwig etwa fuhr beim Amstel dreimal in die Top Ten, Soraya Paladin wurde dreimal Fünfte, Niewiadoma selber hat die Top Fünf insgesamt viermal erreicht.

So scheint das deutsche WorldTour-Team von Manager Ronny Lauke für den in Maastricht startenden Frühjahrsklassiker gut gewappnet. “Vor unserem nächsten Tanz fühle ich mich ziemlich gut. Für mich persönlich ist das immer die beste Phase der Klassiker“, meinte die Weltranglistenzehnte in einer Pressemitteilung ihrer Mannschaft. Niewiadoma blickt aber nicht nur aufs Amstel, sondern auch auf die Titelverteidigung beim Flèche Wallonne (1.WWT) am Mittwoch und Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.WWT) am übernächsten Sonntag. Beim Debüt von La Doyenne stand sie 2017 auf dem Podium, 2024 kam sie als Fünfte in Lüttich an.

Auch in dieser Saison reichte es noch nicht zum großen Sieg. Bei der Flandern-Rundfahrt (1.WWT) überzeugte Niewiadoma als Vierte, ließ aber Chancen liegen, da sie und ihre zwei Begleiterinnen der haushoch favorisierten Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) im Finale wenig Widerstand boten. “Ich hoffe, dass wir all die Lehren, die wir aus der ersten Saisonhälfte gezogen haben, anwenden können und dass wir die Rennen rocken und ein paar Siege einfahren können“, blickte sie auf die Ardennenwoche voraus. Wie diese Lehren aussehen und angewendet werden können, zeigten Lidl – Trek und Visma – Lease a Bike in Abwesenheit von Niewiadoma bei Paris-Roubaix.

Wieder alle gegen Kopecky?

Da wurde schnell klar, dass niemand mit Kopecky und deren sprintstarker Teamkollegin Lorena Wiebes mitfahren wollte. Stattdessen wurde das Duo von Fahrererinnen aus der zweiten Reihe attackiert, was letztendlich zum Sieg von Pauline Ferrand-Prevot (Visma – Lease a Bike) führte. Auch wenn Wiebes in den Ardennen wohl eine weniger gewichtige Rolle spielen wird, sollte das Erfolgsrezept für Niewiadoma & Co. ähnlich aussehen: Verhindern, dass es zum Sprint gegen Kopecky kommt.

Das geht am besten mit mannschaftlicher Geschlossenheit. Zum Amstel bringt Visma – Lease a Bike neben Ferrand-Prevot auch Marianne Vos an den Start, die in den Jahren 2021 und 2024 die Schnellste war. Die Ronde-Dritte Liane Lippert hat bei Movistar wieder Marlen Reusser an ihrer Seite. Im Kampf gegen SD Worx werden auch FDJ – Suez um Demi Vollering und UAE – ADQ mit der von ihrem Flandern-Rundfahrt-Sturz genesenen Elisa Longo Borghini ein Wörtchen mitreden wollen.

Das bis dato schwerste Amstel

So ist die Phalanx der Favoriten ausgesprochen breit. Und ganz sicher, wie es laufen wird, kann sich wohl niemand sein. “Das Rennen hat sich in den letzten fünf Jahren stark weiterentwickelt. Es war viel kürzer als heute, und wir mussten den Cauberg nicht so oft erklimmen wie dieses Jahr, was uns meiner Meinung nach zugutekommt“, so Niewiadoma über die mit 157 Kilometern längste Ausgabe des Rennens. Vor zwei Jahren war es nur zwei Kilometer kürzer, letzte Saison wurden nur 101 Kilometer abgewickelt, dafür wurde trotz der kurzen Distanz der Cauberg erstmals fünfmal überquert. Auch diesmal dürfte die fünfte die entscheidende Passage sein.

“Normalerweise ist es von Anfang an sehr hart, weil man auf schmalen Straßen unterwegs ist – links, rechts, rauf und runter, ständig ist etwas los. Der Kampf um die Positionen beginnt ab Kilometer null, und dann geht es auf den Rundkurs, der sehr schwer und auch technisch anspruchsvoll ist“, befand Niewiadoma.

“Ich denke, dass ein frischer Kopf und starke Beine im Finale sehr wichtig sind, um das Rennen gewinnen zu können. Aber natürlich haben wir schon verschiedene Szenarien erlebt. Man kann gewinnen, indem man am Cauberg attackiert. Man kann es auch – wie in letzter Zeit oft - auch aus kleineren Gruppen machen“, so Niewiadoma, die abschließend auf ihre starken Helferinnen, zu der auch die 21-jährige Deutsche Justyna Czapla gehören wird, zurückkam: “Hoffentlich können wir ein Szenario schaffen, bei dem nach dem Cauberg jemand von uns alleine bis ins Ziel kommt.“

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