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31.07.2016 | (rsn) – Joaquim Rodriguez (Katusha) hat sich mit einem vierten Platz bei der Clasica San Sebastian von den spanischen Fans verabschiedet. Der 37-jährige Katalane, der zum Saisonende seine Karriere beenden wird, kündigte an, dass er in diesem Jahr weder an der Vuelta a Espana noch an einem sonstigen Rennen in Spanien teilnehmen wird.
Viel fehlte am Samstag nicht, und Rodriguez hätte mit einem Sieg "Adios“ gesagt. Im letzten, bis zu 25 Prozent steilen Anstieg des Tages hatte der Katusha-Kapitän eine Attacke von Titelverteidiger Adam Yates (Orica-Bike-Exchange) gekontert und war in die Offensive gegangen, eher er seinerseits Bauke Mollema (Trek-Segafredo) passieren lassen musste.
Gemeinsam mit Tony Gallopin (Lotto Soudal) und Landsmann Alejandro Valverde (Movistar) machte er sich zwar auf die Verfolgung des Niederländers, doch Mollema erwies sich an diesem Tag als zu stark und gewann in San Sebastian die 36. Auflage der Clasica. Gallopin und Valverde machten die Plätze zwei und drei unter sich aus, wobei der Franzose die Nase vorn hatte. Rodriguez dagegen ließ es auf den letzten Metern locker angehen und nahm auf der Zielgeraden winkend die Ovationen des Publikums entgegen.
“Ich habe mein letztes Rennen in Spanien genossen“, sagte der Siebte der diesjährigen Tour de France im Ziel. “Das war ein sschönes ‚Auf Wiedersehen‘. Es war super, als die Fans mich im (letzten) Anstieg angefeuert haben“, schilderte er die vorentscheidenden Szenen, als die radsportverrückten Basken dem Katusha-Kapitän nur eine schmale Gasse ließen, um sich zur Kuppe durchzukämpfen. "Ich habe das wirklich genossen“, betonte Rodriguez nochmals und entschuldigte sich dafür, dass er die Top 3 verpasst hatte – "aber am Ende waren drei Fahrer stärker als ich.“
Dabei war der nur 2,5 Kilometer lange, aber mit einigen extrem steilen Rampen versehene Murgil Bidea wie gemacht für den Katusha-Kapitän. "Das war mein Terrain“, bestätigte Rodriguez. "Ich sah die Lücke und habs versucht, ich musste es versuchen“, fügte er an und konnte sich eine Spitze gegen Gallopin und Valverde nicht verkneifen. "Als Mollema ging, haben sie haben wirklich nichts getan. Haben sie sich so vor mir gefürchtet? Theoretisch sind sie ja (im Sprint) schneller als ich. Am Ende haben sie den Sieg ja genauso verpasst, aber es ist, wie es ist. Nach meiner Attacke war ich einfach tot“, erklärte Rodriguez, warum im Finale nicht mehr von ihm zu erwarten gewesen sei.
"Rodriguez-Terrain“ könnte auch der schwere Kurs des Olympischen Straßenrennens von Rio de Janeiro sein, auf dem der Routinier am kommenden Samstag mit dem spanischen Team, in dem er mit Valverde eine Doppelspitze bilden wird, um eine Medaille kämpfen will.
Einen vierten Platz in Rio würde joaquin Rodriguez sicherlich nicht so leicht nehmen wie das gestrige Ergebnis.