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01.05.2017 | (rsn) - André Greipel und Marcel Sieberg gelten als unzertrennliches Duo. In dieser Saison haben die in Diensten des belgischen Lotto Soudal-Teams stehenden Deutschen allerdings erst drei gemeinsame Renntage zu Buche stehen. Bei Eschborn-Frankfurt - Rund um den Finanzplatz starten sie erstmals seit 2013 wieder - und auch das möglicherweise nur dank der Hochstufung des Rennens in die WorldTour, die insgesamt elf Erstdivisionäre nach Südhessen lockt, darunter eben auch Lotto Soudal.
Greipel, der vor vier Jahren mit Platz drei sein bisher bestes Ergebnis in Frankfurt eingefahren hat, zählt für viele Beobachter auch am 1. Mai zu den Favoriten. Allerdings schätzt er selbst seine Chancen eher skeptisch ein. "Für mich ist das der Startschuss zur zweiten Saisonhälfte, ich sehe das eher als eine Standortbestimmung auch im Hinblick auf den Giro. Ich versuche, das Beste zu geben, und schaue, was dabei rauskommt“, erklärte er im Pressegespräch am Sonntagnachmittag.
Als Grund für seine Zurückhaltung nannte Greipel seine Rennpause, die er nach Paris-Roubaix einlegte. "Ich hatte bis dahin ein straffes Programm und habe mir nach den Klassikern sieben Tag Ruhe verordnet. Ich bin gar kein Rad gefahren und habe erst danach langsam wieder damit begonnen. Ich bin mit Sicherheit nicht in Top-Form am Start“, schlussfolgerte der Deutsche Meister, der deshalb auch sein Team nicht in der Verantwortung sieht: "Das Rennen zu kontrollieren - dafür sind andere zuständig.“
Auch Greipels Freund und wichtigster Helfer Sieberg, der am Sonntag seinen 35. Geburtstag feierte, war letztmals bei Paris-Roubaix im Einsatz. Danach folgte eine einwöchige Auszeit vom Rad, ehe nun auch für Sieberg die zweite Saisonhälfte beginnt. Die allerdings setzt er nicht wie Greipel beim Giro d’Italia fort, sondern bei der Belgien-Rundfahrt.
"Ich bin auch noch in der Aufbauphase - jeder braucht einfach die Pause nach Roubaix. Mein Ziel ist fit bei der Tour zu sein“, so Sieberg, der sich mit einer Prognose für den 1. Mai schwer tat. "Bei diesem Rennen kann man nicht abschätzen, was passieren wird. Es kann zum Sprint einer 60, 70 Mann starken Gruppe kommen, oder aber eine kleine Ausreißergruppe kommt durch“, sagte er.
Lotto Soudal müsste jedes Interesse daran haben, dass Eschborn-Frankfurt in einem Massensprint mit Greipel endet, damit das nach den Hamburger Cyclassics zweite deutsche Eintagesrennen der WorldTour-Kategorie auch erstmals in dessen Palmares auftaucht.