Keine D-Tour - Team Bike Aid enttäuscht

Schäfer: “Die ASO hat unserem Konzept eine klare Absage erteilt“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Schäfer: “Die ASO hat unserem Konzept eine klare Absage erteilt“"
Das Team Bike Aid im Renneinsatz| Foto: Team Bike Aid

16.07.2018  |  (rsn) - Das Team Bike Aid hat enttäuscht auf die verpasste Qualifikation für die Deutschland Tour, reagiert - zumal die viertägige Rundfahrt auch im Saarland, der Heimat des deutschen Kontinental-Rennstalls, Station macht.

"Wir freuen uns natürlich für alle deutschen Teams, die die Qualifikation geschafft haben und nun im August in Koblenz am Start stehen", zeigte sich Teamkoordinator Timo Schäfer im Gespräch mit radsport-news.com zwar als fairer Sportsmann. Allerdings bedauerte er, dass die Nominierungskriterien erst spät, nämlich am 18. Februar bekannt gegeben worden und zudem zu Ungunsten des saarländischen Teams gewesen seien.

Zwei Teams qualifizierten sich über die Rad-Bundesliga, für die Bike Aid nicht gemeldet hat, zwei weitere Mannschaften erhielten ihre Einladung über die Wertung der UCI-Europe-Tour. Bike Aid dagegen bestreitet viele Rennen der Asia- und Africa-Tour und nimmt in Europa überwiegend an hochkarätigen Rennen teil, bei denen es gegen WorldTour-Konkurrenz naturgemäß schwieriger fällt zu punkten.

Deshalb hätte sich Schäfer neben einer früheren Bekanntgabe der Kriterien vom Veranstalter ASO auch eine Berücksichtigung des Rankings in der Weltrangliste, die alle UCI-Rennen umfasst, gewünscht. "Wir hatten damals schon unsere Bedenken geäußert. Nun ist aber Fakt, dass wir als international erfolgreichstes deutsches Kontinental-Team mit drei UCI-Siegen, 14 Podiumsplatzierungen und weiteren 31 Top-Ten Resultaten und den meisten Weltranglistenpunkten nicht dabei sein werden", kritisierte Schäfer die Qualifikationskriterien.

Zudem reagiert er mit Verwunderung auf die Tatsache, dass neben den vier deutschen KT-Teams auch noch der luxemburgische Drittdivisionär Leopard um die drei Deutschen Alex Krieger, Konrad Geßner und Jan Brockhoff am Start steht. "Es freut uns für Alex Krieger außerordentlich, da wir auch zu ihm persönlichen einen guten Kontakt pflegen und er es sicher mehr als verdient hat", so Schäfer über den in dieser Saison groß auftrumpfenden Stuttgarter.

"Dennoch ist es für uns in keinster Weise nachvollziehbar, wieso die ASO einen Fahrer (Krieger, d. Red) über ein gesamtes Team stellt. Im Gegenteil wurde uns gegenüber bei anderen Rennen, die von der ASO organisiert werden, immer wieder als Grund angeführt, dass man keine ausländischen KT-Teams einlade, etwa bei der Tour de Yorkshire, und hier wird es nun gemacht", so der Teamkoordinator, der noch nachlegte: "Integrität scheint hier nicht wirklich Stärke zu sein - Radsport eben."

Am Projektplan und der strategischen Ausrichtung wolle man nun zwar nichts ändern. "Wir wollen etwas im (Profi-)Radsport verändern und langfristig eine innovative und frische Idee mit neuen Konzepten umsetzen. Davon rücken wir sicher nicht ab", so Schäfer, der aber feststellen musste, dass "solche innovative Gedanken und Ideen im deutschen Radsport wenig Platz" haben. Die ASO habe dem Konzept des Teams Bike Aid "eine klare Absage erteilt", fügte er an.

Weiterhin sei der Radsport in Deutschland "leider nur eine Randsportart unter skeptischer Beobachtung von Medien, Zuschauern und nicht zuletzt auch Sponsoren." International sehe das laut Schäfer anders aus. "Unser Team erfährt immer mehr Interesse von ausländischen Partnern, Medien und Sponsoren - und die Rennveranstalter bieten uns einen sehr tollen und attraktiven Rennkalender auf höchstem Niveau"; sagte Schäfer.

Die Nicht-Berücksichtigung für die Deutschland Tour, aber auch die anderen erwähnten Faktoren könnte das Team Bike Aid sogar dazu veranlassen, sich neu zu orientieren. "Ob das Team Bike Aid in 2019 noch unter deutscher Lizenz unterwegs sein wird, ist derzeit fraglich", sagte Schäfer

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.11.2018Mohoric will 2019 bei Bahrain-Merida ein Leader sein

(rsn) - Nach der bisher erfolgreichsten Saison seiner Profikarriere, in der ihm sieben Siege gelangen, will Matej Mohoric (Bahrain-Merida) im kommenden Jahr auch bei den (Kopfsteinpflaster)-Klassikern

29.08.2018Deutschland darf auf eine neue goldene Generation hoffen

(rsn) - Wenn nicht alles täuscht, steht eine weitere goldene Generation in den Startlöchern, die die Topstars Marcel Kittel (30), André Greipel (36), John Degenkolb (29) und Tony Martin (33) in nah

29.08.2018Die erneuerte Deutschland Tour begeisterte alle

(rsn) - Radsportdeutschland war reif für diese Wiedergeburt einer Rundfahrt, die mehr als 100 Jahre alt ist. Die nicht nur durch zwei Weltkriege mehrfach aus der Bahn geworfen wurde, so dass wir die

28.08.2018Kämnas Formkurve zeigte bei der D-Tour deutlich nach oben

(rsn) - Die jungen deutschen Profis begeisterten die vielen Zuschauer der neuen Deutschland Tour. Neben Nils Politt (Katusha-Alpecin), der die letzte Etappe gewann und in der Gesamtwertung auf Platz z

27.08.2018Konrad verlässt D-Tour mit gemischten Gefühlen

(rsn) – Ein lachendes und ein weinendes Auge hatte der Österreicher Patrick Konrad am Ende der viertägigen Deutschland Tour. Mit guter Form präsentierte sich der Girosiebte auf den hügeligen Eta

27.08.2018Mohoric stellt sein Team “zu 200 Prozent zufrieden“

(rsn) - Nach seinem Gesamtsieg bei der BinckBank-Tour wollte Matej Mohoric (Bahrain-Merida) auch bei der Deutschland Tour glänzen. "Unser Ziel ist es, gut in der Gesamtwertung abzuschneiden. Die letz

27.08.2018Schachmann und Dumoulin wurden sich nicht einig

(rsn) – Wenn Schachmann und Dumoulin sich streiten, dann jubeln Politt und Mohoric am Ende. So in etwa könnte man die Redensart auf die Schlussetappe der Deutschland Tour abwandeln.Schon am zweiten

26.08.2018Daily Podcast: Politts Erstling – Mohoric holt Rot

(rsn) - Die Neuauflage der Deutschlandtour ging mit einer packenden Schlussetappe nach Stuttgart zuende. Dort entbrannte auf der letzten Runde der Kampf um den Gesamtsieg. Maximilian Schachmann hatte

26.08.2018Nicht mal Politts Freundin rechnete mehr mit einem Sieg

(rsn) - Im dritten Profijahr gelang Nils Politt (Katusha-Alpecin) endlich der erste Sieg. Nicht mal seine Freundin hatte geglaubt, dass es 2018 noch etwas werden könnte. "Nach der Tour de France hat

26.08.2018Politt stürmt zum Sieg in Stuttgart

(rsn) - Was für ein packendes Finale bot die Neuauflage der Deutschlandtour auf der Schlussetappe nach Stuttgart. Auf der letzten Runde entbrannte der Kampf um den Gesamtsieg, als sich Maximilian Sch

26.08.2018Politt macht in Stuttgart alles richtig, Mohoric holt Gesamtsieg

(rsn) – Endlich ist der Knoten bei  Nils Politt geplatzt!. Der Fahrer aus dem Team Katusha-Alpecin hat zum Abschluss der Deutschland Tour (2.1) seinen ersten Profisieg eingefahren und krönte damit

26.08.2018Politt gewinnt Abschluss in Stuttgart, Mohoric feiert Gesamtsieg

(rsn) - Nils Politt (Katusha-Alpecin) hat den Abschluss der Deutschland Tour (2.1) gewonnen und damit seinen ersten Profisieg eingefahren. Der Kölner setzte sich nach 207 Kilometern von Lorsch nach S

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

27.03.2024Rennarzt-Wagen baut Unfall mit Soudal-Teamfahrzeug

(rsn) – Der Unfall zweier wichtiger Begleitfahrzeuge im Männerrennen von Dwars door Vlaanderen hat am Mittwoch für eine halbstündige Unterbrechung des Frauenrennens gesorgt. Da die Frauen hinter

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

27.03.2024Politt entgeht mit Glück van Aerts Sturz bei Dwars door Vlaanderen

(rsn) – Zweimal landete Nils Politt (UAE Team Emirates) schon in den Top Ten bei Dwars door Vlaanderen, diesmal schrammte er mit dem zwölften Rang knapp vorbei. Angesichts des schweren Sturzes gut

27.03.2024Küng: “Mehr als Platz zwei wäre nicht möglich gewesen“

(rsn) – Immer gut dabei war Stefan Küng (Groupama – FDJ) bei seinen Renneinsätzen in diesem Frühling, aber ein richtig zählbares Ergebnis fehlte dem Schweizer bislang noch. Doch mit seinem dr

27.03.2024Vos gewinnt Dwars door Vlaanderen und feiert 250. Sieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat die siebte Austragung von Dwars door Vlaanderen (1.Pro) gewonnen. Nach Platz 3 im Vorjahr setzte sie sich im Zweiersprint gegen Shirin van Anrooij (

27.03.2024Visma feiert mit Jorgenson, muss aber Van-Aert-Aus verschmerzen

(rsn) – Obwohl Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike) die 78. Ausgabe von Dwars door Vlaanderen als Solist gewonnen hat, verlebte seine Mannschaft einen schwarzen Tag. Wout van Aert (Visma – Le

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine