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27.07.2019 | (rsn) - Angesichts des Hagelschauers im Ziel der 20. Etappe der Tour de France in Val Thorens machte sich die Sorge breit: Kann das Rennen überhaupt gestartet werden?
Schnell machte das Gerücht einer drohenden Annulierung der gesamten Etappe die Runde bis herunter zum Start in Albertville. Damit räumte Enrico Poitschke, Sportdirektor von Bora – hansgrohe, gegenüber radsport-news.com auf: "Davon habe ich noch nichts gehört. Es gibt auch keine dementsprechende Mitteilung der Tour-Organisation.“
Er gehe davon aus, dass die Etappe mit dem 30 Kilometer langen Schlussanstieg pünktlich um 14.30 Uhr gestartet wird. "So ein Hagelschauer, das wissen wir alle, der dauert nicht ein paar Stunden. Auch gestern hat man gesehen, dass es punktuell und in einem gewissen Zeitfenster passiert. Wenn so etwas vorkommt, muss man abbrechen, neutralisieren was auch immer. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass es stundenlang Hagelschauer niedergehen. Deshalb kann man die Etappe auch starten", betonte Poitschke.
Um die Straße im Fall der Fälle schnell räumen zu können, hat die Tourorganisation im Anstieg nach Val Thorens Schaufelbagger positioniert (siehe Foto) und alles dafür getan, dass das große, wenn auch verkürzte, Finale um den Toursieg stattfinden kann. Wobei Tour-Chef Christian Prudhomme am Vormittag noch mal wiederholte: "Wir tun alles für die Sicherheit der Fahrer. Das ist uns am Wichtigsten.“
Dem stimmte auch Poitschke zu, der es zudem richtig findet, dass die heutige Etappe um den Comet de Roselend gekürzt wurde, weil dort bei Unwetter Schlammlawinen drohen, bzw. schon abgegangen sind. Auch wenn er der Meinung ist, dass die schwerere Strecke seinem Star Emanuel Buchmann mehr entgegengekommen wäre. Nun erwartet Poitschke ein Hochgeschwindigkeitsfinale. "Es wird im Minimum drei Mannschaften geben, die ein großes Interesse haben, das Rennen schwer zu machen. Im Flachen auf der Autobahn ist das schwer, aber ab dem Berg geht’s bestimmt los.“
Er erwartet, dass dabei Jumbo – Vista, Movistar und Education First die Initiative übernehmen werden. "Es wird eine große Dynamik sein, wahnsinnig schnell von Anfang an. Schließlich werden sich wieder die Besten durchsetzen. Die letzten 15 Kilometer werden wir wieder nur noch zehn, 12, 13 Fahrer an der Spitze haben. Und dann ist es von der Tagesform und vom Gefühl abhängig, ob man noch attackieren kann.“
Dass Buchmann dabei ist, davon geht er aus. Poitschke: "Emu fühlt sich gut!“