Nach erstem Profisieg in Gelb auf die Schlussetappe

Tour de l`Ain: Zimmermann auf Roglics und Gerdemanns Spuren

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Tour de l`Ain: Zimmermann auf Roglics und Gerdemanns Spuren"
Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) auf der 19. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

30.07.2021  |  (rsn) - Georg Zimmermann (Intermarché Wanty - Gobert) schickt sich an, bei der Tour de l`Ain (2.1) die Nachfolge von Primoz Roglic (Jumbo - Visma) als Gesamtsieger anzutreten. Der Augsburger entschied nach einem starken Finale die hügelige 2. Etappe für sich und geht als Spitzenreiter auf die abschließende Königsetappe.

"Ich bin sehr glücklich über meine Leistung und die des gesamten Teams", sagte Zimmermann im Interview zu seinem ersten Profisieg. Dabei hatte es zunächst gar nicht danach ausgesehen, dass der 23-Jährige in Saint-Vulbas würde jubeln können.

Denn als sich 35 Kilometer vor dem Ziel eine fünfköpfige Spitzengruppe um Georg Steinhauser (Deutsches Nationalteam) formierte, war Zimmermann nicht dabei. Das Quintett konnte sich einen Vorsprung von 40 Sekunden auf das deutlich dezimierte Feld herausfahren, so dass Zimmermann seine Felle schon davonschwimmen sah. "Ich habe die entscheidende Attacke zunächst verpasst. Ich war da schon ziemlich sauer auf mich, doch dann bot sich mir die Gelegenheit, doch noch nach vorne zu fahren", so Zimmermann, der schließlich knapp vier Kilometer vor dem Ziel, als die Ausreißer nur noch 18 Sekunden entfernt waren, sein Herz in beide Hände nahm und aus der Verfolgergruppe heraus eine solch scharfe Attacke ritt, dass ihm niemand folgen konnte.

"Ich habe mich super stark gefühlt und alles gegeben, was in mir steckte. Als ich in der Spitzengruppe ankam, erholte ich mich etwas von dieser Anstrengung", sagte Zimmermann, der als es 600 Meter vor dem Ziel wieder das Kommando übernahm. "Ich habe mich entschieden, als Erster in die letzte Kurve zu fahren, da es zu regnen angefangen hatte und es eine recht enge Kurve war. Wenn es einen Sturz gegeben hätte, dann wäre der hinter mir passiert“, erläuterte er seine Taktik.

Das Sextett kam sturzfrei durch diese Passage, doch Zimmermann hatte auf der leicht bergabführenden Zielgeraden die beste Ausgangslage und ließ nicht mehr von der Spitze verdrängen. "Auf der Zielgeraden bin ich dann mit allem, was ich noch in mir hatte, gesprintet und das war noch genug, um meinen ersten Profisieg einzufahren. Ich bin mehr als nur glücklich", so der Schwabe, der sich vor dem Australier Michael Storer (DSM) und dem Belgier Harm Vanhoucke (Lotto Soudal) durchsetzte und im Gelben Trikot mit vier respektive sechs Sekunden Vorsprung auf das Duo auf die Schlussetappe geht.

Auf der Königsetappe braucht Zimmermann nochmal gute Beine

Die Chancen, dass 13 Jahre nach Linus Gerdemann mal wieder ein Deutscher die Rundfahrt gewinnt, stehen nicht schlecht. Zimmermann selbst gab sich äußerst motiviert. "Wenn man als Gesamtführender auf die Schlussetappe einer Rundfahrt geht, dann ist natürlich klar, dass das Ziel ist, die Rundfahrt zu gewinnen“, betonte er.

Allerdings wird es am Samstag auf der Königsetappe ein hartes Stück Arbeit. Zwar sind nur 126 Kilometer zurückzulegen, doch die sind mit einigen schweren Kletterpartien gespickt. Fünf kategorisierte Anstiege plus die Schlusssteigung nach Lélex Monts-Jura muss gemeistert werden. Dabei ist vor allem der neun Kilometer lange und im Schnitt über sechs Prozent steile Col de Menthieres 26 Kilometer vor dem Ziel zu beachten.

Dort wird sich Zimmermann nicht nur auf Attacken von Storer und Vanhoucke einstellen müssen, sondern auch vom Schweizer Matteo Badilatti (Groupama - FDJ) und seinem Landsmann Steinhauser, die beide nur zehn Sekunden Rückstand aufweisen. Und auch die Verfolgergruppe um Aurelien Paret-Peintre (AG2R Citroen) und Pierre Latour (Total Energies) kam nur 23 Sekunden nach Zimmermann ins Ziel und liegt noch in Schlagdistanz. "

"Das Niveau hier ist sehr hoch und auf der Königsetappe wird es keine Geschenke geben. Ich brauche mindestens so gute Beine wie heute. Wir werden es auf jeden Fall versuchen. Über die Strategie für morgen habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir morgen ein gutes Rennen zeigen werden", fügte der Intermarché-Kapitän.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.08.2021Zimmermanns schlechteste Saison wendet sich in seine beste

(rsn) – In seiner ersten Saison als Team der WorldTour ist Intermarché – Wanty Gobert nicht gerade von Erfolgen verwöhnt. Bis zum 29. Juli standen ganze zwei Siege und acht weitere Podiumsplatzi

31.07.2021Heßmann verteidigt bei Kreiz Breizh Gesamtführung

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Kreiz

31.07.2021Storer jubelt am Ende eines langen Wegs

(rsn) – Am 8. März sorgte Sprinter Cees Bol auf der 2. Etappe von Paris - Nizza für den ersten Saisonsieg von DSM. Fast fünf Monate musste das deutsche Team warten, bis es erneut Grund zum Jubel

31.07.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 31. Juli

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

30.07.2021Kreiz Breizh: Heßmann erster Gesamtührender

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Kreiz

30.07.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 30. Juli

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

29.07.2021Tarlton erst ungeplant in die Gruppe, dann clever ins Bergtrikot

(rsn) - Knapp 25 Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe der Tour de l’Ain konnte Alexander Tarlton seinen Arbeitstag als erfolgreich beendet betrachten. Der bei der dreitägigen Rundfahrt durch Süd-F

29.07.2021Hodeg gewinnt Auftakt im Sprint, Tarlton im Bergtrikot

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour

28.07.2021Tour de l`Ain: Zimmermann soll auf Klassement fahren

(rsn) - Eine lange Erholungspause sieht anders aus. Nur elf Tage nach dem Ende der Tour de France startet Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty Gobert) am Donnerstag bei der Tour de l`Ain (2.1) in se

28.07.2021Stork fünf Monate nach Kniescheibenbruch vor Comeback

(rsn) - Fast ein halbes Jahr nach seinem schweren Sturz bei der UAE Tour, wo er sich auf der 6. Etappe die Kniescheibe und mehrere Rippen gebrochen hatte, gibt Florian Stork (DSM) bei der am Donnersta

Weitere Radsportnachrichten

16.06.2025Pogacar sieht wenig Verbesserungsbedarf nach Dauphiné-Triumph

(rsn) – Nach dem Zeitfahren von Saint-Péray auf Etappe 4 gab es kurzzeitig etwas Hoffnung bei der Konkurrenz von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG), der Weltmeister sei in diesem Sommer schla

15.06.2025Das gesamte Peloton verabschiedet Bardet mit einem Spalier

(rsn) - Im letzten Rennen seiner Karriere schloss sich für Romain Bardet (Picnic – PostNL) beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) in gewisser Weise ein Kreis. Der Franzose zeigte sich in seiner gewo

15.06.2025Vingegaard kennt die Baustellen nach Tour-Generalprobe

(rsn) – Man kann Jonas Vingegaard und seinem Team Visma – Lease a Bike nicht vorwerfen, dass sie es nicht versucht hätten. In den Bergen waren alle Versuche gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates

15.06.2025Van der Poel verpasst Grün, aber freut sich über harte Woche

(rsn) – Ein winziges Pünktchen hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) am Ende des 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) gefehlt, um das ab Etappe 3 von ihm getragene Grüne Trikot auch mit

15.06.2025Evenepoel: “Manchmal nehmen sie einem die Moral“

(rsn) - Das 77. Critérium du Dauphine (2.UWT) gab einen Vorgeschmack, was wir von der kommenden Tour de France erwarten dürfen. Gesamtsieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und der Zweitpla

15.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

15.06.2025Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Suisse

(rsn) - Die 1. Etappe der Tour de Suisse ist zur Angelgenheit der Ausreißer geworden. Bei einsetzendem Regen ließen es die Top-Favoriten auf den Gesamtsieg größtenteils ruhig angehen, doch gleichz

15.06.2025Highlight-Video der 8. Etappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) - Lenny Martinez (Bahrain Victorious) hat am Plateau du Mont-Cenis die Schlussetappe des Critérium du Dauphiné gewonnen und sich eine gute halbe Minute vor den großen Favoriten ins Ziel geret

15.06.2025Grégoire rauscht in Regenschlacht von Küssnacht zum Auftaktsieg

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat die 1. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) in Küssnacht gewonnen. Der Franzose setzte sich an einem verregneten Nachmittag am Vierwaldstättersee als S

15.06.2025Pogacar wehrt Vingegaards Angriffe ab und gewinnt Dauphiné

(rsn) - Tadej Pogacar (UA – Emirates – XRG) hat souverän den Gesamtsieg des 77. Critérium du Dauphiné eingefahren und sich am letzten Tag keine Blöße mehr gegeben. Der Franzose Lenny Martinez

15.06.2025Walscheid erleidet Ellbogenbruch bei Dwars door het Hageland

(rsn) - Bitterer Rückschlag für Max Walscheid (Jayco - AlUla): Der 32-jährige Heidelberger ist beim belgischen Eintagesrennen Dwars door het Hageland (1.Pro) am Samstag zu Fall gekommen und hat sic

15.06.2025Foto-Finish! Magnier bezwingt Philipsen bei der Elfstedenronde

(rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) holt weiterhin das Maximum aus seiner Form nach dem vorzeitigen Ausstieg am letzten Ruhetag des Giro d´Italia heraus. Der 21-jährige Franzose hat 24 St

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Suisse (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Giro d`Italia Next Gen (2.2u, ITA)