Bouwmans Finte verhinderte besseres Abschneiden

Ausreißer Gall hat “das Maximale herausgeholt“

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Ausreißer Gall hat “das Maximale herausgeholt“"
Im Regen fühlte sich Felix Gall (l., hier an der Seite von Mathieu van der Poel) wohler als in der Hitze der letzten Tage. | Foto: Cor Vos

25.05.2022  |  (rsn) – Es waren schon ein paar Tage vergangen, seit Felix Gall (AG2R - Citroën) auf der 9. Etappe hoch zum Blockhaus letztmals richtig auffällig geworden war. Da war er in der Gruppe des Tages dabei. Acht Tage später gelang ihm das wieder. Und dieses Mal, auf dem Weg nach Lavarone, reichte es sogar noch für ein ordentliches Ergebnis. Wurde der Österreicher beim letzten Versuch noch durchgereicht, sprang auf dem 17. Teilstück ein 11. Platz heraus – das bisher beste Ergebnis bei seiner ersten Grand Tour.

Die Tage dazwischen? “Richtig schlecht“, wie Gall gegenüber radsport-news.com gestand. “Ich hatte die ganze Woche keine guten Beine. Auf den Etappen, wo es Sinn machte, habe ich zwar versucht, mich zu zeigen, war aber gar nicht im Stande, die Attacken mitzufahren, um es überhaupt bis in die Gruppen zu schaffen.“ Um die Gründe dafür zu kennen, fehle ihm bei der Premiere in einer dreiwöchigen Landesrundfahrt noch die Erfahrung. Eine Vermutung: Das Wetter. “Aktuell bevorzuge ich kühlere Temperaturen, die Hitze zuletzt war schon brutal.“ Im ersten Teil der 17. Etappe regnete es hingegen.

Gerade mit Hinblick auf die letzten Tage sei der 24-Jährige “sehr froh“, es nun mal wieder geschafft zu haben. Vor allem mit Blick auf die Zusammensetzung der Ausreißer. “Die Gruppe war megastark, ich hab das Maximale herausgeholt“, glaubte Gall. Nachdem in der Anfahrt zur ersten Bergwertung des Tages in Giovo (3. Kat) die große, 25-köpfige Gruppe auseinanderfiel und Gall nicht dabei war, schloss er später wieder auf und konnte sich im Anstieg zum Passo di Vertirolo (1. Kat.) gemeinsam mit Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix), Guillaume Martin (Cofidis) und Alessandro Covi (UAE Emirates) sogar an die Spitze des Rennens setzen.

Oben angekommen, hatten weitere Fahrer aufgeschlossen, darunter das Jumbo - Visma-Duo Koen Bouwman und Gijs Leemreize, was in der Rückschau für Gall zum Problem wurde. “In der Abfahrt hat Bouwman eine Lücke zu seinem Teamkollegen und van der Poel aufgehen lassen. Aber ich habe zu spät gemerkt, was er vorhat und bin dann nicht mehr zu den beiden hingekommen, die waren dann weg“, blickte er im Gespräch mit radsport-news.com zurück.

Bitter für den jungen Österreicher, der den Anstieg zum Monterovere (1. Kat.) schließlich in seinem eigenen Tempo anging. “Am Ende bin ich ein bisschen eingegangen“, musste er sich eingestehen, doch war er immer noch Achter am Gipfel. Auf den letzten Kilometern bis ins Ziel musste Gall noch die Favoriten fürs Gesamtklassement, Richard Carapaz (Ineos Grenadiers), Jai Hindley (Bora - hansgrohe) und Mikel Landa (Bahrain Victorious) passieren lassen. Auf Tagessieger Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) fehlten ihm letztendlich etwas mehr als drei Minuten. Doch das dürfte er verkraften können. Immerhin reichte es, um in der für ihn allerdings nur weniger interessanten Gesamtwertung um elf Plätze auf Rang 54 zu klettern.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.06.2022Bergkönig Bouwman fällt mit gebrochenem Arm lange aus

(rsn) – Zwei Etappensiege und das Bergtrikot beim Giro d´Italia rückten Koen Bouwman erstmals in seiner Karriere in das Rampenlicht des internationalen Radsports. Doch aus dem wird er sich vorers

01.06.2022Evans glaubt an weitere große Erfolge von Hindley

(rsn) – 2011 war Cadel Evans der erste Australier, der eine GrandTour für sich entscheiden konnte. Es war sogar die größte von allen, die Tour de France. Am Sonntag hat in Jai Hindley (Bora –

31.05.2022Girmay, Hirt und Pozzovivo sorgten für eine strahlende Bilanz

(rsn) – Intermarché – Wanty – Gobert gehörte bisher nicht zu den Teams, die bei den großen Rundfahrten für Furore sorgten. Taco van der Hoorn holte 2021 auf der 3. Etappe des Giro d’Italia

31.05.2022Hindley träumt groß: “Klar glaube ich ans Gelbe Trikot“

(rsn) – Zwei Tage sind vergangen, seit Jai Hindley in Verona zum ersten australischen Sieger des Giro d’Italia geworden ist. Zwei Tage, die andere nach einer Grand Tour nutzen würden, um jenes La

31.05.2022Bauhaus mit Giro “nicht sehr zufrieden, aber zufrieden“

(rsn) - Ohne den erhofften ersten Grand-Tour-Etappensieg, aber mit einem zweiten Rang und drei weiteren Top-Ten-Resultaten ist der 105. Giro d’Italia für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) zu Ende g

30.05.2022Van der Poel reist ohne Rennen vom Giro zur Tour

(rsn) - Dass Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) nach dem Giro d’Italia in diesem Jahr auch bei der Tour de France starten würde, war schon lange geplant. Dass der Niederländer den Giro aber

30.05.2022Kämna im Lennard-Bora-hansgrohe-Style auch bei der Tour?

(rsn) – Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) hat beim Giro d’Italia nicht nur mit seinem Etappensieg am Ätna begeistern können. Der 25-jährige Bremer erwies sich in den Bergen zudem als entschei

30.05.2022Denk: “Jetzt träume ich vom Tour-Sieg“

(rsn) – Mit dem Giro-Sieg durch Jai Hindley hat Bora – hansgrohe nach der Neuausrichtung als Rundfahrerteam das große Ziel schon im ersten Anlauf erreicht! Wie geht es jetzt bei dem Raublinger Re

30.05.2022Gall freut sich für früheren Teamkollegen Hindley

(rsn) – Mit seiner Grand-Tour-Premiere ist Felix Gall (AG2R Citroën) nicht zufrieden, dafür freut sich der Österreicher über den Giro-Gesamtsieg seines früheren Teamkollegen Jai Hindley (Bora â

29.05.2022Hindley: “Ich wollte nicht, dass sich 2020 wiederholt“

(rsn) - Aufopferungsvoll führte Bora – hansgrohe seinen Kapitän Jai Hindley zum Giro-Sieg! Aber nicht nur die Mannschaft und hier speziell die starke Hilfe von Lennard Kämna am vorletzten Tag im

29.05.2022Carapaz: “Am Ende hat der Stärkste gewonnen“

(rsn) - In unserem täglichen Stimmensammler können Sie im Verlauf des 105. Giro d´Italia kurz nach dem Ende der jeweiligen Etappen nachlesen, was die Protagonisten zum Rennen zu sagen hatten. Matt

29.05.2022Evenepoel mit “Wolfpack-Spirit“ zum Gesamtsieg

(rsn) – Alexander Kristoff (Intermarché - Wanty - Gobert Matériaux) hat zum Abschluss der 11. Tour of Norway (2.Pro) für den ersten Sieg eines heimischen Profis gesorgt. Der 34-jährige Norweger

Weitere Radsportnachrichten

15.06.2025Vollering nach Suisse-Niederlage “leer - Zeit zu schlafen“

(rsn) – Völlig ausgepumpt und mit tiefer Enttäuschung in der Miene saß Demi Vollering (FDJ – Suez) nach der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) in Küssnacht am Absperrgitter. Die Ni

15.06.2025Evenepoel fit für die Tour? “Im Vergleich zum Vorjahr bin ich weiter“

(rsn) - Knapp drei Wochen vor dem Start der Tour de France am 5. Juli in Lille stellt sich die Frage, ob Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) wirklich zum Herausforderer von Tadej Pogacar (UAE –

15.06.2025Reusser fährt taktisch klug zum Etappen- und Gesamtsieg

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) hat auf der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) rund um Küssnacht ihre Sonderstellung bei ihrer Heimat-Rundfahrt noch einmal eindrucksvoll unter Beweis

15.06.2025Picnic - PostNL verabschiedet Bardet mit 10-Minuten-Video

(rsn) - Mit der Schlussetappe des Critérium du Dauphiné durchs Maurienne-Tal hinauf zum Mont Cenis endet am Sonntag die 14-jährige WorldTour-Karriere von Romain Bardet. Der 34-Jährige, vierfache T

14.06.2025Angriff aufs Double: Wer schlägt Almeida in der Schweiz?

(rsn) – Während Tadej Pogacar beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel, Florian Lipowitz und Co. kämpft, ist sein wohl stärkster Berghelfer für die Tour de Fr

14.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

14.06.2025Lipowitz ist bereit für die Tour - aber für welche Rolle?

(rsn) – Das Critérium du Dauphiné (2.UWT) zementierte nach den ersten beiden schweren Bergetappen die Machtverhältnisse im Radsport – jedenfalls bei Rundfahrten. Die besten Drei waren sowohl i

14.06.2025Pogacar: “Meine Attacke war eine Art Verteidigung“

(rsn) – Mit einer weiteren Machtdemonstration hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) auf der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) seine Gesamtführung ausgebaut und seinen dritten Tag

14.06.2025Tour de Suisse im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(rsn) - Neben dem Critérium du Dauphiné ist die Tour de Suisse die zweite wichtige Vorbereitungsrundfahrt auf die Tour de France. Waren die Topfahrer zumeist in Frankreich unterwegs, bot sich in de

14.06.2025Carstensen schlägt in Kamerun zum dritten Mal zu

(rsn) – Auf der 9. Etappe der Tour du Cameroun hat Lucas Carstensen zum dritten Mal zugeschlagen und damit den Siege-Zähler seiner Mannschaft Storck – Metropol bei der afrikanischen Rundfahrt auf

14.06.2025Magnier bezwingt Alpecin-Übermacht im Hageland

(rsn) - Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat bei Dwars door het Hageland (1.Pro) seinen dritten Saisonsieg gefeiert. An der Zitadelle von Diest war er nach 180 Kilometern und 19 klassifizierten ne

14.06.2025Balsamo schlägt Bredewold nach Zielfotoentscheid

(rsn) – Elisa Balsamo (Lidl – Trek) hat die 3. Etappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) im Massensprint gewonnen. Bevor sie feiern konnte, musste sie aber die Auswertung des Zielfotos abwarten, den

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Tour de Suisse (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Giro d`Italia Next Gen (2.2u, ITA)
  • Elfstedenronde Brugge (1.1, BEL)
  • SPAR Flanders Diamond Tour (1.1, BEL)
  • Tour de Beauce (2.2, CAN)
  • Yellow River Estuary Road (2.2, CHN)