Däne übernimmt Algarve-Führung

Van Wilder jubelt, aber Cort gewinnt auf dem Alto da Foia

Von Kevin Kempf

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Währeand van Wilder jubelt, sprintet Cort zum Sieg im Finale der 2. Etappe der Algarve-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

16.02.2023  |  (rsn) – Magnus Cort (EF Education – EasyPost) hat die 2. Etappe der Algarve-Rundfahrt (2.Pro) von Sagres zum Alto da Foia über 186 Kilometer im Bergsprint gewonnen. Der Däne war der schnellste eines rund 35-köpfigen Feldes und übernahm auch die Gesamtführung. Zweiter wurde Ilan van Wilder (Soudal – Quick-Step), der sich als Sieger des Profirennens wähnte und den rechten Arm zum Jubel in die Höhe riss. Das Tagespodium komplettierte Rui Costa (Intermarché – Circus – Wanty) vor Valentin Madouas (Groupama – FDJ) und Jai Hindley (Bora – hansgrohe).

Cort holte für sein Team schon den siebten UCI-Sieg der Saison, damit liegt EF Education – EasyPost an der Spitze der Profimannschaften. Dass der 30-Jährige als Erster das Ziel erreichte, kam zumindest für ihn und seine Mannschaft nicht sehr überraschend. “Das Team glaubt an mich. Zu Hause hatte ich mir diese Etappe schon angekreuzt. Meine Sportlichen Leiter hier vor Ort hatten die gleiche Idee“, meinte der Sieger im Ziel-Interview, den wohl nur wenige Experten bei dieser Bergankunft auf dem Zettel hatten. Cort: “Der Anstieg war schwer, aber ich fühlte mich okay. Ich hatte noch einen Sprint in den Beinen als wir dem Ziel immer näher kamen.“

Im langen Bergsprint kam der Allrounder erst im letzten Moment mit hoher Geschwindigkeit aus dem Hintergrund an seinen Konkurrenten vorbei. “Auf den letzten 500 Metern wollten alle vorn sein, aber es gab Gegenwind. Ich wollte nicht zu früh in den Wind, war dann aber eingeschlossen und kam schwer raus“, beschrieb Cort das Finale. “Zum Glück hat es auf den letzten fünf Metern dann doch gereicht und ich habe gewonnen“, fügte er an.

Bester Deutscher wurde Jonas Koch (Bora – hansgrohe) auf Platz 37. Die Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ) und Sébastien Reichenbach (Tudor) verloren jeweils zwölf Sekunden. Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) kämpfte lange um den Anschluss, büßte im Ziel aber nur sieben Sekunden ein.

Im Klassement liegt Cort vier Sekunden vor van Wilder. Dritter ist Costa mit sechs Sekunden Rückstand. In der Punktewertung bleibt Auftaktsieger Alexander Kristoff (Intermarché – Circus – Wanty) vorn, Antonio Ferreira (Kelly – Simoldes – UDO) behauptete die Führung im Bergklassement.

So lief das Rennen:

Gleich acht Fahrer, unter ihnen der Schweizer Marc Hirschi (UAE Team Emirates), standen in Sagres nicht mehr am Start der 2. Etappe. Nach einem Sturz sechs Kilometer hinter der Neutralisation, stiegen auch Jonas Hvideberg (Uno-X) und Luis Mendonca (Glassdrive – Q8 - Anicolor) ins Teamfahrzeug. Derweil setzten sich sechs Fahrer um Matthew Gibson (Human Powered Health) vom Feld ab. Vier von ihnen hatten im Klassement einen Rückstand von zehn Sekunden, weswegen der Vorsprung der Ausreißer auf drei Minuten beschränkt wurde.

Den ersten Bergsprint des Tages entschied Rafael Lourenco (AP Hotels and Resorts – Tavira) für sich; in Casais (3.Kat.) holte er sich nach 80 Kilometern vier Zähler. 34 Kilometer später ging auch der zweite Bergpreis in Alferce (3.Kat.) an den Portugiesen. Mit noch 36 zu fahrenden Kilometern teilte sich die Spitzengruppe; für die Sprinter Gibson und Tomas Contte ging es an einem Anstieg zu schnell, aber auch ihre Kollegen wurden kurz danach eingeholt.

Im Anstieg zum Picota (2.Kat.) erhöhte Ineos Grenadiers die Schlagzahl, wodurch das Peloton 15 Kilometer vor dem Ziel noch aus rund 50 Fahrern bestand. Kasper Asgreen (Soudal – Quick-Step) sicherte sich die sechs Bergpunkte. Nach einer kurzen Abfahrt ging es mit dieser Konstellation in die 7,7 Kilometer und durchschnittlich 6,1% steile Schlusssteigung.

Dort bestimmte Ineos Grenadiers weiter das Geschehen. Mit Michal Kwiatkowski und Jonathan Castroviejo raubten die Briten der Konkurrenz die Lust auf Angriffe. Kein einziger Fahrer probierte etwas, bis Oscar Onley (DSM) 350 Meter vor dem Ziel den Sprint eröffnete. Van Wilder ging am Schotten vorbei und führte mit einem langen Spurt das Feld an. Er schien wie der Sieger, doch aus dem Hintergrund schoss Cort noch heran. Weil der Belgier die Innenbahn nicht zumachte und jubelte, kam der Däne noch vorbei. Costa, der die ganze Zeit an van Wilders Hinterrad fuhr, wurde Dritter.

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