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19.02.2023 | (rsn) – Zweimal Silber im Einzelzeitfahren brachten die Welt- als auch die Europameisterschaften für Stefan Küng (Groupama – FDJ) im Vorjahr. Fehlten ihm in Wollongong drei Sekunden auf den großen Erfolg und Sieger Tobias Foss (Jumbo – Visma), so war es in München gar nur eine Sekunde gegenüber seinem Landsmann Stefan Bissegger (EF Education – EasyPost). Nun gibt der zweifache Vize aus Wilen seinen Saisoneinstand bei der Volta ao Algarve in Portugal, welche am Sonntag mit seiner Paradedisziplin endet.
___STEADY_PAYWALL___"Das erste Rennen der Saison ist zum Rhythmusfinden da, von dem her waren die ersten Tage perfekt als Motortraining. Bei den Bergetappen habe ich aber schon noch gemerkt, dass der letzte Kick fehlte, aber es ist jetzt nicht meine oberste Priorität die Rundfahrt zu gewinnen", schilderte der 29-Jährige im Gespräch mit radsport-news.com.
Er selbst zeigt sich mit der aktuellen Form zufrieden. Nach dem Auftakt im Südwesten der Iberischen Halbinsel folgen dann schon die ersten Klassiker beim Openingsweekend. Wie in den letzten Jahren werden die Pflasterrennen in Belgien sein erstes großes Saisonhighlight sein. Aus der Winterpause raus ging er aber mit verändertem Programm: "Normalerweise war ich nach Weihnachten mit meiner Freundin immer im Skiurlaub zum Langlaufen. Dieses Jahr haben wir aber vom Schwangerschaftsurlaub meiner Frau profitiert und waren gemeinsam zwei Wochen in Gran Canaria", berichtete Küng.
Bei der WM in Wollongong musste sich Stefan Küng (l.) dem neuen Weltmeister Tobias Foss (M.) genauso geschlagen geben wie Remco Evenepoel. | Foto: Cor Vos
Dies tat nach den knappen Niederlagen der letzten Jahre auch gut, wie der Schweizer befand: "Es ist perfekt für die Work-Life-Balance", grinste er und fügte an: "Mit der Frau und dem Kleinen fühlte es sich gar nicht nach Trainingslager an. Es hat wirklich gutgetan, denn die drei Wochen darauf in Teneriffa waren dann lange."
Vaterschaft gibt Küng Kraft und Ausgleich
Die Zeit der Vorbereitung und der ersten Trainingslager sei für Küng immer die schwierigste im ganzen Jahr. "Das merke ich, seit ich Vater geworden bin. Aber ich bin noch immer gleich ambitioniert und motiviert, kann zu 110 Prozent Radprofi sein. Ich spüre aber zusätzliche Stabilisation, bin viel entspannter und sehe, dass es auch noch mehr gibt als Radrennen", führte Küng aus.
Ob ihm die Vaterschaft nun zusätzliche Kraft beschert und die entscheidenden Sekunden nun auf seine Seite bringen kann, beantwortete er mit einem Scherz: "Dafür müsste wohl ein zweites Kind her, damit ich auf der sicheren Seite bin."
Starke Konkurrenz im Kampf um Zeitfahrsieg an der Algarve
Am Sonntag heißt es dann an der Algarve All-In für den starken Zeitfahrer. Im Vorjahr war er Zweitschnellster, geschlagen nur von einem fliegenden Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) damals. "Das Level heuer ist aber ähnlich brutal hoch und es sind Jungs im Feld dabei, da hast du das Gefühl, sie sind schon in Topform", blickte er auf seine Gegner voraus.
Mit den Norwegern Tobias Foss und Sören Wärenskjold stehen die aktuellen Weltmeister in der Elite und der Klasse U23 am Start, auch Stundenweltrekordler Filippo Ganna oder Küngs Landsmann Bissegger zählen zu den Mitfavoriten und gleichzeitig zu den besten Zeitfahrern der Welt. "Die Dichte ist enorm hier, aber das Ziel ist natürlich zu gewinnen."
Auf der letzten Etappe versuchte Küng den Rückstand auf seine Zeitfahr-Konkurrenten möglichst gering zu halten. | Foto: Cor Vos
Auf dem Anstieg zum Alto do Malhao am Samstag versuchte er seinen Rückstand so gering wie möglich zu halten. "Es ist eine halbe Minute, die ich verloren habe auf Fahrer wie Foss oder Ganna. Geändert hat sich nicht viel. Im Einzelzeitfahren bist du eh auf dich alleine gestellt, musst alles geben."