Neues Material für die Klassiker

Update für die Dura-Ace-Laufräder? Van der Poel als Testpilot

Von Christoph Matt

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Filippo Ganna (Ineos - Grenadiers) noch mit dem aktuellen Dura-Ace-Laufradsatz, Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) bereits auf dem mutmaßlichen Nachfolger.“ | Foto: Cor Vos

04.04.2025  |  (rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) ist beim E3 Saxo Classic nicht nur mit seinem souveränen Sieg, sondern auch mit seinem Material aufgefallen. Der Niederländer war dort mit einem ungelabelten Laufradsatz unterwegs, der eine neue Version der Dura-Ace-Laufräder von Shimano sein könnte.

Besonders das Nabendesign deutet auf einen Nachfolger des aktuellen Modells hin. Anders als bei den Shimano-Laufrädern von Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) scheinen die Speichennippel nicht mehr wie gewohnt am Felgenrand, sondern direkt an der Nabe befestigt zu sein. Dieses Design hat Shimano bereits in den späten 1990ern verwendet.

Damals versprach man sich davon eine verbesserte Aerodynamik und weniger rotierende Masse. 2007 verabschiedete sich Shimano von diesem Konzept, nun scheint der Hersteller jedoch wieder auf die Nabenlösung zu setzen. Die angedachten Vorteile von damals leuchten auch heute noch ein.

Retro, aber kurz vor einem Comeback? Befestigung der Speichennippel direkt an der Nabe, hier am Rad von Gerolsteiner-Profi Markus Fothen bei der Deutschland Tour 2005. | Foto: Cor Vos

Das neue Modell, das van der Poel am vergangenen Freitag gefahren ist, unterscheidet sich auch in der Einspeichung und bei den Felgen selbst, die auf den ersten Blick etwas breiter wirken, von den aktuell bekannten Laufrädern seines Herstellers. Shimano hatte bisher eine eher konservative Innenmaulweite von 21mm, gut möglich, dass die neue Version breiter ausfällt.

Ein interessanter Aspekt: Van der Poel testete die Laufräder ausgerechnet bei einem Rennen mit Kopfsteinpflaster – einem Terrain, auf dem breitere Reifen und auch breitere Felgen bevorzugt werden. Bei seinem Sieg in Sanremo fuhr er noch mit der aktuellen, schmaleren Version. Dies könnte ein weiteres Indiz dafür sein, dass Shimano hier gezielt für moderne Anforderungen entwickelt.

Schon bei der Gravel-WM 2024 gewann van der Poel auf nicht gebrandeten Felgen, die mit Dura-Ace-Naben eingespeicht waren. Der 30-Jährige scheint also Testpilot, wohl aber auch Testimonial für neue Produkte der japanischen Firma zu sein. Trotzdem sah man ihn im Zeitfahren von Tirreno-Adriatico auf Laufrädern der Firma Scope.

Neue Nabenbauweise und neue Felge am Rad von van der Poel beim E3 Saxo Classic deuten auf eine kommende Dura-Ace-Generation hin. | Foto: Cor Vos

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