Franzose bei der Polen-Rundfahrt in Gelb

Lapeira meldet sich in Karpacz mit starkem Bergaufsprint zurück

Von Kevin Kempf

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Paul Lapeira (Decathlon - AG2R La Mondiale) hat die 2. Etappe der 82. Polen-Rundfahrt (2.UWT) für sich entschieden. | Foto: Cor Vos

05.08.2025  |  (rsn) – Paul Lapeira (Decathlon – AG2R) hat die 2. Etappe der Polen-Rundfahrt 2025 für sich entschieden und das Gelbe Trikot übernommen. Nach 149 Kilometern rund um Karpacz war der Französische Meister von 2024 deutlich der Schnellste in einem schweren Bergaufsprint.

Bei seinem ersten Saisonsieg verwies Lapeira mit je zwei Sekunden Vorsprung den Tschechen Mathias Vacek (Lidl – Trek), den Monegassen Victor Langellotti (Ineos Grenadiers), den Italiener Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) und den Schweizer Jan Christen (UAE - Emirates – XRG) auf die Plätze. Dahinter taten sich weitere Lücken auf, Sechster wurde mit vier Sekunden Rückstand der Franzose Rudy Molard (Groupama – FDJ).

Bester Fahrer von Red Bull – Bora – hansgrohe wurde Finn Fisher-Black als Achter. Der Neuseeländer war dem zu früh losgesprinteten Christen als einziger gefolgt, konnte das Tempo wie der Schweizer aber nicht bis zum Ende durchhalten.

Nachdem er im Frühjahr 2024 seinen Durchbruch gefeiert hatte, lief bei Lapeira nach dem Gewinn des Meistertrikots nicht mehr viel zusammen. Bei der folgenden Tour de France kam er nur einmal unter die 40 Ersten in der Ergebnisliste. Bei der Polynormande (1.1) drei Wochen danach feierte er seinen einzigen Sieg Mal im blau-weiß-roten Trikot.

In dieser Saison lief es zunächst nicht besser. Mitte Februar musste der 25-Jährige die Tour des Alpes-Maritimes (2.1) am zweiten Tag wegen einer Sehenentzündung im linken Knie aufgeben. Es folgten zehn Wochen Rennpause. Seit seinem Comeback im Mai verbrachte Lapeira 18 Tage im Rennsattel, immerhin sechsmal kam er dabei in die Top Ten. Mit seiner beeindruckenden Vorstellung auf dem Schlusskilometer in Karpacz meldete er sich nun aber dort zurück, wo er nach der ersten Saisonhälfte des letzten Jahres aufgehört hatte.

Bester Deutscher wurde Hannes Wilksch (Tudor) auf Position 47. Der 23-Jährige kam 1:07 Minuten nach dem Sieger ins Ziel. Niklas Behrens (Visma – Lease a Bike) überzeugte einen Tag nach seinem starken Auftritt im Sprintzug des Tagessiegers Olav Kooij mit seinem ‘großen Motor‘. Der U23-Weltmeister fuhr zur Mitte des Rennens lange mit dem Feld im Rücken der Gruppe des Tages hinterher.

Im Klassement liegt Lapeira, der auch das Punktetrikot übernahm, sechs Sekunden vor Vacek und derer acht vor Langellotti. Auf der ersten schweren Etappe der Polen-Rundfahrt verloren viele Favoriten wertvolle Zeit. Maxim van Gils (Red Bull – Bora – hansgrohe) büßte 13 Sekunden ein, Diego Ulissi (XDS – Astana) 17, Magnus Sheffield (Ineos Grenadiers) derer 22 und Max Poole (Picnic – PostNL) erreichte das Ziel 2:18 Minuten nach dem Sieger. Als Ausreißer eroberte Tomasz Budzinski (Nationalmannschaft Polen) das Bergtrikot.

So lief die 2. Etappe der Polen-Rundfahrt:

Patrick Gamper (Jayco – AlUla), Max Walker (EF Education – EasyPost), Budzinski und Patryk Stosz (beide Nationalmannschaft Polen) setzen sich kurz nach dem Start ab und fuhren sich ungefähr drei Minuten Vorsprung heraus. Budzinski holte sich nach elf Kilometern in Przelecz Kowarska (2.Kat.) die dort maximal möglichen fünf Bergpunkte, sein Landsmann war der Beste bei den beiden ersten Sprintwertungen.

Eingangs der letzten 90 Kilometer benötigte Stosz ein neues Arbeitsgerät. Den so erlittenen Rückstand konnte er nicht wieder aufholen, auch weil er keine Hilfe von Teamfahrzeugen bekam und sein Mannschaftskamerad vorn weiter Führungsarbeit leistete. So konnte sich Gamper am 80-Kilometer-Schild den dritten Sprint sichern. Unter in dieser Phase alleiniger Führung von Behrens hatte das Feld sich inzwischen bis auf zwei Minuten genähert.

Das Streckenprofil der 2. Etappe der Polen-Rundfahrt | Foto: Veranstalter

Budzinski war auch bei der zweiten Passage Erster in Przelecz Kowarska (2.Kat.), der Anstieg wurde diesmal mit noch 62 zu fahrenden Kilometern von der anderen Seite absolviert. Der Pole sicherte sich später nicht nur die 3. Bergwertung des Tages, sondern damit auch das dazu gehörende Sondertrikot.

Am vierten Anstieg des Tages war es aber Walker, der sich mit noch 22 zu fahrenden Kilometern absetzte. Rund drei Kilometer später holte sich der Brite die Bergpunkte eine Minute vor dem Feld. Diesen Vorsprung verteidigte er bis auf die letzten zehn Kilometer. Ineos Grenadiers versuchte nun, das Peloton näher an den stark wirkenden Ausreißer heranzubringen.

Die Straße führte nun aber bereits leicht bergan, Walker wurde 5,2 Kilometer vor dem Zielzurückgeholt. Ineos hatte inzwischen Verstärkung von anderen Mannschaften bekommen. So nahm noch fast das gesamte Peloton den offiziell 3,1 Kilometer langen Schlussanstieg in Angriff. Es entwickelte sich ein Ausscheidungsfahren. Christen attackierte 350 Meter vor dem Ziel, nur Fisher-Black konnte folgen. Die Dreiergruppe dahinter kam aber wieder heran und beim Zusammenschluss zog Lapeira unwiderstehlich davon.

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