De Lie und Molano geschlagen

Merlier sprintet souverän ins Renewi-Führungstrikot

Von Christoph Matt

Foto zu dem Text "Merlier sprintet souverän ins Renewi-Führungstrikot"
Tim Merlier (Soudal - Quick-Step) schlägt zum Auftakt die Konkurrenz. | Foto: Cor Vos

20.08.2025  |  (rsn) – Tim Merlier (Soudal - Quick-Step) bewies auf der 1. Etappe der 21. Renewi Tour (2.UWT) einmal mehr, dass er der Sprinter ist, den es aktuell zu schlagen gilt. Sehr souverän setzte er sich auf der 182.6 Kilometer langen Etappe von Terneuzen nach Breskens (Sluis) gegen Arnaud de Lie (Lotto) und Sebastian Molano (UAE - Emirates - XRG) durch. Vierter wurde Pavel Bittner (Picnic - PostNL), Biniam Girmay (Intermarche - Wanty) landete auf dem fünften Platz.

Merlier beendete mit seinem 15. Saisonsieg eine Durststrecke seiner Mannschaft, die seit 2019 - damals mit Alvaro José Hodeg - bei der Rundfahrt keinen Tagessieg erringen konnte. "Dadurch, dass Paul (Magnier) in der Ausreißergruppe war, hatten wir eine super Situation. Ich habe mich sehr gut gefühlt und war selbstbewusst, aber gleichzeitig war ich mir gar nicht sicher, ob es überhaupt zu einem Sprint kommen wird. Am Ende kam aber doch wieder alles zusammen und das Team hat einen guten Job gemacht und mich gut positioniert. Ich konnte den Sprint frei eröffnen und war keiner schneller als ich", äußerte sich der Belgier im Ziel-Interview.

Die drei deutschen Fahrer spielten im Finale keine Rolle. Max Walscheid (Jayco - AlUla), für den es nach seinem Sturz bei Dwars door het Hageland erst das zweite Rennen war, trat im Sprint nicht in Erscheinung, Anton Palzer (Red Bull - Bora - hansgrohe) musste die Rundfahrt aufgeben.

In der Punktewertung führt der Tagessieger Merlier und auch im Gesamtklassement liegt der Belgier an erster Stelle, zwei Sekunden vor Rui Oliviera (UAE - Emirates - XRG), der sich die Zeitbonifikation am Grünen Kilometer sicherte. Nochmal eine Sekunde dahinter liegt Dries de Bondt (Decathlon - AG2R)

So lief die 1. Etappe der Renewi Tour:

Noch vor dem offiziellen Start gab es den ersten Sturz und mit Tom Portsmouth (Wagner - Bazin - WB) auch die erste Rennaufgabe. Die Gruppe des Tages kam anschließend sehr schnell weg und holte sich die Punkte in der Zwischensprintwertung. Nach rund 60 Kilometern hatten die Ausreißer knapp eine Minute Vorsprung auf den vordersten Teil des Feldes, der Abstand reduzierte sich danach aber zunehmend und das restliche Feld zerbrach im aufkommenden Wind in drei Teile.

Einige Fahrer aus dem ersten Teil des Pelotons und zwei Profis der ersten Ausreißergruppe bildeten die neue, 16 Mann starke Spitze, die nun recht prominent besetzt war. Neben Kasper Asgreen (EF Education - EasyPost) und Jasper Stuyven (Lidl - Trek) war auch Paul Magnier (Soudal - Quick-Step) vorne vertreten. Zwischenzeitlich war mit Anton Palzer (Red Bull - Bora - hansgrohe) der zweite Ausfall zu verzeichnen.

Das Streckenprofil der 1. Etappe der Renewi Tour | Foto: Veranstalter

Der Vorsprung der neuen Gruppe pendelte sich bei rund 40 Sekunden ein. Kenneth Van Rooy (Wagner - Bazin - WB) gewann den Sprint der zweiten Zwischenwertung, rund 25 Kilometer vor dem Ziel warteten am Grünen Kilometer aber noch für die Gesamtwertung wichtige Bonussekunden. Das Tempo des Rennens war auf dem flachen Kurs durch die Niederlande hoch und der Abstand zwischen Ausreißer und Peloton reduzierte sich nur langsam. Zwei der drei Wertungen am Grünen Kilometer holte Oliveira aus der Spitzengruppe und übernahm mit acht Bonussekunden virtuell das Führungstrikot.

Zwölf Kilometer vor dem Ziel attackierte Robert Standard (Bahrain Victorious) und öffnete eine kleine Lücke zu seinen Verfolgern, wurde von diesen aber bald wieder gestellt. Nachdem es bis kurz vor dem Ziel für die Ausreißer nicht schlecht ausgesehen hatte, wurden diese mit noch fünf zu fahrenden Kilometern doch gestellt. Fast gleichzeitig kam es im Feld zu einem Sturz, in dem auch Olav Kooij (Visma - Lease a Bike) am Boden lag. Er kam zwar noch rechtzeitig ins Feld zurück, hatte aber im Finale Merlier nichts entgegenzusetzen, der den Sprint sehr souverän gewann.

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