Nach Kündigung seines Vertrages mit Israel

Gee: “Stehe vor einer Schadensersatzklage von über 30 Millionen Euro“

Von Kevin Kempf

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Derek Gee im Trikot seines ehemaligen Arbeitgebers | Foto: Cor Vos

10.10.2025  |  (rsn) – Ende August bestätigte Derek Gee, dass er seinen Vertrag bei Israel – Premier Tech mit sofortiger Wirkung gekündigt habe. Das Team gab seinerseits bekannt, dass die Kündigung eingegangen sei, man aber davon ausgehe, dass der Vertrag weiterhin bis 2028 Gültigkeit besitze. Auch der Radsportweltverband UCI sei damals eingeschaltet worden. Wie der Kanadier nun auf seinen Social-Media-Kanälen mitteilte, habe Israel – Premier Tech eine Schadensersatz-Klage eingereicht – in Höhe von angeblich über 30 Millionen Euro.

“Obwohl ich angesichts des laufenden Verfahrens keinen Kommentar abgeben darf, halte ich es für sehr wichtig, meine Sicht der Dinge mitzuteilen. Ich habe meinen Vertrag aus einem wichtigen Grund gekündigt, wie es das Recht eines jeden Menschen ist, der nicht dazu in der Lage ist, unter den gegebenen Umständen seine Arbeit fortzuführen“, begann der Giro-Vierte seine Geschichte. Warum er seinen Vertrag gekündigt hatte, sparte er wie bereits vor knapp zwei Monaten aus.

Der kolportierte Wechsel zu Ineos Grenadiers sei aber nicht der ausschlaggebende Faktor gewesen. “Was mich am meisten bewegt, ist, wie Geld zur Schlagzeile wird, wenn es um menschliche Themen geht; Geld war nicht das Problem, das zu meiner Kündigung geführt hat“, stellte Gee klar. “Die Kündigung bedeutet für mich das Risiko, kein Team und keinen Schutz zu haben, wenn ich mich verletze. Es ist ein Risiko, das ich eingegangen bin, da ich einfach nicht in der Lage war, weiter für das Team zu fahren“, fügte er an.

Über 30 Millionen Schadenersatz

Doch laut Gee will sein ehemaliger Arbeitgeber den Konflikt nun eskalieren: “Ich stehe jetzt vor einer Schadensersatzklage in Höhe von angeblich über 30 Millionen Euro – und zwar wegen nichts anderem als der Ausübung meiner Grundrechte - als Profi und Mensch.“

Wie diese 30 Millionen zustande kommen, bleibt dabei undeutlich. Die Vertragsdetails sind nicht bekannt, aber bei einer Restvertragslaufzeit von noch drei Jahren und vier Monaten ist davon auszugehen, dass der genannte Betrag den Wert des Kontrakts um einiges übersteigt. Auch Gee zeigte sich geschockt von dieser Summe.

“Das ist nicht die Art von Zahlen oder Situationen, die ein Sportler erwartet, wenn er davon träumt, Radprofi zu werden, und ich glaube, das steht im Widerspruch zu den Werten, die der Sport wahren will. Diese Aktionen spiegeln auch genau die Probleme wider, die überhaupt zum Scheitern der Beziehung geführt haben“, erklärte er. “Das bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass es die richtige Entscheidung war, das Team zu verlassen“, so der 28-Jährige, der die jüngste Namensänderung des Teams als “kosmetische Veränderung“ bezeichnete.

Israel - Premier Tech hat sich bislang nicht zum Entstehen der Summe und zum Fall an sich geäußert.

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