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24.09.2009 | (rsn) – Wie schon bei den Olympischen Spielen von Peking 2008 zeigte der Schwede Gustav Larsson auch im WM-Zeitfahren von Mendrisio eine erstklassige Leistung. Aber wie vor gut einem Jahr war Fabian Cancellara auch diesmal nicht zu schlagen. Eine Tatsache, die Larsson allerdings nicht sonderlich zu schaffen machte. „Diese Silbermedaille ist so viel wert wie eine Goldene“, sagte der Saxo Bank-Profi mit Blick auf seinen Schweizer Teamkollegen, der bei seinem Heimspiel eine Klasse besser war als der Rest des Starterfeldes.
Nach dem Rennen musste sich Larsson aber gegen Vorwürfe wehren, er sei im Windschatten Cancellaras gefahren. Tatsächlich überholte der Topfavorit den eine Minute vor ihm gestarteten Larsson schon zu Beginn der zweiten Runde, also nach etwa 17 von knapp 50 zu fahrenden Kilometern. Hatte der Schwedische Zeitfahrmeister bis dahin eine Minute auf Cancellara verloren, waren es auf den verbleibenden gut 30 Kilometern dann nur noch rund 30 Sekunden.
„Ich war in einigen Passagen der Strecke schneller, und an anderen wieder langsamer als er“, erklärte Larsson, weshalb es ihm mehrmals gelang, sich wieder an den Olympiasieger heranzukämpfen. „Fabian kann seine Kraft besser einteilen. Nicht nur, dass er stärker ist – er kann auch sehr gut gleichmäßiges Tempo fahren.“
Die Überlegenheit Cancellaras - „er ist einfach besser als ich“ - machte sich der Skandinavier aber ganz offensichtlich zunutze. Larsson rechnete damit, von dem als vorletzten Starter ins Rennen gegangenen Berner überholt zu werden. „Ich bin schnell angegangen, aber nicht superschnell“, sagte der 29-Jährige. „Ich dachte mir schon, dass er zu mir aufschließen würde. Er hat bei seinen Siegen große Abstände herausgefahren, also habe ich mir da keine Sorgen gemacht.“ Stattdessen nutzte er die Chance, klemmte sich an Cancellara dran und hielt seinen Rückstand in Grenzen.
Die Freude über die Medaille war bei Larsson zwar groß. Er fand aber harsche Worte für die Strecke – „ein Sch…Kurs“ - und kritisierte auch die knappen Abstände von jeweils einer Minute, in denen die Fahrer von der Rampe rollten. „In bedeutenden Zeitfahren wie diesem sollten es zwei Minuten sein, auch wenn es kompliziert ist mit so vielen Fahrern.“ Zumindest in Mendrisio haben die geringen Abstände Larsson aber nicht geschadet.