Tour-Fünfter will Abstand zu Contador verringern

Van den Broeck freut sich auf Greipel

Von Christoph Adamietz aus Steenwijk

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Jurgen Van Den Broeck (Omega Pharma Lotto) beid er Tour de France 2010 Foto: ROTH

18.08.2010  |  (rsn) – Jurgen Van den Broeck (Omega Pharma Lotto) war bei der Tour de France die große Ãœberraschung. Der 27-Jährige  belegte beim größten Radrennen der Welt Platz fünf - das beste Ergebnis eines Belgiers bei der Tour seit 24 Jahren. Im Jahr 1986 wurde Claude Criquielion ebenfalls Fünfter.

„Damit habe ich mich selbst etwas überrascht. Das Ziel war eine Platzierung zwischen acht und zehn“, sagte Van den Broeck am Rande der Eneco-Tour zu Radsport News. „Dass es am Ende besser als erwartet lief, macht mich sehr glücklich. Ich habe das Maximale herausgeholt.“

Nach dem Weggang von Weltmeister Cadel Evans hatte Van den Broeck erstmals als Kapitän die Frankreich-Rundfahrt in Angriff genommen. Druck habe er dabei aber nicht verspürt, „denn das ganze Team hat an mich geglaubt. Da bin ich recht entspannt an die ganze Sache herangegangen", sagte der Belgier.

Nach der Tour nahm der Rundfahrtspezialist an einigen Kriterien teil – „eine sehr stressige Zeit“, so Van den Broeck. Der Trubel um seine Person sei riesengroß gewesen. „Man hat gemerkt, dass die Leute in Belgien die Tour lieben und dass sie es sehr gemocht haben, dass ich vorne mitfahren konnte. Es ist schön, wenn man die Unterstützung der Leute spürt.“

Bei der Eneco-Tour bestreitet der neue belgische Star sein erstes „richtiges“ Rennen seit der Tour -und zwar mit doppelter Zielsetzung: „Zum einen möchte ich wieder meinen Renn-Rhythmus finden. Aber im letzten Jahr habe ich auch nach der Tour die Eneco-Tour bestritten und wurde Vierter. Eine gute Platzierung in der Gesamtwertung ist also möglich.“ Für den weiteren Saisonverlauf stehen noch die Herbstklassiker in Italien im Rennprogramm, die WM ist kein Thema.

Im nächsten Jahr will Van den Broeck seine gute Tour-Leistung wiederholen. Das Podium peilt er aber (noch) nicht an. „Meine Zielsetzung wird wieder ein Platz unter den ersten Zehn sein. In den Top Ten geht es so eng zu, dass Kleinigkeiten über Platz fünf oder neun entscheiden können. Wenn ich wieder in den Top Ten lande, dann wäre das erneut eine super Tour“.

Von den beiden Tourdominatoren Alberto Contador (Astana) und Andy Schleck (Saxo Bank) sieht sich der Lotto-Kapitän noch ein gutes Stück entfernt. „Ich werde aber weiter hart an mir arbeiten, um den Abstand zu verringern. Die Mannschaft gibt 100 Prozent für mich, daraus ziehe ich für mein Training eine große Motivation.“

Dass das Lotto-Team um Topsprinter André Greipel verstärkt wird, sieht Van den Broeck durchweg positiv. „Er kann uns mit frühen Siegen viel Druck nehmen und uns auch bei der Tour Etappensiege bescheren. Es ist perfekt für ein Team, wenn man einen solch starken Sprinter in den eigenen Reihen hat.“

Auch seine Unterstützung bei der Tour sieht der 27-Jährige nicht gefährdet, obwohl auch Greipel seine Helfer bekommen wird. „Auf den Flachetappen brauche ich nur einen Mann, der mich aus dem Wind nimmt. Und ich bin mir sicher, dass Greipels Leute auch mich unterstützen werden." Weitere Verstärkungen für das Gebirge hält Van den Broeck nicht für nötig. „Nur den Abgang von Dani Moreno (zu Katjuscha, d. Red) müssen wir kompensieren.“

An seinem Rennprogramm wird Van den Broeck nichts ändern. “Ich werde wieder Paris-Nizza fahren, danach unterstütze ich Gilbert bei den Ardennen-Klassikern. Danach beginnt die Tour-Vorbereitung.“ Was sich in der kommenden Saison ändern soll, ist die Anzahl der Siege. Da steht beim Junioren-Zeitfahrweltmeister von 2001 bisher die Null.

Seine Laufbahn als Profi begann der in Herentals geborene Van den Broeck bei Discovery Channel. „Dort habe ich die Grundlagen gelernt und wurde zum Rundfahrer ausgebildet. Es war das perfekte Team, um meine Profikarriere zu starten.“ Danach zog es den Flamen aber wieder in die Heimat zurück. „Es war schön, wieder hier mit einigen Freunden zusammen fahren zu können.“ Van den Broecks Vertrag läuft Ende 2011 aus: „Wenn die Gespräche gut laufen, kann ich mir schon vorstellen, zu bleiben. Aber noch steht nichts fest.“ Mit seinem fünften Tourplatz hat er sicherlich auch bei anderen Teams Interesse geweckt.

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