Vor 19 Jahren gewann der letzte Italiener die Vuelta

Nibali will Geschichte schreiben

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Vincenzo Nibali (Liquigas) auf der 15. Vuelta-Etappe Foto: ROTH

13.09.2010  |  (rsn) – Nach seiner souveränen Vorstellung an den Covadonga-Seen hat Vincenzo Nibali (Liquigas) bei seinen Fans Hoffnungen auf den ersten Vuelta-Sieg eines Italieners seit fast 20 Jahren geweckt. Als letzter seiner Landsleute hatte Marco Giovanetti im Jahr 1991 die Spanien-Rundfahrt gewonnen. Sollte Nibali die heutige Königsetappe unbeschadet überstehen, könnte er es Giovanetti gleichtun.

Nur 24 Stunden, nachdem Nibali das Rote Trikot vom gestürzten Spanier Igor Anton (Euskaltel) übernommen hatte, zeigte der Sizilianer, dass er ein würdiger neuer Spitzenreiter ist. Im langen Anstieg hinauf zu den Lagos de Covadonga kontrollierte der 25-Jährige am Sonntag unter kräftiger Mithilfe seines tschechischen Teamkollegen Roman Kreuziger die Gruppe der Favoriten und ließ nur Ezequiel Mosquera (Xacobeo) mit einem kleinen Vorsprung vor sich ins Ziel kommen. Zwar hat der Liquigas-Kapitän jetzt nur noch 39 Sekunden Vorsprung auf den spanischen Kletterer. Im noch anstehenden Zeitfahren am Mittwoch dürfte Nibali Mosquera aber deutlich mehr als nur die elf Sekunden abnehmen, die er am Sonntag auf ihn verloren hat.

Nibali ist am Sonntag seinem großen Ziel ein deutliches Stück näher gekommen – auch weil er die Ruhe bewahrte, als Carlos Sastre (Cervélo TestTeam) im Schlussanstieg angriff und Mosquera seine erfolgreiche Konterattacke setzte. "Ich habe mir nie Sorgen um Mosquera gemacht”, sagte der 25-Jährige nach dem Rennen. „Er hat fünf Kilometer lang am Berg Vollgas gegeben. Doch was hat es ihm gebracht? Elf Sekunden, das ist keine große Sache für mich. Ich bin zuversichtlich und glücklich, dass ich einen weiteren Tag ohne Probleme überstanden habe.“

Bereits beim diesjährigen Giro d’Italia sammelte der in Messina geborene Nibali Erfahrungen als Gesamtführender. Nach dem Teamzeitfahren übernahm er damals für drei Tage das Maglia Rosa und feierte zudem einen Etappensieg. Die Italien-Rundfahrt beendete er als Helfer seine Kapitäns, des späteren Gesamtsiegers Ivan Basso, auf einem bemerkenswerten dritten Platz. In Spanien soll der oberste Platz auf dem Podium herausspringen. „Das ist ja nicht das erste Mal, dass ich in einem großen Rennen die Gesamtwertung anführe. Aber dieses Mal hoffe ich doch sehr, dass ich das Trikot bis zum Ende tragen werde“, so Nibali selbstbewusst.

Nibali, der im Jahr 2005 Profi wurde und nach nur einer Saison vom sich auflösenden Fassa Bortolo-Rennstall zu Liquigas wechselte, wurde von seinem Team über Jahre hinweg langsam aufgebaut und galt für einige Experten zunächst eher als Kandidat für anspruchsvolle Eintagesrennen. So gewann er 2006 den GP Ploauy und im Jahr darauf die Toskana-Rundfahrt. Vor zwei Jahren sicherte er sich beim Giro del Trentino den ersten Rundfahrtsieg seiner Karriere und im vergangenen Jahr sorgte er gemeinsam mit seinem Teamkollegen Kreuziger für Furore bei der Tour de France, die er überraschend als bester Italiener auf Platz sieben der Gesamtwertung beendete.

Beim Giro 2010 sprang Nibali bei Liquigas kurzfristig für seinen wegen Dopingverdachts suspendierten Landsmann Franco Pellizotti ein und erwies sich als wichtigster Helfer von Ivan Basso. Auf die Tour de France musste der Rundfahrtspezialist verzichten, dafür hielt er sich Ende Juni mit dem Gesamtsieg bei der Slowenien-Rundfahrt schadlos. In Spanien hat Nibali beste Chancen, die erste dreiwöchige Rundfahrt seiner Karriere zu gewinnen, auch wenn er dann doch die übliche Zurückhaltung eines jungen Rennfahrers an den Tag legte.

"Es kommen noch viele Etappen bei der Vuelta. Ich nehme es Tag für Tag“, kündigte er an. „Ich wette, dass die Etappe am Montag ganz ähnlich wie die vom Sonntag laufen wird. Es kommen noch viele Berge, aber ich habe Vertrauen in mein Team. Ich möchte mit ungefähr demselben Vorsprung in das Zeitfahren gehen, den ich jetzt habe.“

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