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18.07.2013 | Alpe d’Huez (rsn) – Der Sturz, die beiden Anstiege nach Alpe d’Huez, die Strapazen dieses höllischen Tages – wie weggewischt! Immer wieder reckte Christophe Riblon (Ag2R) in den letzten Kurven der Skistation die Faust vor Freude in den Himmel. Der 32-jährige Bergspezialist gewann spektakulär die Königsetappe der 100. Tour de France und erlöste seine Landsleute, die endlich den ersten Sieg eines Franzosen bejubeln konnten.!
„Fünf Kilometer vor dem Ziel habe ich nicht mehr an den Sieg geglaubt“, erzählte Riblon, der bei der Siegerehrung seinen Tränen freien Lauf ließ. „Ich konnte Tejay van Garderen nicht mehr folgen. Als ich dann vom Teamwagen erfuhr, dass er vorne einbricht und ich fahren soll, habe ich noch mal alle Kräfte mobilisiert. Das ist unglaublich!“, so Riblon.
Unglaublich, dass er überhaupt so weit kam. Nach dem er sich im ersten Anstieg hinauf nach Alpe d’Huez mit van Garderen (BMC) und dem Francesco-Moser-Neffen Moreno Moser (Cannondale) vom Feld der Favoriten um Chris Froome (Sky) lösen konnte, verpasste er eine Kurve im ungefährlicheren Teil der Abfahrt vom Col de Sarenne.
Riblon versteuerte sich und fuhr geradeaus. Mit perfekter Fahrtechnik blieb er die Fünf-Meter–Strecke über den unbefestigten Seitenstreifen bis zu einem kleinen Graben auf den Rad sitzen, wo er dann doch hinunter fiel. Unverletzt stieg er wieder auf, um zunächst Moser wieder einzuholen, der allerdings auch auf seinen Begleiter wartete. Kurz darauf schloss auch van Garderen, der im oberen Teild er Abfahrt durch einen Defekt gestoppt worden war, wieder zu dem Duo auf.
Im zweiten Anstieg nach Alpe d’Huez fiel zunächst Moser zurück, doch auch Riblon konnte der Tempoverschärfung van Garderens zunächst nicht folgen. Wie es sich herausstellte, hatte er sich aber die Kräfte besser eingeteilt. Er holte van Garderen zurück, den er direkt unter der Zwei-Kilometer-Marke überspurtete.
Einen Tag, nachdem sein Freund und Team-Kollege Jean-Christoph Péraud nach zwei Stürzen im Tour-Zeitfahren die Tour mit einem Schlüsselbeinbruch verlassen musste, gewann Riblon für AG2R die spektakulärste Etappe dieser Tour - es war übrigens sein zweiter Etappensieg nach 2010, als er in Ax 3 Domaines triumphierte.
Und wie Péraud gestern wurde er als kämpferischster Fahrer des Tages ausgezeichnet!