Offensive Fahrweise bei DM nicht belohnt

Kasper: „Lieber vorne sterben als hinten verstecken“

Von Felix Mattis aus Baunatal

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Romy Kasper (Boels-Dolmans) fuhr in Baunatal offensiv und landete auf Rang 17. | Foto: Cor Vos

29.06.2014  |  (rsn) - Ein hartes Rennen hatten sich die meisten der Profi-Frauen für die Straßenmeisterschaften in Baunatal gewünscht. Sie wollten es schwer machen, um die Fahrerinnen der Bundesliga-Teams auszusortieren und den Titel am Ende unter sich ausmachen zu können. Doch der große Angriffshagel blieb aus.

„Es war ein komisches Rennen - schon schwer, aber es ist wenig nach vorne gegangen“, sagte Vize-Meisterin Trixi Worrack (Specialized-lululemon) daher im Anschluss. „Als wir es probiert haben, war es höchste Eisenbahn.“ Worracks Teamkollegin Lisa Brennauer setzte ihre entscheidende Attacke auf dem Weg zu ihrem Titelgewinn gegen Ende der vorletzten Runde.

„Ich habe irgendwann zu Trixi gesagt: Lass‘ uns länger warten. Denn die Strecke war über die Distanz doch schwerer, als man denkt, wenn man sie nur einmal so abrollt“, erklärte Brennauer, warum nicht schon früher mehr passierte. „Ich habe gemerkt, dass es allen Gruppen während des Rennens schwer fiel, vorne zu bleiben. Im Feld ist man gut gerollt, aber vorne musste man ständig Druck machen, um 30-40 Sekunden zu halten. Deshalb haben wir länger gewartet.“

Dafür, dass es trotzdem nicht langweilig wurde, sorgte ein frühes Ausreißer-Trio mit Christina Koep und Lisa Küllmer vom Bundesliga-Team Koga Ladies sowie Anna-Bianca Schnitzmeier (Wiggle-Honda) - und vor allem Romy Kasper (Boels-Dolmans). Die ohne Teamkollegin angetretene 26-Jährige attackierte mehrmals aus dem Feld heraus und fuhr in unterschiedlichen Konstellationen fast das halbe Rennen vor selbigem.

Dass nach Rang drei im Vorjahr diesmal letztlich nur Platz 17 für sie heraussprang, war da nebensächlich. „Klar ist es etwas frustrierend, wenn man nicht belohnt wird. Aber ich denke, ich kann zufrieden sein - auch wenn es im ersten Augenblick schwer ist so ohne ‚Platzierung‘“, bilanzierte sie gegenüber radsport-news.com. „Mit meiner Leistung bin ich auf jeden Fall zufrieden. Ich habe alles versucht, nur eben nicht das nötige Quentchen Glück gehabt.“

Sie habe gehofft, dass während der vorletzten Runde von hinten eine kleine Gruppe mit starken Profi-Kolleginnen zu ihr nach vorne kommen würde. Doch bis auf Claudia Lichtenberg (Giant-Shimano) versuchte das niemand, und kurz vor dem Ende der sechsten Runde war es dann das gesamte erste Feld, das Kasper und Lichtenberg einholte, kurz bevor Brennauer die entscheidende Attacke setzte.

Der Taktikwechsel des Teams Specialized-lululemon war die richtige Entscheidung, denn anstatt des Kampfgeistes wurde die clevere Zurückhaltung und das Warten auf den einen großen Antritt im richtigen Moment belohnt. Trotzdem durfte auch Kasper, die schon während der gesamten Saison immer wieder mit ihrer Angriffslust beeindruckte, zufrieden sein. Ihr Name schallte gemeinsam mit dem ihrer Sponsoren - wenn auch in falscher Reihenfolge: Dolmans-Boels - während der Deutschen Meisterschaften am häufigsten über die Lautsprecher von Baunatal.

„Lieber vorne sterben als hinten verstecken“, so Kasper - den Fans dürfte diese Herangehensweise gut gefallen haben.

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