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06.06.2016 | (rsn) – Nach seinem Wechsel zu BMC hat Richie Porte die damit verbundenen hohen Erwartungen noch nicht erfüllen können. Der Australier kommt bisher erst auf einen – bei der Tour Down Under eingefahrenen – Saisonsieg. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr standen Anfang Juni bereits Paris-Nizza, die Katalonien-Rundfahrt und der Giro del Trentino in seinen Palmares.
Vorläufiger Tiefpunkt von Portes erstem Frühjahr bei BMC war die Tour de Romandie, wo er wegen Magenproblemen aufgeben musste. Umso überraschender war sein Auftritt im gestrigen Prolog des Critérium du Dauphiné, in dem er sich zwischen die beiden Top-Favoriten Alberto Contador (Tinkoff) und Chris Froome (Sky) schob und einen unerwarteten zweiten Platz einheimsen konnte.
Nur sechs Sekunden war Porte in der 3,9 Kilometer kurzen, aber dafür im Schnitt fast zehn Prozent steilen Steigung langsamer unterwegs als der überragende Contador. Gegenüber seinem ehemaligen Kapitän Froome machte Porte sogar Zeit gut. Viel Aufhebens darum wollte der Tasmanier aber nicht machen.
"Ich habe von den Zeiten keine große Notiz genommen. Froome war sieben Sekunden hinter mir, aber ich glaube nicht, dass es sein Ding war. Das war mehr etwas für die kletterstarken Puncheurs“, meinte Porte nach dem Prolog beim Ausfahren auf der Rolle zu cyclingnews.com. Zu diesen Spezialisten zählt zwar auch der neue BMC-Kapitän nicht unbedingt, dennoch kam er mit dem brutal steilen Parcours bestens zurecht.
"Ich weiß, dass ich (den Prolog) auf den letzten 500 Metern verloren habe. Da bin ich schlichtweg explodiert“, sagte Porte, der aber mit seinem zweiten Platz ausgesprochen zufrieden war. „Insgesamt ist es ein gutes Zeichen, nachdem ich mehr als eineinhalb Monate keine Rennen mehr gefahren bin.“
Wie seine Konkurrenten auch empfand er die knapp vier Kilometer als extrem schwer. "Im Finale konnte ich nicht mal mehr aus dem Sattel, aber es ist schön, so in die Rundfahrt zu starten – die Zeichen stehen gut. Jeder, der hier vorne dabei war, hat gezeigt, dass er in guter Form ist und bereit ist, hier (um den Sieg) zu kämpfen.“
Ehe es am kommenden Wochenende wieder in die Alpen geht, stehen diverse flache und mittelschwere Etappen an, auf denen es für Porte darum geht „sich aus allem Trouble rauszuhalten.“ Dabei kann er auf seine ganz auf ihn ausgerichtete BMC-Mannschaft bauen. Co-Kapitän Tejay van Garderen nämlich tritt ab Samstag bei der Tour de Suisse an.
„Wir sind hier mit einer starken Mannschaft und das Rennen wird auf den Etappen am nächsten Wochenende gewonnen“, sagte Porte und hofft, dann auch um das Gelbe Trikot kämpfen zu können. „Das ist der Plan, und ich werde versuchen, am kommenden Sonntag dabei zu sein.“