Fuglsang feiert zweiten Dauphiné-Gesamtsieg

Van Baarles harte Arbeit zahlt sich am Schlusstag aus

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Dylan van Baarle (Ineos) feiert den Sprintsieg | Foto: Cor Vos

16.06.2019  |  (rsn) - Die abschließende 8. Etappe des 71. Critérium du Dauphiné gehörte den Ausreißern. Dylan van Baarle (Ineos) holte sich nach kurzen, aber intensiven 113,5 Kilometern von Cluses nach Champery im Zweiersprint gegen Jack Haig (Mitchelton – Scott) den Tagessieg. Platz drei ging 50 Sekunden später an den Norweger Carl Fredrik Hagen (Lotto Soudal).

Der Schlagabtausch der Favoriten blieb auf dem bergigen Teilstück aus, Jakob Fuglsang (Astana) feierte einen relativ unspektakulären zweiten Gesamtsieg nach 201 . Dagegen gab Adam Yates (Mitchelton – Scott), der als Gesamtzweiter ins Rennen gegangen war, 60 Kilometer vor dem Ziel auf. Somit schaffte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) noch den Sprung aufs Podium.

"Der Plan war, mit Gianni [Moscon] oder mir in die Gruppe zu gehen, um am Ende noch etwas für Poels zu tun. Aber es ist dann etwas anders ausgegangen“, sagte van Baarle im Ziel zur ursprünglichen Taktik. Teamkollege Wout Poels hatte am Vortag die Bergankunft in Les-Sept-Laux-Pipay gewonnen und war als Gesamtfünfter (+0:28) in die Etappe gegangen – aufgrund des großen Zeitabstands zur Spitzengruppe durfte van Baarle dann aber auf eigene Rechnung fahren.

"Diese Woche hatte Hochs und Tiefs. Jeder weiß, was mit Chris Froome passiert ist, daher bin ich glücklich über diesen Sieg für das Team. In der Vergangenheit habe ich bei diesem Rennen immer gelitten, aber ich habe hart dafür gearbeitet, hier gut zu sein. Jetzt bin ich froh, dass es geklappt hat“, sagte van Baarle weiter.

Der Niederländer hatte sich im Finale zusammen mit Haig aus einer ursprünglich 13-köpfigen Spitzengruppe abgesetzt. Im Sprintduell zwang er Haig in die Führungsposition, nutzte 250 Meter vor dem Ziel eine kleine Unachtsamkeit des Australiers und ließ seinem Konkurrenten keine Chance.

Mit 1:59 Minuten Rückstand erreichte die Favoritengruppe um Fuglsang, Tejay van Garderen (EF Education First), Buchmann, Poels und Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) das Ziel. Somit blieb die Reihenfolge auf den vorderen Plätzen unverändert. Mit einer Ausnahme: Adam Yates gab die Rundfahrt unterwegs auf, der Brite soll laut Teamangaben über Nacht Fieber bekommen haben.

"Ich hatte mir den Tag schwerer erwartet. Aber mein Team hat einen perfekten Job gemacht und das Rennen kontrolliert. Ich bin heute einfach in meine blaue Limousine gesprungen und sie hat mich zum Ziel gebracht“, sagte der Gesamtsieger Fuglsang zur Arbeit seiner Teamkollegen. "Das hier ist speziell, weil ich heute auch Gelb tragen durfte. 2017 war der Sieg vielleicht spektakulärer, aber ich bin sehr glücklich“, sagte der 34-jährige Däne weiter. 2017 hatte er die Gesamtwertung erst auf der letzten Etappe übernommen. 

Zwei Jahre später holte sich Fuglsang das Gelbe Trikot der Tour-Generalprobe mit 20 SekundenVorsprung auf den US-Amerikaner van Garderen, das Podium komplementierte nach dem Aus von Yates der Ravensburger Buchmann (+0:21). Auf den weiteren Plätzen folgten Poels (+0:28), Pinot (+0:33) und Dylan Teuns (Bahrain – Merida, +1:11). Die Bergwertung sicherte sich Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step), die Punktewertung gewann der zweimalige Etappensieger Wout Van Aert (Jumbo – Visma), als bester Jungprofi wurde Bjorg Lambrecht (Lotto Soudal) ausgezeichnet.

So lief das Rennen:

Die finale Etappe des Critérium du Dauphiné führte die Fahrer über sieben kategorisierte Anstiege – allerdings waren nur zwei davon als 1. Kategorie eingestuft. Nach rund 20 Kilometern, im zweiten Anstieg des Tages hinauf zur Côte de Rond (2. Kategorie), setzten sich zwölf Fahrer aus dem Feld ab, später schaffte auch Nils Politt (Katusha – Alpecin) noch den Sprung nach vorne. Zu seinen Fluchtgefährten gehörten unter anderem Felix Großschartner (Bora – hansgrohe), Sébastien Reichenbach (Groupama – FDJ), Hermann Pernsteiner (Bahrain – Merida), Alessandro De Marchi (CCC), Warren Barguil (Arkea – Samsic) sowie einmal mehr Alaphilippe. Der Franzose gewann bei seiner dritten Fluchtbeteiligung in Folge die ersten vier Bergwertungen des Tages.

Der Maximalvorsprung der Gruppe lag bei 4:20 Minuten, nahm innerhalb der letzten 40 Kilometer aber insbesondere durch die Tempoverschärfung im Feld durch Team Ineos kontinuierlich ab. Im vorletzten Anstieg zur Côte des Rives (1. Kategorie) zerfiel die Spitzengruppe, nach etlichen Attacken setzten sich schließlich van Baarle, Haig, Hagen und Sepp Kuss (Jumbo - Visma) ab. Später blieben nur noch van Baarle und Haig an der Spitze übrig, den Gipfel der Côte des Rives zwölf Kilometer vor dem Ziel erreichte das Duo mit einem Vorsprung von 1:39 Minuten auf das Feld.

In der folgenden Abfahrt wuchs der Vorsprung noch einmal an, so dass der Tagessieg für die Beiden zum realistischen Szenario wurde. In der Verfolgung fanden sich zunächst Alaphilippe und Hagen zusammen, doch der Franzose musste im 5,5 Kilometer langen Schlussanstieg zum Ziel nach Champéry (3. Kategorie) den Norweger ziehen lassen – zu den beiden Spitzenreitern konnte Hagen aber nicht mehr aufschließen.

Bei den Favoriten versuchte es lediglich Pinot mit einer Tempoverschärfung kurz vor dem Ziel, ansonsten behielt Astana das Geschehen im Finale unter Kontrolle. 

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