Vorschau 84. Flèche Wallonne

Ohne Alaphilippe und Valverde eine offene Herbstpremiere

Foto zu dem Text "Ohne Alaphilippe und Valverde eine offene Herbstpremiere"
Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) setzte sich beim Fleche Wallonne 2019 gegen Jakob Fuglsang (Astana) durch. | Foto: Cor Vos

29.09.2020  |  (rsn) – Sonst zwischen Amstel Gold Race und Lüttich–Bastogne–Lüttich ausgetragen, bildet der Flèche Wallonne am Mittwoch den Auftakt des Ardennen-Triples. Drei Tage nach der WM müssen die Hügelspezialisten bereits wieder ran und in der knapp zehn Prozent steilen Mur de Huy über ihr Limit gehen, wenn sie um den Sieg fahren wollen.

Gespannt sein darf man, ob die Verschiebung vom April in den späten September für einen anderen Rennverlauf mit frühe, vorentscheidenden Attacken sorgen wird. In den vorherigen Jahren lief immer alles auf die späte Entscheidung an der Schlusssteigung hinaus.

“Ich denke, das Rennen und wie es gefahren wird, ändert sich. Es ist das erste Mal, dass es nach einer GrandTour stattfindet und viele Tour-Fahrer hier sein werden“, erklärte etwa Alessandro DeMarchi (CCC), und sein deutscher Teamkollege Simon Geschke ergänzte. “Entscheidend wird sein, wie man die letzten Rennen verkraftet hat und wie frisch man ist.“

Das Finale wird 30 Kilometer vor dem Ziel eingeläutet

Gestartet wird diesmal in Herve, nach 30 Kilometern nehmen die Fahrer mit der Cote de Trasenster den ersten von zehn Anstiegen in Angriff. Die weiteren neun folgen dann aber erst auf den letzten 80 Kilometern, wenn die Fahrer auf den 30 Kilometer langen Schlussrundkurs einbiegen, der drei Mal zu befahren ist. Das Finale wird nach 170 Kilometern eingeleitet, wenn es zum zweiten Mal die Mur de Huy hinauf geht. Danach folgen mit der Cote d`Ereffe (km 182) und der neu ins Programm genommenen Cote du Chemin des Gueuses (km 192) zwei weitere Anstiege, ehe der Klassiker traditionell an der Mauer von Huy zu Ende geht.

Der Schlussanstieg ist zwar nur 1300 Meter lang, dafür aber sehr steil. Bis zu 19 Prozent betragen einige Passagen, so dass es heißt: die Kräfte gut einteilen und nicht zu früh in die Offensive gehen. Denn für einen etwaigen Sprint auf den letzten 150 Metern braucht man noch ein paar Kraftreserven.

“Der Fleche ist der Schlusspunkt eines harten Rennmonats mit der Tour und der WM und wartet mit einem der härtesten Schlussanstiege der ganzen Saison auf. Die Beine werden am Mittwoch die entscheidende Rolle spielen“, erklärte Tom Steels, Sportdirektor bei Deceuninck – Quick-Step.

Mit Alaphilippe und Valverde fehlen die Sieger der letzten sechs Jahre

In Abwesenheit des neuen Weltmeisters Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step), der das Rennen in den letzten beiden Jahren gewann, und des Spaniers Alejandro Valverde (Movistar), der den Fleche davor vier Mal am Stück für sich entschied, verspricht die 84. Austragung eine offene Angelegenheit ohne echten Topfavoriten zu werden. Klar ist zudem, dass es einen Premierensieger geben wird, da kein ehemaliger Gewinner am Start steht.

Bei Tour-Sieger Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates), dem die Schlussrampe liegen müsste, wird sich zeigen, wie fit er körperlich und mental nach der Frankreich-Rundfahrt und der WM noch ist. EF Pro Cycling stellt mit Sergio Higuita und Daniel Martinez zwei starke Kletterer, die an der Mauer bestens zurechtkommen dürften.

Viele Favoriten haben die Tour und die WM in den Beinen

Aber auch die beiden Kolumbianer haben Tour und die WM in den Beinen. Gleiches gilt für den Polen Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers), den Australier Richie Porte (Trek – Segafredo), den Schweizer Marc Hirschi (Sunweb) und den Niederländer Tom Dumoulin (Jumbo – Visma). Ein starkes Trio schickt Bahrain – McLaren mit Mikel Landa, Dylan Teuns und Wout Poels an den Start. Aus deutscher Sicht hat vor allem Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) gute Chancen auf ein Spitzenresultat. Aber auch seinem Teamkollegen Patrick Konrad liegt das Rennen, wie der Österreicher mit seinem siebten Rang 2019 bewies, nachdem er 2018 bereits Zehnter geworden war.

Außenseiterchancen haben Dan Martin (Israel Start-Up Nation), Tim Wellens (Lotto Soudal), Warren Barguil (Arkéa Samsic), Michael Albasini (Mitchelton – Scott), Jesus Herrada (Cofidis), Andrea Bagioli (Deceuninck – Quick-Step) und Simon Geschke (CCC).

Zur Startliste

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.04.2022Nur drei Profis schafften bisher das Ardennen-Triple

(rsn) - Es ist ein ganz besonderes Kunststück, das bislang nur drei Menschen gelungen ist, zwei Männern und einer Frau: Davide Rebellin (2004), Philippe Gilbert (2011) und Anna van der Breggen (2017

01.10.2020Highlight-Video des Flèche Wallonne der Frauen

(rsn) - Anna van der Breggen (Boels - Dolmans) ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat zum sechsten Mal in ihrer Karriere die Mur de Huy erobert. Die 30-jährige Niederländerin gewann vier

01.10.2020Highlight-Video des 84. Flèche Wallonne

(rsn) - Marc Hirschi (Sunweb) hat als erster Schweizer seit Ferdi Kübler im Jahr 1952 den Fleche Wallonne gewonnen. Der 22-Jährige aus Bern setzte sich drei Tage nach seinem dritten Platz im WM-Stra

30.09.2020Mur de van der Breggen: Die Weltmeisterin setzt noch einen drauf

(rsn) - Am Dienstag hatte sie auf einer Pressekonferenz ihres Teams in Maastricht gesagt, dass ihr die einzelnen Siege und ihre Geschichten wichtiger seien, als Rekordlisten. Tagsdrauf schrieb Anna va

30.09.2020Hirschi lässt es an der brutalen Mur spielend leicht aussehen

(rsn) - Kraft für eine beeindruckende Siegerpose hatte Marc Hirschi (Sunweb) oben auf der Mur de Huy nicht mehr. Ein beherzter Schlag in die Luft mit der Faust musste genügen. Doch abgesehen davon w

30.09.2020Hirschi ist an der Mur de Huy der Stärkste

(rsn) - Marc Hirschi (Sunweb) hat als erster Schweizer seit Ferdi Kübler im Jahr 1952 den Fleche Wallonne gewonnen. Der 22-Jährige setzte sich drei Tage nach seinem dritten Platz im WM-Straßenrenne

30.09.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 30. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

29.09.2020Lotto Soudal ohne Ewan und Kluge zum Giro

(rsn) - Ohne sein erfolgreiches Sprintduo Caleb Ewan und Roger Kluge wird Lotto Soudal am Samstag zum 103. Giro d’Italia auf Sizilien antreten. Der australische Sprinter und sein deutscher Anfahrer

28.09.2020Titelverteidiger Alaphilippe verzichtet auf den Flèche Wallonne

(rsn) - Nach seinem WM-Triumph von Imola deutete Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) bereits am Sonntagabend gegenüber dem französischen Radiosender RMC an, dass er auf seinen Start beim F

24.09.2020Das Tour-Podium gibt sich beim Fléche Wallonne die Ehre

(rsn) - Die Organisatoren des Flèche Wallonne können am 30. September das Podium der 107. Tour de France begrüßen. Sowohl Gesamtsieger Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) als auch der zweitplatzie

22.04.2020Video-Rückblick: Alaphilippe an der Mur wieder der Stärkste

(rsn) - Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) war auch 2019 beim Wallonischen Pfeil nicht zu schlagen. Bei der letztjährigen Austragung des kleinsten der drei Ardennenklassikers setze sich der

22.04.2020An der Mur de Huy schlug 2008 Kirchens große Stunde

(rsn) - Im Radsport hat das kleine Luxemburg eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen. Mit Francois Faber, Nicolas Frantz, Charly Gaul oder Andy Schleck stellt das Großherzogtum sogar vier Gesamtsieger

Weitere Jedermann-Nachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine