--> -->
31.07.2022 | (rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt.
Die 39-Jährige deklassierte ihre gesamte Konkurrenz über die Anstiege Petit Ballon, Col du Platzerwasel und Grand Ballon zum Ziel auf der Panoramastraße Route des Cretes an der Ski-Station 'Le Markstein' und gewann mit 3:26 Minuten Vorsprung auf Demi Vollering (SD Worx) sowie mehr als fünf Minuten auf die nächste Gruppe um Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ Suez Futuroscope), Juliette Labous (Team DSM) und Katarzyna Niewiadoma (Canyon-SRAM). Und das, obwohl van Vleuten zu Beginn der Frauen-Tour krank gewesen war.
Und auch wenn das meist von der Polin Niewiadoma angeführte Trio den Grand Ballon schließlich sogar rund eine halbe Minute schneller hinaufgefahren war, als Van Vleuten an der Spitze, blieb unterm Strich vor allem eins: Staunen ob der unfassbaren Leistung der Siegerin.
___STEADY_PAYWALL___|Annemiek van Vleuten hat alle deklassiert und klettert solo die Berge hinauf. Foto: Cor Vos
"Annemiek ist Annemiek. Wir wussten, dass sie da attackiert und sie hat bewiesen, dass sie im Moment die Beste ist, wenn es in die Berge geht", antwortete Ina-Yoko Teutenberg (Sportdirektorin bei Trek-Segafredo) radsport-news.com mit einem Lächeln auf den Lippen auf die Frage, wie das möglich war.
Van Vleutens völlig ausgepumpte Kontrahentinnen fanden keine wirkliche Antwort darauf. "Gute Frage – wer weiß?.... Wer weiß…?", sagte Niewiadoma und auch Uttrup Ludwig wusste nicht warum: "Das haben wir uns auch gefragt, als sie angegriffen hat. Aber danach sind wir dann unser eigenes Tempo gefahren." Und ein eigenes Rennen? "Quasi, ja."
Dieses eigene Rennen tragen Vollering, Uttrup Ludwig, Labous, Niewiadoma, Elisa Longo Borghini (Trek - Segafredo) und Silvia Persico (Valcar – Travel & Service) sicher auch am Sonntag hinauf zur Super Planche des Belles Filles wieder aus, wenn sie um die beiden Podestplätze neben van Vleuten kämpfen. Den Etappensieg, da war Longo Borghini bereits am 'Le Markstein' desillusioniert, würden sie wohl kaum erringen können. "Annemiek möchte es sich sicher nicht nehmen lassen, auch im Gelben Trikot zu gewinnen", sagte die Italienerin zu cyclingnews.com.
Hinter van Vleuten wird es spannend, doch dass die Niederländerin den Tour-Sieg sicher hat, daran zweifelte am Samstagabend kaum jemand mehr – vorausgesetzt es kommt kein Sturz dazwischen, wie auf dem Weg zum sichergeglaubten Olympiasieg 2016 in Rio.
Nur kurz konnte Demi Vollering (links) Annemiek van Vleuten folgen. | Foto: Cor Vos
"Sicher gehe ich mit dem großen Vorsprung jetzt gut schlafen. Ich betrachte es noch nicht als 'in der Tasche'. Aber ich weiß, wie ich momentan klettere, dass ich keine Angst haben sollte, abgehängt zu werden", sagte die Niederländerin auf ihrer Siegerinnen-Pressekonferenz, und suchte nach anderen Themen, die am Sonntag noch für Spannung sorgen könnten: "Sicher wird es noch einen großen Kampf um die anderen Trikots und ums Podium geben."
Labous erklärte in 'Le Markstein' sogar die Tour de France der Frauen 2023 quasi bereits für entschieden, sollten echte Bergetappen eingebaut werden: "Ich denke, es wird schwer, sie zu schlagen. Erst wenn sie aufhört, wird es einen größeren Kampf um den Sieg geben", blickte die Französin in die Zukunft voraus. Ende 2023 wird Van Vleuten ihr Rad an den Nagel hängen, das bestätigte sie auch am Samstagabend nochmal vehement.
Ihre Überlegenheit in den Vogesen ist umso beängstigender, wenn man bedenkt, dass van Vleuten zu Wochenbeginn noch unter Magenproblemen litt und nach eigener Aussage am Montag noch nicht einmal ihren Koffer selbst packen konnte. Sie habe auf der 2. Etappe kurz vor dem Ausstieg aus der Tour gestanden. Trotzdem büßte sie insgesamt auf den Etappen 2 und 3 nur etwas mehr als eine Minute auf die Besten ein.
"Nur wenn sie krank ist, können wir sie geradeso schlagen. Aber insgesamt steht sie einfach über allen", meinte Labous und wunderte sich: "Wenn ich krank bin, performe ich meistens einfach nicht. Besonders in einem Etappenrennen ist es schwer, sich zu erholen. Es ist einfach beeindruckend, was sie macht."
Das Hauptfeld zerfiel im Verlauf der 7. Etappe schnell in einzelne Grüppchen. | Foto: Cor Vos
Van Vleuten und ihre Entourage um Movistar-Teamchef Sebastian Unzue erklären die Leistung der Niederländerin mit ihren riesigen Trainingsumfängen, den Lebenskilometern der 39-Jährigen und auch ihrer, laut Unzue, einmaligen Arbeitsmoral. "Sie macht solche Sachen wie heute jeden Tag im Training. Deshalb kann sie das dann auch im Rennen", sagte er radsport-news.com.
"Das hängt mit meinem Fitnesslevel zusammen. Mein Coach und ich wissen, dass das meine Stärke ist, und das kommt mit den Jahren. Da will ich auch ganz deutlich sein: Manchmal bekommen meine Kolleginnen gesagt, dass sie so viel trainieren sollten, wie ich. Aber das ist nicht möglich. Das ist ein Prozess über die Jahre", meinte die Siegerin.
"Ich bin jetzt 39 und deshalb ist dieser Umfang für mich möglich. Aber das geht nicht von jetzt auf gleich. Jedes Jahr kann man die Trainingsstunden vielleicht fünf oder zehn Prozent erhöhen. Aber genau deshalb liegt mir eine superharte, verrückte Etappe, weil ich weiß, dass ich da vom ersten Anstieg schon losfahren kann."
Das sagte sie im Ziel auch der Zweitplatzierten Vollering, die radsport-news.com auf die Frage, wie das möglich sei, dass Van Vleuten so überlegen ist, wie folgt antwortete: "Ich weiß es nicht. Das ist nicht normal. Das habe ich ihr auch gesagt, dass das nicht normal ist. Und sie meinte: 'Ich habe so viel mehr Trainingserfahrung. Das wird auch bei dir kommen.' Also lasst uns hoffen!"
Man darf sich fragen, wieso dann bei den Männern momentan nicht Alejandro Valverde alles abräumt, sondern Youngster wie Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar?
Obwohl van Vleuten die ersten Etappen nach eigenen Angaben sehr krank war, übernahm sie am 7. Tag mit einem gewaltigen Kraftakt die Führung bei der Tour de France Femmes. | Foto: Cor Vos
(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W
(rsn) – Wenn ein Team bei einem Meisterschaftsrennen fünf Kilometer vor dem Ziel zu dritt in einer vierköpfigen Spitzengruppe weit vor allen anderen Kontrahentinnen fährt und am Ende trotzdem nic
(rsn) – Das Straßenrennen der Frauen bei den Deutschen Meisterschaften 2025 in Linden ist zu einer wahren Hitzeschlacht geworden – und zu Demonstration der Stärke von Titelverteidigerin Franzisk
(rsn) - Das Ziel war es, den Titel zurückzuholen und das deutsche Meisterschafts-Quadruple vollzumachen. Doch dazu haben Liane Lippert (Movistar) bei der Deutschen Straßenmeisterschaft 2025 in Linde
(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W
(rsn) – Leni Bauer (Junior Women RBW) ist die neue Deutsche Meisterin bei den Juniorinnen. Die Vorjahresachte setzte sich auf dem schweren Parcours in Linden nach 79 Kilometern im Zweiersprint vor M
(rsn) – Im Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften in Linden nahe Kaiserslautern konnte sich nach 118,5 schweren Rennkilometern erneut die Vorjahressiegerin Franziska Koch (Picnic – PostNL)
(rsn) – Auf dem 118 Kilometer langen Parcours in Linden in Rheinland-Pfalz wird bei der Straßen-DM der Frauen die Nachfolgerin von Franziska Koch (Picnic – PostNL) gesucht. SWR Sport bietet ab 14
(rsn) - Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM - zondacrypto) will sich mit einem starken Auftritt bei den Polnischen Meisterschaften den richtigen Schwung für die Titelverteidigung bei der Tour de Fr
(rsn) – Das erste Duell der beiden größten Favoritinnen für das DM-Straßenrennen von Linden am Samstag (ab 14:35 Uhr hier im Live-Ticker) ging am Vortag an Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM â
(rsn) – Bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften 2025 in Ramstein ging es Schlag auf Schlag: Innerhalb von vier Stunden wurden auf einer sowohl topografisch als auch technisch anspruchsvollen Strec
(rsn) – Die vorletzte Juniwoche ist auch in diesem Jahr den Nationalen Meisterschaften vorbehalten. Zunächst stehen die Wettbewerbe im Zeitfahren an, ehe am Wochenende die Straßenrennen folgen. W
(rsn) - Bei den Deutschen Meisterschaften 2025 in Linden sorgte Anton Schiffer (Bike Aid) für das herausragende Ergebnis aus Sicht der KT-Teams: Mit einem eindrucksvoll erkämpften dritten Platz im
(rsn) - Wie entrückt stand Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) bei den Deutschen Meisterschaften in Linden auf dem obersten Treppchen und schaute in den Himmel. In diesem Moment galt nur das hi
(rsn) – 34 Tour-de-France-Teilnahmen vereinen die acht Fahrer für Cofidis, die für die Equipe am 5. Juli in Lille am Start stehen werden. Das Traditions-Team setzt bei seiner 29. Teilnahme auf Erf
(rsn) – Gleich drei Debüts kann Tudor Pro Cycling am 5. Juli in Lille zum Start der 112. Tour de France (2.UWT) begehen: Die Schweizer Equipe nimmt zum ersten Mal an der Grand Boucle Teil und auch
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil
(rsn) – Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) ist in Linden zwar erst 2:44 Minuten nach dem neuen Deutschen Meister Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) über den Zielstrich gefahren und hat b
(rsn) – Ein selektives Rennen mit mehr als 3000 Höhenmetern, bei dem sich die großen Favoriten schon früh zeigten – und mittendrin im Geschehen fuhr bei dieser Deutschen Meisterschaft in Linden
(rsn) – Emanuel Buchmann war wie erwartet einer der Hauptdarsteller im topografisch und auch witterungsbedingt schwierigen DM-Straßenrennen von Linden. Schließlich ist der Tour-de-France-Vierte vo
(rsn) – Neun Jahre ist es her, dass die damals noch unter dem Namen Bora – Argon 18 auftretende Mannschaft Red Bull – Bora – hansgrohe zuletzt eine Deutsche Meisterschaft ohne Podestplatz verl
(rsn) – Das Straßenrennen von Linden bot den erwartet offenen wie spannenden Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Einen ganz großen Anteil daran hatte Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step)
(rsn) – Mit Anton Schiffer (Bike Aid) hat bei der Deutschen Meisterschaft zum ersten Mal seit Julian Kern 2012 ein Kontinental-Fahrer eine Medaille im Straßenrennen gewonnen. Nur Georg Zimmermann (