Wie 2023 erneut Etappenzweiter in Neapel

Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh"
Zielsprint der 9. Giro-Etappe: Jonathan Milan (Lidl - Trek, re.) muss sich Olav Kooij (Visma - Lease a Bike) in Neapel geschlagen geben. | Foto: Cor Vos

13.05.2024  |  (rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Vertrag, mittlerweile ist er bei Lidl – Trek Teamkollege des Dänen, der diesmal auf die Italien-Rundfahrt verzichtet.

Milan ist beim 107. Giro allerdings ein mindestens gleichwertiger Ersatz für Pedersen. Schließlich feierte der Neuzugang im vergangenen Jahr ebenfalls einen Etappensieg und sicherte sich das Maglia Ciclamino. Auch bei der aktuellen Austragung erwies sich Milan als der bisher beste Sprinter. Dem 1 Meter 93 großen Hünen aus dem in der Provinz Udine gelegenen Tolmezzo gelang auf der 4. Etappe in Andora bereits ein Sieg, nachdem er tags zuvor in Fossano Zweiter geworden war.

Nun bot sich Milan in der Stadt am Fuße des Vesuvs eine weitere große Chance. Seine Helfer legten sich im Finale auch mächtig ins Zeug, um den knapp acht Kilometer vor dem Ziel ausgerissenen Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) noch zu stellen. Doch ohne die Hilfe von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der sich auf der einen Kilometer langen Zielgeraden vor das Feld spannte, um den Auftaktsieger noch zu stellen und seinen Teamkollegen Juan Sebastian Molano in Position zu bringen, hätten die Sprinter nach der 5. Etappe in Lucca wohl ein weiteres Mal in die Röhre geschaut.

Nachdem der Träger des Rosa Trikots das Feld in Schlagdistanz zu Narvaez gebracht hatte, schloss Milans Anfahrer Simone Consonni die Lücke für seinen Kapitän, der rund 30 Meter vor dem Ziel tatsächlich noch am Ecuadorianer vorbeijagte, um seinerseits aber kurz vor dem Zielstrich noch von Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) abgefangen zu werden.

"Genau wie letztes Jahr bin ich auf der Etappe nach Neapel Zweiter geworden", kommentierte Milan im Ziel-Interview sein bereits viertes Top-5-Ergebnis im Verlauf der Rundfahrt und nannte die Hügel auf den letzten Kilometern als Grund dafür, dass es nicht ganz gereicht hatte. "Es war ein hartes Finale, muss ich sagen. Wir haben mit Lidl - Trek unser Bestes gegeben, die Jungs haben den perfekten Lead-Out hingelegt. Mir fehlten etwas die Beine, die Anstiege haben mir am Ende wehgetan."

Die nächste Sprintchance bietet sich am Mittwoch

Wie Narvaez auch, der ebenfalls seinen zweiten Tageserfolg bereits vor Augen gehabt hatte, so nahm der Sprinter das Ergebnis mit Gelassenheit. "Zum Glück ist morgen ein Ruhetag", lachte Milan und gab bereits die Marschroute für den Montag vor: "Ich werde versuchen, mich so gut wie möglich auszuruhen, und dann schauen wir wieder nach vorne. Wir machen eine kleine Fahrt, trinken einen Kaffee und nehmen vielleicht ein kleines Dessert dazu. Das soll uns wieder etwas Frische geben."

Zumindest konnte Milan seinen Vorsprung in der Punktewertung gegenüber dem zweitplatzierten Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) von 37 auf 58 Zähler ausbauen. Einen weiteren Punkt dahinter folgt Kooij als Dritter. Die nächste Chance für die Sprinter wird sich auf der 11. Etappe in Francavilla al Mare bieten. Nach dem Ruhetag wartet in Casano Mutri die dritte Bergankunft auf das Giro-Feld.

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.06.2024Kanter “super motiviert“, Fragezeichen hinter der Form

(rsn) – Sein Giro-Debüt musste Max Kanter bereits nach der 9. Etappe beenden. Der Sprinter von Astana Qazaqstan musste wie zahlreiche weitere Profis auch wegen eines grippalen Infekts das Rennen au

28.05.2024Gianetti: “Jetzt sind wir bereit für die Tour de France“

(rsn) – Den ersten Teil seines großen Plans, als erster Fahrer nach Marco Pantani 1998 im Lauf einer Saison das Double aus dem Giro d’Italia und der Tour de France zu gewinnen und damit ein weite

28.05.2024Grande Partenza 2026 in Albanien?

(rsn) – Kurz nach dem Finale des 107. Giro d’Italia, der am Sonntag in Rom mit dem überlegenen Gesamtsieg von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) endete, kursieren bereits zahlreiche Berichte über

27.05.2024Martinez macht beim Giro einen Kindheitstraum wahr

(rsn) - Trotz eines fünften Platzes beim Giro d’Italia 2021 galt Daniel Martinez bisher eher als Mann für einwöchige Rundfahrten. Mit seinem zweiten Rang bei der 107. Italien-Rundfahrt hat der Ne

27.05.2024O´Connor zeigte beim Giro große Grand-Tour-Klasse

(rsn) – Viele Jahre galt Ben O´Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) als Rohdiamant im Hinblick auf dreiwöchige Landesrundfahrten. Nach vielversprechenden Leistungen aber gelang es ihm bislang nur s

27.05.2024Bora-Teamchef Denk bestätigt Abschied von Buchmann

(rsn) – Nach den Verwerfungen im Zusammenhang mit der Giro-Ausbootung von Bora – hansgrohe war bereits über einen bevorstehenden Abschied von Emanuel Buchmann berichtet worden. Nun bestätigte Te

27.05.2024Giro-Debütant Steinhauser: “Grand Tours sind was für mich“

(rsn) – Mit einem Etappensieg und zwei dritten Plätzen kehrt Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) von seinem Grand-Tour-Debüt zurück. Der 22-jährige Allgäuer gehörte zu den großen Ü

27.05.2024Giro-Entdeckung Pellizzari auf dem Weg zu Bora - hansgrohe

(rsn) – Neben Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) war er die Entdeckung dieses Giro d´Italia: Giulio Pellizzari (VF Group – Bardiani CSF). Der 20-jährige Italiener aus den Marken fuhr

26.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

26.05.2024Highlight-Video der 21. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mit einem spektakulären Sprintfinale ist der 107. Giro d’Italia in Rom zu Ende gegangen. Nach 125 Kilometern durch die italienische Hauptstadt holte sich Tim Merlier (Soudal - Quick Step)

26.05.2024Pogacar: “Das Rosa Trikot ist eine verrückte Erfahrung“

(rsn) – Mit einem spektakulären Sprintfinale ist der 107. Giro d’Italia in Rom zu Ende gegangen. Nach 125 Kilometern durch die italienische Hauptstadt holte sich Tim Merlier (Soudal - Quick Step)

26.05.2024Merlier holt sich in Rom vor Milan seinen dritten Etappensieg

(rsn) – Der schnellste Sprint-Gladiator auf der Schlussetappe des 107. Giro d´Italia war Tim Merlier (Soudal – Quick Step). Der Belgier verwies nach 125 Kilometern in Rom auf der Zielgeraden am K

Weitere Jedermann-Nachrichten

06.06.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

06.06.2024Bayers Ausreißversuch endete durch das Massensturz-Chaos

(rsn) – Fast den gesamten Tag auf der 5. Etappe fand sich Tobias Bayer (Alpecin – Deceuninck) an der Spitze des Rennens wieder beim Critérium du Dauphiné, ehe er dann mit einem Vorsprung von 40

06.06.2024Mühlberger ging bei Sturz-Etappe gleich zweimal zu Boden

(rsn) – Auf intensive Renntage freute sich Gregor Mühlberger (Movistar) beim Critérium du Dauphiné eigentlich, nachdem sich der Österreicher dort auf seine sechste Teilnahme bei der Tour de Fran

06.06.2024ZLM Tour: Van Uden holt sich Sieg in Wissenkerke

(rsn) - Die 2. Etappe der ZLM Tour endete nach 194 Kilometern mit einem Massensprint und diesen sicherte sich Casper van Uden (DSM Firmenich - PostNL) vor dem Russen Gleb Syritsa (Astana Qazaqstan Tea

06.06.2024Paternoster jubelt, aber Kopecky triumphiert beim Britain-Auftakt

(rsn) – Einen spektakulären Auftakt boten die Frauen bei der 9. Ausgabe der Tour of Britain Women (2.WWT). Nach 142,4 Kilometern entschied in Llandudno in Wales das Fotofinish zu Gunsten der aktue

06.06.2024Wie ein Flashback aus dem Baskenland

(rsn) – 20 Kilometer vor dem Ende der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné brach das Chaos über dem Feld aus. Auf einer rutschigen Straße kam es zu einem Massensturz und die Bilder erinnerten an

06.06.2024Abbruch für Aldag “die richtige Entscheidung“

(rsn) – Die Bilder erinnerten schwer an das Drama der Baskenland-Rundfahrt vor wenigen Monaten. Erneut lagen etliche Fahrer am Boden bei einem großen Radrennen und erneut waren es viele der Fahrer

06.06.2024Nach Massensturz - 5. Dauphiné- Etappe neutralisiert beendet

(rsn) – Nach einem schweren Massencrash gut 20 Kilometer vor dem Ziel auf den regnerischen Straßen musste die 5. Etappe des Critérium du Dauphiné neutralisiert werden. "Wir müssen die Etappe neu

06.06.2024Vlasov verlängert bei Bora – hansgrohe

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

06.06.2024Tour de Suisse im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Neben dem Critérium du Dauphiné ist die Tour de Suisse die zweite wichtige Vorbereitungsrundfahrt auf die Tour de France. Waren die Topfahrer zumeist in Frankreich unterwegs, bot sich in de

05.06.2024Kämna meldet sich nach 63 Tagen zurück auf dem Rennrad

(rsn) – 63 Tage nach seinem schweren Trainingsunfall auf Teneriffa hat Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) am Mittwoch in Österreich, wo er seit dieser Woche die zweite Phase seiner Reha beim Athle

05.06.2024Roglic: “Ich bin auf dem Rad geblieben, das ist besser als gestern“

(rsn) – Das erste und einzige Kräftemessen zwischen Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) auf dem Zeitfahrrad in Vorbereitung auf die Tour de France (2.UWT)

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine