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31.07.2024 | Nach zwei Siegen in den vergangenen zwei Jahren beendete Christoph Strasser sein drittes Transcontinental Race, diesmal von Roubaix nach Istanbul führend, erneut auf dem Podium. Nach einer Fahrzeit von neun Tagen vier Stunden und 32 Minuten holte er hinter dem Schweizer Robin Gemperle den zweiten Platz.
Das Transcontinental Race ist eines der schwersten "unsupported" Rennen der Welt: Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen müssen selbst navigieren, Essen besorgen und sich um Schlafmöglichkeiten in Hotels oder im Freien kümmern. Die Strecke führte diesmal vom Velodrome in Roubaix quer durch Europa zum Ziel in Istanbul. Neben vier Checkpoints mussten vier "Parcours" mit Waldwegen und Schotterpassagen sowie der "Finisher-Track" vor Istanbul passiert werden.
Strasser spulte 4209,15 Kilometer herunter, mit einer Standzeit von einem Tag und neun Stunden. Im Ziel hatte er viereinhalb Stunden Rückstand auf den Sieger Robin Gemperle. Der ehemalige MTB-Profi benötigte 4052,44 Kilometer, mit einer Ruhezeit von einem Tag und 15 Stunden. Wie schwer das TCR ist, zeigte auch der letzte Tag, als bei großer Hitze nochmals 3500 Höhenmeter am Programm standen.
"Diese Zahlen zeigen, dass ich rund 150 Kilometer mehr als Robin brauchte. Das ist schon sehr viel und vor allem auf die Probleme mit meinem Navigationssystem in den ersten beiden Tagen zurückzuführen. Ich habe mich da ständig verfahren und dadurch viel Zeit verloren. Das war sicherlich die frustrierendste Zeit, in der ich oft ans Aufgeben dachte", sagte Strasser.
Doch das waren nicht alle Probleme, mit denen der Steirer sich herumschlagen musste: "Das Handy ging kaputt, ebenso meine Pumpe, wodurch ich bei Defekten viel Zeit verlor. Generell hatte der Defektteufel in den letzten beiden Tagen oft zugeschlagen, vorgestern hatte ich sechs und gestern vier platte Reifen. Und dann noch das Malheur mit einem Hundebiss in Bosnien. Zum Glück ist das glimpflich ausgegangen", berichtete Strasser weiter.
Hinter ihm belegte der Belgier Tim de Witte den dritten Platz. Letztlich nicht aufs Podium schaffte es dagegen der Australier Abdullah Zeinab, der lange vor Strasser auf dem zweiten Platz fuhr. "Abdullah hatte auch mit technischen und zudem mit körperlichen Problemen zu kämpfen und rutschte aus den Top Drei.", erzählte Strasser. "Großen Respekt habe ich vor der Leistung von Robin, der ein unglaublich starkes Rennen fuhr und der absolut verdiente Sieger ist. Für mich zählt dieser zweite Platz mehr als die zwei Siege in den vergangenen Jahren", betonte er.
"Es ist heuer so viel passiert und ich bin stolz, dass ich nicht aufgegeben habe. Es ist von der Motivation her viel leichter, vorne wegzufahren und ein Rennen zu dominieren. Bei diesem TCR habe ich wieder erlebt, was für mich den Reiz der 'unsupported'-Rennen ausmacht und warum sie weltweit boomen: Man hört auf über Probleme nachzudenken. Wenn etwas passiert, sucht man keinen Schuldigen, es bringt nichts zu schimpfen oder sich zu ärgern. Man ist nur darauf fokussiert, eine Lösung zu finden, hier reduziert man alles auf das Wesentliche", so Strasser abschließend.
Martin Roseneder ist Pressesprecher von Christoph Strasser.